KLR springt schlecht an, läuft aber gut.

alles rund um den 600er Motor
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boarder73f2
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KLR springt schlecht an, läuft aber gut.

Beitrag von boarder73f2 »

Hallo,

habe nach einem Kolbenfresser vor ca. 5 Jahren meine KLR600 (EZ: 03/1990) im März 2009 mit gebrauchten Teilen neu aufgebaut.

Folgende Teile wurden getauscht:
gebrauchte Kurbelwelle, geschliefener Zylinder incl. Ansaugstutzen, neuer Kolben mit neuen Kolbenringen, gebrauchter Zylinderkopf incl. Ventile und incl. Nockenwellen, neue Ausgleichskette, neue Zündkerze, neue Gel-Batterie

Habe nun folgendes Problem:
die KLR läßt sich in kaltem Zustand nicht ankicken, auch per E-Starter keine Chance, nur anschieben hilft. Wenn sie läuft hat sie eine „gefühlte“ gute Kompression. Läuft dann auch ohne aussetzter. Ist sie warm gefahren und man gibt im Leerlauf etwas Gas, dreht sie bis ca. 3000 Umdrehungen hoch und bleibt dort stehen. Stellt man nun das Standgas neu ein, fällt die Drehzahl nur langsam zurück. Hat man das Standgas dann auf 1200 Umdrehungen eingestellt und startet erneut geht das Ding sobald das Gas weggenommen wird direkt aus.

Folgendes habe ich schon versucht:
Vergaser gereinigt und Sichtkontrolle Vergaser-Membran, Belüftungsschlauch für Vergaser auf Durchlässigkeit überprüft, Zündkerze neu (Zündfunke ist da), Zündkerze ist auch nach mehreren Kicks trocken,
Füllhöhe in der Schwimmerkammer und Beweglichkeit Schwimmer,
Vergasereinstellungen schließe ich aus (ist ja vorher auch angesprungen), Sichtkontrolle Ansaugstutzen, Benzinhahnsieb gereinigt, neuer Sprit (V-Power), Luftfiltereinsatz durchgewaschen, Auspuff ausgebrannt.

Nun meine restlichen Ideen:
- Ventilspiel messen
- Vergaser fetter einstellen (wo mach ich das)
- Kompression messen (kann ich den Dekompressionshebel austricksen?)

Gruß boarder73f2
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

hört sich an als wenn die ventile nicht dicht sind. oder da stimmt was mit den steuerzeiten nicht. oder sie zieht massiv falschluft. ist der o-ring an der zylinderkopfseite am ansaugstutzen drin? wie issn der zündfunken?
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hi,

habe mich heute an das Ventilspiel herangemacht. Ergebnis: mit ´nem 10er Blättchen kam ich nur unter AUS-L drunter.

Kann mir jemand mit 2 x 220 und 1 x 250 aushelfen?
Hat schon mal jemand die Kompression bei einer KLR600 gemessen?
Wie geht das mit dem Deko-Hebel?

Gruß
boarder73f2
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hi,

hab noch ´ne Frage.

Wenn ich die Steuerkette über die Nockenwelle lege, spanne und unten auf T einstelle, fluchten meine Pfeile nicht genau mit dem Zylinderkopf.
Sie zeigen jeweils einen halben Zahn in die Luft. Gehe ich einen Zahn weiter, das gleiche nach unten.

Was issn das fü´r ein Sch...?
Ist da die Steuerkette zu lang? (Steuerkettenspanner war beim Ausbauen ca. um die hälfte Ausgerückt)
Oder liegt das an den Führungsschienen?

Gruß boarder73f2
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Beitrag von Chef »

Dann geh' doch mal einen Zahn weiter, so dass die Pfeile leicht nach unten zeigen.
Längere Steuerkette --> Pfeile würden etwas nach unten zeigen...
Ob das bei dir alles so zutrifft, kann ich dir natürlich auch nicht sagen.


Gruß Chef
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hi chef,

ich komme da jetzt nicht ganz mit:

Wenn die Steuerkette zu lang ist, ist bei einer bestimmten Anzahl von Kettengliedern der Weg von der Kurbelwelle bis zum Auslassnockenwelle länger, d.h. der Pfeil zeigt in die Luft.
Hab ich das richtig verstanden, daß ich durch Pfeil nach unten dem entgegenwirken soll?

