Motor auf Schlag aus!! Steuerzeiten Auslass passt nicht mehr

alles rund um den 650er Motor
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torsten
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Beitrag von torsten »

Dann dreh bitte mal auf OT, NW Pfeile zeigen auf Einlass,
NW lösen und einbauen auf Auslass, müsste dir nach ja OK sein.
Danach bitte mal Ventilspiel messen.
Dann machst du aber große Augen und suchst verzweifelt nach
der Rufnummer von Jamba :)
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haschek
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Beitrag von haschek »

Das musst Du mal erklären! Wenn ich die Kurbelwelle einmal rumdrehe ( nur die KW, ohne Steuerkette), ist der Kolben einmal so oben und beim nächsten mal irgendwie anders? Alles, was nicht mit Kurbelwellendrehzahl mitdreht, gehört natürlich raus, sind bei der Klr aber m.W. nur die Nockenwellen.
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torsten
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Beitrag von torsten »

Will mich ja nicht mit dir streiten
und auch nicht erklären. Probier einfach aus was ich zuvorgeschrieben
habe und du wirst schon sehen.

Ansonsten gebe ich dir natürlich Recht, dass alle Handbücher
wie z.b. das von mir angeführte Yamaha Grundlagenbuch
völlig falsch übersetzt sind.
Und da du schon meterweise Handbücher geschrieben hast,
muss deins richtig sein.

Ich kann dir nicht erklären warum, ich kann dir nur sagen, was in dutzenden
Handbüchern steht und was bei mir war.

Motor auf OT NW Pfeile beide nach vorn. Ventilspiel gemessen.
Neue shims reingemacht. Spiel erneut gemesen.
Schraube vom Abdeckblech (NW) in Motor gefallen :evil:
NW raus. Da ich einen neuen Kolben verbaut hatte
Motor nochmal gedreht, genau eine Umdrehung auf nächsten OT.
NW rein, Spiel erneut gemessen.
Anderes Ergebnis !

NW raus, Kubelwelle eines weiter, NW rein, Spiel wieder OK.
Kann dir keine Wissenschaftliche Erklärung geben warum, nur dass es so war.
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jo-sommer
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Beitrag von jo-sommer »

Strange Days...

Meiner Erfahrung nach ist das Ventilspiel abhängig von der Stellung der Nockenwellen.

Die Nockenwellen sind mit der Kurbelwelle nur über die Steuerkette verbunden. Die Drehzahlübertragung zwischen Kurbelwelle und Nockenwellen erfolgt im Verhältnis 2:1.

Diese Parameter sind gleich, egal in welcher Stellung zueinander man die Verbindung herstellt; daher können die Steuerzeiten (Öffnungs- und Schließwinkel/zeitpunkt der Ventile) entweder richtig oder falsch sein.

Ventilspiel entsteht dann, wenn die Nocke der Welle nicht auf den Ventiltrieb (Kipp-/Schlepphebel, Tassenstößel) drückt, also die der Nocke gegenüberliegende Seite zum Ventiltrieb ausgerichtet ist. In welcher Stellung die Kurbelwelle zu diesem Winkelpunkt der Nockenwellenstellung steht hängt ausschließlich von der Positionierung der Steuerkette (bzw. dem Zeitpunkt des "Auflegens" dieser) ab. Das macht nur der Monteur...

Sorry Torsten, aber ich kann mit den Unterschied des Ventilspiels bei deiner Mehrfach-Zusammenbau-Aktion nur mit einer (absolut nicht seltenen) Panne beim Zusammenbau erklären (Straffhalten der Steuerkette, Steuerkettenspanner, verklemmte Gleitschiene, etc, etc,). Und ich denke das ist jedem von uns Schraubern schon passiert; deshalb sagen wir ja immer wieder: mind. zweimal kontrollieren und die KW langsam und vorsichtig bei jeder Kontrolle min. zweimal durchdrehen. Normalerweise sieht man bei jeder KW-Umdrehung anhand der Marken auf den NW-Rädern ob die Stellung zueinender stimmt (einmal richtig, einmal 180° versetzt).

Gruß Jo
Die Schwarze Sau: '88er 650A, leicht modifiziert, nervt!
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torsten
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Beitrag von torsten »

Moin,

Jo-Sommer kann deiner Erklärung folgen, auch das von Haschek hört sich ja plausibel an und will ich im Grunde auch nichts dagegen sagen.
Ich kann und will auch nicht ausschließen, dass ich da an der Stelle evtl. einen Fehler drin hatte, ist ja schließlich schnell passiert auch wenn man das Ding mehrfach auseinander und zusammengebaut hat.

Aber aus welchem Grund sollte so ein Hinweis dann in dutzenden Handbüchern stehen?
Mit nem Übersetzungsfehler kann man ja auch nicht alles erklären
und egal welcher Hersteller, die Motorrad 4 Takt Motoren sind im Grunde
ja alle gleich/ähnlich aufgebaut.

