KLR 600 Anlasser dreht Motor nicht durch

alles rund um den 600er Motor
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NiceIce
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Beitrag von NiceIce »

Rattfield hat geschrieben:irgend jemand schrieb hier kürzlich, das bei zu niedriger verdichtung ein motor nicht mehr anspringt. das ist natürlich pillepalle. das kacr reduziert die verdichtung auf etwa 4 -6. der motor springt damit zuverlässig an.
Da ich das war, verweise ich nochmals auf meine Zeilen:
Kompression unterhalb der Verschleißgrenze.

In Verbindung mit dem "schwachen" Zündfunken springt die KLR nicht an.
Egal, ob jetzt das KACR auslöst oder nicht, wenn der Zündfunke schwach ist, springt kein Motor an. Ausser man gibt ihm Starthilfespray, das einen Zündtemperatur von ca. 180 Grad.

Superbenzin zündet bei 230 Grad.


Wenn jetzt noch die Vergasereinstellung nicht passt kannst orgeln buis zu Nimmerleinstag.

sorry das ich das nicht deutlicher geschrieben habe, dachte mir aber das es so klar geschrieben war.

Ich würd vorschlagen, wir warten mal ab, was die neue Messung gebracht hat, dann hat er zumindest diesen Punkt erledigt und dann gehts step by step weiter.
Ist im Sebtembel stumpf del Hobel
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Duebi
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Beitrag von Duebi »

Hallo,

das KACR habe ich ausgeharkt, und dann mit voll aufgerissenen Gashahn mehrere Sekungen georgelt, bis das Messgerät sich nicht weiter bewegt. Meiner Ansicht nach kann es nicht an der Batterie liegen, da ich mit dem Auto überbrückt habe.
Mit Startpilot springt die Maschine an und läuft auch anschließend nur mit Benzin weiter. Ich habe noch Hoffnungen, dass durch die lange Standzeit die Ventile etc. vernünftig einlaufen müssen, sodass sich die Kompression noch ein wenig erhöht. Ich habe mit 2 verschiedenen Kompressionsmessgeräten gemessen.
Vielleicht reicht ein besserer Zündfunken dann aus.
Duebi
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Beitrag von Duebi »

Den Schieber haben wir beim Messen nicht manuell nach oben geschoben. Das werde ich noch erledigen.
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NiceIce
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Beitrag von NiceIce »

Wie Hoch war denn der Wert ohne KACR-Funktion?
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Rattfield
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Beitrag von Rattfield »

das die ventile leicht undicht sind ist nach standzeit bei der klr teilweise normal. ich würde pauschal auf zu geringes ventilspiel tippen, so das die verdichtung nicht erreicht wird.
Alu zu Alu und Stahl zu Stahl!
Duebi
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Beitrag von Duebi »

Hallo,

ich habe heute erneut die Kompression gemessen.
Schieber nach ganz oben geschoben, Gas gegeben und mehrere Sekungen georgelt, dabei mit dem Auto überbrückt.
Ergab zwischen 7 und 8 Bar Druck.
Das Ventilspiel habe ich überprüft, ist innerhalb der Toleranz.
Anschließend habe ich, wie boarder73f2 empfohlen, die Spannung mittels Voltmeter vor der Zündspule gemessen. Das Messgerät hat keinen Ausschlag gezeigt. Dabei habe ich das dünne Kabel, was von hinten in die Zündspule geht an Plus geklemmt und Masse am Motor gehalten. Die Vorgehensweise ist doch richtig oder?

Bei der Zündspule kommt demnach kein Strom an! Woran kann das liegen?

