Vergaser läuft ständig über

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boarder73f2
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Vergaser läuft ständig über

Beitrag von boarder73f2 »

Hallo,

erstmal was Gutes: Meine KLR-Dame schnurrt wie ein Kätzchen.

Habe mir (aus Langeweile???) einen China-Roller zugelegt.
Nachdem nun verschiedenste Fehler behoben wurden, läuft er schon mal.

Aktuell treibt mich der Vergaser zum Wahnsinn.
Dieser läuft ständig über.

Sprit kommt am Überlaufschlauch raus. Aber auch luftfilterseitig.
Habe nun einen langen durchsichtigen Schlauch am Überlauf angebracht. Dieser funktioniert nun wie eine Wasserwaage. Daraus lässt sich deutlich erkennen, dass der Vergaser viel zu voll läuft.

Hab das Ding nun zum 7. mal zerlegt.
Schwimmer hat seine Bewegungsfreiheit.
Vorgänger hatte allerdings scheinbar die Schwimmerventileinstellung auf "dauerhaft offen" geändert (verbogen). Dies wurde beim letzten Eingriff behoben. D.h. bei halb geöffnetem Vergaser und manueller Betätigung des Schwimmers hat dieser die Benzinzufuhr geschlossen.

Weitere Anmerkungen: Am Roller ist kein "Benzinhahn" verbaut, sondern die Benzinzufuhr öffnet sobald am Ansaugstutzen Unterdruck entsteht.
Auch diese Funktion wurde bereits getestet.

Theoretisch dürfte also das Benzin nur vom Vergaser, dem Zulaufschlauch und dem Benzinfilter überlaufen. Habe aber das Gefühl, dass das gar nicht mehr aufhört zu laufen/tropfen.

Folgende Tests habe ich nun noch vor:
- Sitz Schwimmerventil checken
- prüfen ob der Hohlraum des Schwimmers voll läuft

Hat noch jemand eine Idee?

Gruß Jürgen
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Nordlicht
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Beitrag von Nordlicht »

Schwimmerstand richtig einstellen. da geht es um Millimeter.
Bei der KLR sind das 17.5+-1mm. Keine Ahnung, was dein Roller da verlangt. Wartungshandbuch ? :D
2008 KLR 650E/685, EM-Doo, ThermoBob, KLX-Kit 42/142, Leo X3, 16/43, UNI Filter, Melvin Stahlflex, Wilbers Federbein & prog. Gabelfedern, Gabelstabi, Barkbuster Storm, SW-Motech Sturzbügel, JNS Motorschutz.

2008 XR 650L
1988 XLV 750
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

da wird wohl was mit dem schwimmer oder dem ventil nicht stimmen. hast du mal reingeschaut ob da was drin ist? im sitz des schwimmerventils meine ich.
Alu zu Alu und Stahl zu Stahl!
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hallo,

heute hatte ich mal Zeit, um mich meinem Roller zu widmen.

- Schwimmer getestet:

Bislang hatte ich den Schwimmer-Test immer wie folgt vorgenommen:

1. Nach Ausbau des Schwimmers und einer Trockenphase in Benzin
gelegt.
2. Schwimmposition gemerkt (z.B. 60% untergetaucht und 40% in der
Luft; dürfte je nach Schwimmer immer unterschiedlich sein)
3. Schwimmer im Benzin untergetaucht und ein Gewicht draufgelegt.
4. Den untergetauchten Schwimmer eine Nacht stehen lassen
5. Am nächsten Tag Gewicht entfernt
6. Schwimmer-Position wie unter Punkt 2 beschrieben => Schwimmer ist
ganz
7. Schwimmer-Position weiter untergetaucht wie unter Punkt 2
beschrieben => Schwimmer defekt

Folgendes Youtube-Video hat mir aber noch besser gefallen und leuchtete mir direkt ein:



Inwieweit das heiße Wasser den Schwimmer auch (durch die sich im Schwimmer ausdehnende Luft) zum platzen bringen kann, bleibt abzuwarten.

Mein Schwimmer sah so aus, als wäre er innen nicht mit Luft gefüllt, sondern durchgängig aus Kunststoff. Daher habe ich es gewagt.

Fazit:
Ein „Schwimmer“ ist nur ein Schwimmer, wenn er schwimmt. Von einem „Taucher“ spricht man, wenn sich der Schwimmer voll Benzin saugt und somit an Auftrieb verliert.



- Sitz Schwimmernadelventil checken:

1. Alles zerlegt
2. Schwimmernadelsitz und Schwimmernadel inspiziert => nichts zu sehen
3. Schwimmernadelsitz und Schwimmernadel ineinander gesteckt und
gegeneinander gedeht, um evtl. Verunreinigungen zu lösen bzw. die
Schwimmernadel wieder passend zum Schwimmernadelsitz zu „reiben“
4. Den Schwimmernadelsitz und die Schwimmernadel kopfüber in einen
dazu passenden Trichter eingedrückt, dass die Dichtung des
Schwimmernadelsitzes (wie auch im Vergaser) abdichtet.
5. Wasser drauf und warten
6. es tropft => :-(
7. Alles ab Punkt 3 nochmals wiederholt.
8. Es tropft immer noch => :-(
9. Im Internet nach neuem Vergaser geschaut => EUR 130 => :-(
10. Im Internet nach neuem Schwimmernadelventil geschaut
=> EUR 25 incl. Porto => :-(
11. ! ! ! E R L E U C H T U N G ! ! !
12. Alles ab Punkt 3 nochmals wiederholt. Diesmal aber mit Zahnpasta.
13. Es tropft weniger => :-)
14. Alles ab Punkt 3 nochmals wiederholt. Nochmal mit Zahnpasta.
15. Juhu, es tropft nicht mehr (zwar nur mit Wasser, dafür aber ohne Druck des Schwimmers, sondern nur durch das Eigengewicht der Schwimmernadel) => :-))))))

Fazit:
Zahnpasta wirkt wie ganz ganz feine Politur (hatte das schon mal in Verbindung mit KFZ-Scheinwerfer aufpolieren aufgeschnappt)


So und nun wieder alles zusammenbauen und hoffen, dass der Vergaser dicht hält.

Ich hoffe diese Anleitung hilft auch anderen mit dem gleichen Problem weiter.

Gruß Jürgen
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

bestimmt. nur welche zahnpasta hast du benutzt. blendamed oder dentagard?

scherzchen! 8)
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Myke
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Beitrag von Myke »

wenn der schwimmer gem. handbuch richtig justiert ist und es überläuft, hats was mit der nadel. oft hilft ein klopfen mit dem schraubendrehergriff an der schwimmerkammer. wenn nicht; nadeltausch und im ausgebauten zustand auf gängigkeit prüfen...viel kann net sein.
wenns net aufhört rinnen, ultraschallreinigen., damit der nadelsitz wieder passt. im gaser wirken ja keine hohen, verschleissfördernde kräfte. :wink:
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Rattfield hat geschrieben:bestimmt. nur welche zahnpasta hast du benutzt. blendamed oder dentagard?

scherzchen! 8)

#Rattfield

... willst es aber ganz genau wissen. Die gute Signal war es. Ich war gerade am Zähne putzen und dachte "wäre schade die gerade benutzte Zahncreme den Abfluss runterzuspülen, die muss doch noch für etwas gut sein. und da ist mir der Vergaser eingefallen... den rest hatte ich ja ausführlich beschrieben.

ebenfalls scherzchen 8)
Myke
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Beitrag von Myke »

habs auch überlesen, trotzdem pöse. :roll:
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