Nicht falsch verstehen ich will bestimm nicht eines dieser Handbücher verteidigen, dass ist mir doch Wurscht aber warum sollte es dann da stehen, muss doch einen Grund haben.
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NiceIce
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Beitrag von NiceIce »

Servas.

Wie hast den das mit dem Spanner geregelt?
Auf Spannung zu montieren (also er schaut raus) ist falsch.

Kette wie beschrieben auf Auslass spannend auflegen.
Dann Zahnzahl/Rollen zählen oder Markierungen beachten bis alles passt wie es soll.

Den Spanner ganz eingeschoben (also entlastet) einbauen.
Und erst WENN er eingebaut ist, die Spannung herstellen lassen.

Ich drehe dann Grundsätzlich den Motor ein wenig gegen die Drehrichtung, also so, das die Kette auf der Spannerseite lose wird.
Dann erst drehe ich den Motor in drehrichtung, kontrolliere danach die Steuerzeiten und dann passt das auch.

Es hat sich bei den verschiedenen Motoren oft gezeigt, das die Markierungen nicht immer 100% übereinstimmen.
Aber solange es weniger als 1 zahn ist, ist das einfach Produktionsbedingt so.

Lässt es sich trotz aller Mühe doch nicht so einstellen und der Versatz ist IMMEr der gleiche, kompensiere ich das einfach im vorne herein.
Ich stelle also die entsprechende Nocke so ein, das am Ende die Steuerzeit passt.

Voraussetzung: Die Steuerkette ist nicht gelängt und die Gleitschienen sowie Spanner sind in gutem Zustand. Grrundvoraussetzung für korrekte Steuerzeiten.

Vielleicht hilft dir das ja weiter.

LG
Martin
Ist im Sebtembel stumpf del Hobel
hobelt man noch im Oktobel.

Cagiva Elefant 750 AC, BJ: 97
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Ritchy
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Beitrag von Ritchy »

Hallo,
das mit dem oberen Totpunkt ist doch eigentlich einfach. Natürlich hat der Kolben nur einen oberen Totpunkt, alle 360 Grab Kurbelwellendrehung. Wenn man aber das Gesamtsystem betrachtet, ist die Situation nur bei jeder zweiten Umdrehung gleich. In einem Fall sind im OT beide Ventile geschlossen (Arbeitstakt) im anderen Fall sind beide Ventile (teilweise) offen. Das Auslassventil ist vom Ausstoßen noch offen, das Einlassventil zum Ansaugen schon offen (Ventilüberschneidung). Bei geöffneten Ventilen ist das Spiel natürlich Null, der Nocken drückt das Ventil ja auf. Messen kann man das Ventilspiel also nur, wenn der Kolben auf OT des Arbeitstaktes steht, denn dann sind beide Ventile zu.

Gruß Ritchy
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Doc
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Beitrag von Doc »

Ich hol mir jetzt Chips und Popcorn, was zu trinken und dann bitte weiter mit dieser Diskussion :D :lol: 8)
Übrigens...
Die Deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
caro117
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Beitrag von caro117 »

Da das den wenigsten hier bewusst zu sein scheint:
bei 4-taktern (teilweise auch bei 3/4-taktern) kommen ausschließlich sogenannte 720°-Lager zum Einsatz. Die besonderen Eigenschaften werden durch das Hinzufügen von mindestens 2% Knopfsilber in den Lagerkäfigen erzeugt. (Das Material wird industriell auch beim Erlegen von Werwölfen verwendet.)

Aus diesem Grund muss auch beim Einsetzen einer neuen Kurbelwelle genau darauf geachtet werden, dass der Richtige(!) OT eingebaut wird Der Fachmann spricht hier vom "sub-hypertetischen" OT. Sollte man die Kurbelwelle vorher einfach bewegen, geht diese Information natürlich verloren und sie muss erneut zum kalibrieren geschickt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass sie mindestens(!) einmal den Äquator überquert !immer ungradzahlig!.
Das sind Hinweise die leider in den meisten Handbücher fehlen, oder bei der Übersetzung sinnentfremdet wiedergegeben werden und selbst von erfahrenenen Mechanikern nicht ernst genommen werden.
Wie sich das auf das Ventilspiel auswirkt ist ja hier zu lesen.
KLR650A Bj.89
KLR650A Bj.2002 (US Import)
KLR250 BJ.89 - verkauft
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Chef
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Beitrag von Chef »

Von diesem Mythos war hin und wieder in der Fachpresse zu lesen.
Allerdings hat Prof. Dr. Dr. H.C. Hammelbein die Annahme 1982 ganz klar wiederlegt, da es tatsächlich an der interstellaren Divergenzstrahlung liegt. Auf subatomar Ebene kann sogar der Einfluss von aggressiven korrodialen Elementen nicht ganz ausgeschlossen werden…


Gruß Chef
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