Erfahrungsbericht aus 21 Jahren KLR

alles was es sonst noch an der 600er gibt
Antworten
Benutzeravatar
geronimo
KLR süchtig
Beiträge: 388
Registriert: 28.11.2006, 12:02
Wohnort: Wittighausen

Erfahrungsbericht aus 21 Jahren KLR

Beitrag von geronimo »

Wie versprochen:

Hier ein paar Tipps für Weltreisende, Reisende und/ oder Normallos.
Die Empfehlungen beziehen sich auf das KLR 600 Modell und zum Teil auf die KLR 250 oder KLR 650.

Ein kleiner Auszug aus meinen 21 Jahren und 150 000 km Erfahrungen mit einer KLR 600 Bj.85 (nur Kickstarter)


Die Änderungen an meiner KLR beschränken sich auf den 21,5 l Acerbis-Tank, verstärkte WP-Feder für den Stoßdämpfer, original Krallenfußrasten von Kawasaki, Gepäckträger inkl. Kofferträgern und einem verbesserten Kettenschutz gegen Spritzwasser, so bleibt das Kettenfett länger und es kommt weniger Schmutz (=höherer Verschleiß) an die Kette .

Meine KLR blieb von Schäden wie überspringender Steuerkette verschont, soweit ich weiß betrifft das auch nur die Modelle mit E-Starter. Habe nach 35 000 Km vorsorglich den verbesserten Steuerkettenspanner eingebaut.

1. Zum langen Motorleben gehören neben der normlen Wartung des Motorrads, das penible Warmfahren des Motors, die regelmäßige Kontrolle des Ölstandes und die Vermeidung überlangem Hochgeschwindigkeitsfahren (dann säuft Sie das Öl nur noch so weg). Das Problem des Ölverbrauchs liegt meiner Meinung nach , bei der Unterdimensionierung der Kolbenlaufbuchse (Wandstärke). Diese verzieht sich leichter bei Hitze.

2. Zu empehlen für Weitreisende wäre eine Aufpolsterung der Sitzbank, die Originale sitzt sich auf langen Strecken durch und der Kniewinkel ist größer für enspanteres Sitzen.

3. . Ein Versärktes Federbein von z.B.WP oder Wilbers, wegen der höheren Belastbarkeit mit viel Gepäck.

4. Ein großer Tank. Der Vorteil des Acerbistank ist neben der verbesserten Reichweite (bis über 500 Km), die Ablesbarkeit des Benzinstandes, da durchsichtig und der durch die heruntergezogenen Tankflanken verbesserte Kühlerschutz.

5. Bei Reisen genügend Öl mitführen, das Problem des Ölverbrauchs ist ja hinreichend bekannt (zu empehlen ist ein nicht zu dünnes Öl, da dieses schneller an den Kolbenringen vorbeizieht, ich benutze normales Mehrbereichsöl Viskosität 15 W 40

6. Ich habe irgentwo im Forum gelesen, daß es Leute gibt die Normalbenzin Tanken, Kawasaki weist auf Superbenzin hin, ich würde Normalbenzin nur Tanken wenn ich wirklich kein anderes bekommen könnte. Im Nichteuropäischen Ausland kann die Oktanzahl noch erheblich niedriger sein (Klingelsprit).

7. Ein Nachteil für Reisende ist das Aluheck der KLR600, da es sich nur unter Schwierigkeiten unterwegs schweißen läßt.

8. Die oberen Haltepunkte am Hauptrahmen/Aluheck sind etwas unterdimensioniert, diese sind mir schon 2mal an der Schweißnaht eingerissen..


Schwachpunkte an der KLR600 sind:

Ölverbrauch
Steuerkettenspanner
Seitenständerschalter
überlaufende Vergaser wegen hängen bleibender Schwimmernadel
durchvibrierende Bremslichtbirnen
Einmal hat sich bei mir die Zündspule und die CDI verabschiedet.

Ansbringprobleme nach längerer Standzeit (mehrere Wochen) rühren meist daher, dass sich die Brennanteile des Benzins im Vergaser verflüchtigen. Vorsorge: entweder ein paar 100 Meter vor dem Ziel den Benzinhahn zudrehen oder altes Benzin, das sich im Vergaser befindet ablassen, dann springt sie nach spätestens 2-3 Tritten auf den Kicksarter wieder an.

Das war so das was mir spontan eingefallen ist.
Ich hoffe ich konnte den einen oder anderen ein bisschen weiterhelfen

Gruß
Jürgen (geronimo)
Antworten