Wer kann mir bezüglich Shims und Kompressionsmessung weiterhelfen? :cry:

Gruß boarder73f2
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Beitrag von Snake »

Als ich an meiner 600er ne neue Steuerkette eingebaut hatte
zeigten die Pfeile auch nach oben Liegt wohl an den fertigungstoleranzen
laut meiner Werkstatt meine läuft prima ich würde es so lassen.
die shims bekommste beim freundlichen im tausch so um 5 euro das stück
Aber ich tippe auch auf nen gemischfehler welche stellung hat den
deine Gemischregulierschraube (am vergaser unten richtung zylinder).
Gruß Snake
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Chef
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Beitrag von Chef »

@boarder
Wenn Du eine alte, gelängte Steuerkette hast, müssten die Pfeile theoretisch schon nach oben zeigen, da der Weg zur KW länger ist, als im Neuzustand und auf der anderen Seite ja der Steuerkettenspanner dem entgegenwirken soll.
Soviel zur Theorie.
Bei meiner war das aber mal so, dass der Pfeil der Einlassnockenwelle genau waagerecht war und die der Auslassnockenwelle leicht (nur ein paar Grad) nach untengezeigt hat.
Lief einwandfrei.

Stell mal die Ventile ein und schau dann nochmal.

Allerdings versteh' ich ehrlich gesagt nicht, warum man einen Motor zusammenbaut und dann nicht gleich die Ventile einstellt?
Sowas mach' ich doch gleich, wenn ich das Zeug eh offen hab'?

Ich tippe aber eher drauf, dass Du ein Vergaserproblem hast.
Wenn nach mehrmahligem Kicken die Zündkerze trocken ist, bekommt das Teil ja keinen Sprit.

Was heißt Vergaser gereinigt?
Richtig ultraschallen lassen oder nur die Düsen durgepustet?


Gruß Chef
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hi Chef,

ich weiß: Wer ist nur so blöd und baut einen Motor zusammen ohne das Ventilspiel zu messen, wenn eh alles auseinander ist.
Meine Antwort :nixweiss: :oops:

Vergaser natürlich nur durchgeblasen. Hab so ein Ultra-Dings nicht. Ist das teuer? Oder kann man das irgendwo machen lassen?

Ich bin froh, das ich den Motor überhaupt nochmal zusammenbekommen hab, war mein erster komplett zerlegter. Und fährt ja auch.

Nur das ankicken will noch nicht auf anhieb.

Hab wohl über Ostern die Zündung angelassen. Jetzt ist die Gel-Batterie (YB14L-A2) knochentrocken. Hab mein neues "inteligentes" Ladegerät dranngehängt. Das Ding geht aber aus dem Stand-by-Modus nur auf 6V nicht auf das Motorrad-symbol wo es stehen sollte. Habs jetzt mit 6V durchgeladen, aber immer noch kein Modiwechsel möglich. Und nun?

Montag gehe ich mir die Shims besorgen, dann werd ich (am Mittwoch) mehr wissen.

Gruß boarder73f2
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Chef
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Beitrag von Chef »

Wenn die winzig kleinen Kanälchen im Vergaser schön verharzt sind, nutzt durchpusten mal gar nix.
Man liest immer wieder von irgend welchen "Spezialtipps" zum Vergaserreinigen - beim einen funktionierts - bei den meisten eben nicht.
Den größten Erfolg erzielt man durch Ultraschallen.
Und ich meine jetzt nicht so'n Schmuck-Ultraschallgerät, das man bei irgendwelchen Kafferöstern für'n Zwanziger bekommt.
Ein vernünftiges Ultraschallgerät fängt bei 200-300 Euro an, dann noch Zubehör....

Normalerweise hat jede Mopped-Werkstatt so'n Ding rumstehen.

Ich hab' bei meiner Werkstatt mal 20 Euro bezahlt. Kostet normalerweise so 30-50 Euro.

Der gennedup hat hier mal ein Angebot eingestellt, Vergaser ultrazuschallen. Musst Du mal die Suchfunktion bemühen.

Was mir noch einfällt: der Chocke ist ok?

Intelegennte Ladegeräte hab' ich noch keins gesehen :wink:
Die Dinger sind strohdumm (Hab' auch so eins :?)
6V-Ladung kannst Du vergessen.
Entweder ist die tolle Gelbatterie hinüber oder dein Ladegerät ist futsch.
Aber dass durch's Zündung anlassen eine Batterie so schnell in die Knie geht ist schon komisch.
Wenn man das Licht anlässt - ok. Aber so :nixweiss:
Da kann ich dir jetzt auch nicht weiterhelfen :(

:idea: Hey vielleicht hast Du ja ein Batterie-Problem und sie will deshalb nicht anspringen :idea:
Schon mal die Batteriespannung gemessen?

Probier's doch mal mit einer neuen Standardbatterie (bevor Du dir evtl. wieder 'ne teure Gel-Batterie verheizt :versteck: ).


Gruß Chef
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