Zur Überprüfung des Messgeräts habe ich die Spannung der Batterie gemessen: ~14 V (mit Auto überbrückt).
Die drei rot/schwarzen Kabel die in die Dioden gehen habe ich gefunden, konnte leider nicht den dazugehörigen Partner sehen, da direkt der "Würfel" auf den Stecker gesteckt ist.
Alle Kabelverbindungen habe ich gelöst und mit WD40 eingesprüht, sodass diese Kontakt haben. Hat aber nicht den Erfolg gebracht.
Ein Kabel ist mir aufgefallen, welches ins Leere führt, bei dem mir die eigentliche Funktion nicht klar ist.
Es ist ein Kabel, bei dem ein Grün/gelbes Kabel in ein Schwarzes und ein Schwarz/gelbes in ein Schwarz/gelbes führt. Hat das vielleicht mit dem Seitenständerschalter zu tun? Den habe ich nämlich bei mir nicht entdeckt und das Kabel befindet sich ungefähr in der Mitte des Mopeds und verläuft dann nach unten Richtung Kühlflüssigkeitsbehälter. Kann leider kein Foto hochladen!
Danke schon mal!
Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Scheint ja doch ein Elektrikproblem zu sein ;-)
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NiceIce
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Beitrag von NiceIce »

Fassen wir mal zusammen:

1.) Kompression mit deaktiviertem KACR = 8 Bar.
Das ist nicht die welt, sollte aber zum laufen lassen vom Motor ausreichen.

2.) An der Zündspule am Anschluß (es gibt nur EIN Kabel zur Spule) beim Anlassen vom Motor KEINE Spannung, kein Zeigerausschlag vom Multimeter auf 15 Volt gestellt.

Trotzdem läuft der Motor nach 20 bis 30 mal orgeln per Startpilot.

3.) Augenscheinlich ein schwacher Zündfunke.

Jetzt müsste man wissen:

1.) WIE kann man die Spannung am einzelnen Kabel prüfen, das zur Zündspule führt?

Die CDI liefert den Strom zur Primärwicklung der Zündspule, die Masse dazu wird über das Gehäuse hergestellt.

Um die CDI dazu zu bewegen, dies auch zu tun, muss eine Spannung in der CDI vorhanden sein.
Diese Spannung, laut Schaltplan, ist mit Sperrdioden geregelt und kommt auch aus der Lichtmaschine von der Errgerspule.

Die Funktionen, die korrekt sein müssen oder zumindest korrekt überbrückt werden müssen sind:
Seitenständerschalter
Kupplungsschalter
Leerlaufschalter.

dann kommen die Speerdioden, die ebenfalls Funktionstüchtig sein müssen.

Wenn also jetzt, laut Handbuch, der Seitenständerschalter nicht korrekt funktioniert oder falsch überbrückt wurde, kann der Motor mittels gezogener Kupplung zwar gestartet werden, aber die Seitenständer Sperrfunktion löst aus und unterbricht die Zündung.

Da Duebi KEiNEN Seitenständerschalter hat, wäre meine erste Idee, hier anzusetzen.
Also herausfinden, wo und WIE der Seitenständerschalter gebrückt wurde und dann sicherstellen, das die Brücke eine Simulation "Ständer eingeklappt" weiter gibt. Somit wäre dieser Punkt abgehakt und EIN Fehler behoben.

Unterhalb Rahmen in der Mitte muss sich ein stecker befinden mit 2 Anschlüße.
Vom Schalter kommen Grün/Weiss und Braun und gehen in diesen Stecker.
Vom Stecker aus gehen dann Grün/Weiss und Schwarz/Gelb weiter.

Grün/Weiss und Schwarz/Gelb überbrücken, Seitenständerschalter auf ON, also betätigt und korrekt überbrückt.

Dann würde ich nochmals testen, obs jetzt besser funkelt an der Kerze.

Wenn Nein:

Kupplungsschalter und Neutralschalter müssen ebenfalls korrekt funzen.
Auch hier prüfen ob sie korrekt schalten.
Wenn die Neutrallampe keuchtet, und beim Gang einegen aus geht, sollte der Leerlaufschalter gut sein.

Alles OK? Dann weiter:

Sperrdioden prüfen:
stecker abziehen
Multimeter auf OHM stellen.
Jedes Steckerpaar an den Klemmen messen. 1-2, 3-4, 5-6
Wobei die geraden Zahlen unten an den Klemmen sind, die ungeraden Oben. Also immer gegen den gegenüberliegenden PIN messen.

In eine Richtung, also Rotes Kabel vom Multimeter auf 1, Schwarzes Kabel auf 2, muss der OhMwert gegen Null sein.

Umgekehrt, also Rot auf 2 und schwarz auf 1, muss der Wert mind. 10 mal so hoch sein also einen Hihen OHMwert anzeigen.

Das gleiche mit den restlichen messen.

wenn an einer Diode der wert abweicht, ist diese Diode defekt und muss ausgetauscht werden.

Ist hier alles OK? dann weiter. wenn nicht OK, reparieren.

Nächster Prüfpunkt:
Zündspule testen.

Widerstand des Steuerleitungsanschlußes gegen Masse.

Ohmmeter auf x1 OHM stellen.
FALLS Vorhanden, den Stecker an der Zündspule abziehen, ansonsten auf dem Lötpunkt das rote Kabel des Ohmmeters dranhalten und das schwarze gegen Masse halten.
Wert: 0,17 bis 0,21 OHM Primärwicklung.

Dann Zündkabel prüfen: Kerzenstecker abdrehen.
Ohmmeter auf x1 kOhm stellen.
Rotes Kabel Multimeter an Kerzenkabel, schwarzes Kabel an Masse.
Wert: 3,2 bis 4,8 kOhm Sekundärwicklung.

Sind BEIDE Werte in der Toleranz sollte die Spule ok sein, kann aber im Hochspannungsbereich noch Windungsschlüße oder Durchschläge wegen defektem Gehäuse haben.

Wenn die Zündspule sehr verdreckt aussieht, evtl. ganz feine Risse zu sehen sind, würde ICH gleich eine neue einbauen, es gibt gute gebrauchte für kleines Geld und schaden tut es nicht, eine über 25 Jahre alte Zündspule zu tauschen.

wenn die werte ok sind: Weiter testen.

Zündspule ausbauen und einen Versuchsaufbau basteln.
Zündspule an den Massepunkten in einen schraubstock einspannen, nicht zu dolle festziehen.

Starthilfekabel nehen und MINUS an Batterie und Schraubstock anbringen.
Kerzenkabel, Kerzenstecker und Zündkerze anbringen.
Zündkerze so mit dem Minus des Starthilfekabels am Schraubstock einklemmen, dass das Gewinde gehalten wird und die elektrode frei zu sehen ist.

Mit dem PLUS des Starthilfekabels an Plus Batterie, das andere Ende wird stossweise am anschluß der Steuerleitung (Lötpunkt an der Zündspule) getaktet. Also ran und weg, ran und weg. Je schneller desto besser.

Aber aufpassen, das man nie auf Masse kommt.

Nun schaun, wie gut der Funke überspringt. Gut sichtbarer Funke: Gute Zündspule. Schwacher Funke Zündspule am sterben und wohl der Fehler.
aber hier spielen auch Faktoren mit, dieK EINE sichere Aussage bringen.

Aber zumindest der Funktionstest sollte damit machbar sein.

Wenn das alles OK ist und so tut wie es soll, gehts alsbald weiter mit der Suche nach dem Fehler.

Wenn jemand eine andere Vorgehensweise weiss, oder andere Prüfmethoden, her mit.
Auch wenn ich mich irgendwo verzettelt haben sollte, Bitte aufzeigen.

Denke aber, bis hierhin liege ich richtig.

LG
Martin
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Hallo,

ich würde erstmal den kleinen Würfel messen.

Laut meinem Schaltplan sollten Folgende Kabel an den Würfel gehen:
R/BK (Red/Black)
R/BK (Red/Black)
R/BK (Red/Black)
Bl/R (Blue/Red)
G/W (Green/White)
LG (????)

1. Schauen wo die schwarz/roten kabel in den Würfel gehen und notieren.
2. Multimeter auf "Durchgangsprüfung" stellen. Ersten der Stecker des Würfels raussuchen, an dem normalerweise ein Schwarz/Roten Kabel hin geht. An diesen das Rote Kabel des Multimeters. Dann mit dem Schwarzen Kabel des Multimeters nacheinander an alle anderen fünf Pole dranhalten. Nur bei einem dieser anderen fünf Pole darf es piepsen d.h. Durchgang anzeigen. Und schon hast du das erste Päarchen gefunden. Position der Stecker notieren. Jetzt bei diesem Päarchen die Polung (d.h. das rote und schwarze Kabel des Multimeters) tauschen. Nach dem Tausch darf da nix mehr piepsen.
Die gleiche Messung mit dem zweiten Stecker des Würfels an dem Schwarz/Rot hingeht.
Die gleiche Messung mit dem dritten Stecker des Würfels an dem Schwarz/Rot hingeht.

Ergebnis sollte sein:
Jedes Schwarz/Rote Kabel sollte nur ein Partner haben (wie in der EHE, Fremdgehen ist nicht erlaubt.)
Schwarz/Rot spricht mit seinem Partner, umgekehrt ist die Klappe zu halten.

Wenn das so ist, ist der Würfel (sprich die Dioden) i.O.

Melde dein Ergebnis.

Gruß boarder73f2
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boarder73f2
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Beitrag von boarder73f2 »

Sorry bin gerade unterbrochen worden. Daher das Ganze nochmal:

Hallo,

Als nächstes nimmst Du dir den Stecker des Würfels vor.

G/W (Green /White) => dieses Kabel geht über den Seitenständerschalter an Masse.
=> Multimeter (MM) wieder auf "Durchgangsprüfung"
Rotes Kabel des MM an Kabel mit der Farbe "G/W". Schwarzes Kabel des MM an Masse. Nun sollte sich beim Ausklappen und Einklappen des Seitenständers folgendes Prüfbild ergeben: Piep / Aus / Piep / Aus / Piep / Aus / Piep /

LG (Hellgrün) => dieses Kabel geht über des Leerlaufschalter an Masse.
=> Multimeter (MM) wieder auf "Durchgangsprüfung"
Rotes Kabel des MM an Kabel mit der Farbe "LG". Schwarzes Kabel des MM an Masse. Nun sollte beim Gang einlegen und wieder in den Leerlauf schalten folgendes Prüfbild ergeben: Piep / Aus / Piep / Aus / Piep / Aus / Piep /

BL/R => dieses Kabel geht über den Kupplungshebelschalter und den Leerlaufschalter an Masse.
Gang einlegen. => Multimeter (MM) wieder auf "Durchgangsprüfung"
Rotes Kabel des MM an Kabel mit der Farbe "BL/R". Schwarzes Kabel des MM an Masse. Nun sollte sich beim Ein- und Auskuppeln folgendes Prüfbild ergeben: Piep / Aus / Piep / Aus / Piep / Aus / Piep /

Ergebnisse hier melden.

Gruß boarder73f2
Duebi
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Beitrag von Duebi »

Hallo,

soweit ich das sehen kann, ist der Seitenständerschalter korrekt überbrückt worden.
Der Leerlaufschalter funktioniert auch. Sobald ein Gang eingelegt ist, lässt sich der Motor elektronisch nicht mehr drehen, dementsprechend auch kein Zündfunke.
Das gleiche mit dem Kupplungsschalter. Bei mir funktioniert er jedoch genau andersherum. Mit gezogener Kupplung lässt sich der Motor nicht elektronisch drehen, sobald diese losgelassen wird, kann man per E-Starter theoretisch starten. Ist das richtig so oder wurde da was vertauscht?
Die Sperrdioden ("Würfel") werde ich morgen durchmessen, da ich selber keine Möglichkeit habe mit meinem Messgerät den Durchgang bzw. Widerstand zu messen.
Jedoch frag ich mich, wo ich da ansetzen soll zum messen. Der Stecker führt direkt in den Würfel. Wenn ich den Würfel abziehe und nur am Stecker messe, hab ich die Funktion der Dioden, die sich vermutlich im Würfel befinden, nicht überprüft.
An der Zündspule wird es vermutlich nicht liegen, da ich eine andere Spule mit Kabel und Stecker verbaut habe und das gleiche Problem auftritt. Außerdem kommt vor der Spule schon viel zu wenig Strom an.
Mein Messgerät schlägt gar nicht aus. Mit einer 12V-Prüflampe habe ich das auch überprüft und die leuchtet beim Startvorgang nur gaaaaaanz schwach pulsierend auf. Dementsprechend muss das Problem vor der Zündspule sein.

Ich habe das Motorrad so defekt übernommen, damit ihr bescheid wisst, dass das Motorrad in diesem Zustand bei mir noch nicht sauber angesprungen ist.

Danke schon mal für eure Mühe.
Grüße
Antworten