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Elektrikproblem KLR 600 - plötzlich kein Saft mehr

Verfasst: 16.09.2018, 16:18
von malcom
Hallo zusammen,

vielleicht hat jemand ein Tipp? Bin heute mit der KLR 600E ein paar Kilometer gefahren, alles ok und habe das Moped kurz abgestellt.

Danach wollte ich wieder losfahren. Aber unvermittelt kein Strom mehr, weder leuchtete Neutral, noch ging der E-Starter oder Blinker. Also per Kicker gestartet, sie lief zum Glück. Blinker ging nach wie vor nicht, Neutral nur beim Gasgeben, Drezahlmesser trotz gefühlter 4000 U/min nur bei 1000, kaum Ausschlag also ab nach Hause. Beim Leerlauf dort gingen die Blinker auf einmal wieder, aber zu schnell, beim Gasgeben waren sie wieder weg.

Dann hab ich die Batterie ausgebaut - eine Gelbatterie - und ans Ladesgerät gehangen. Keine Fehlermeldung scheint also ok. Sicherungen auch ok.

Hat jemand eine Idee?

Grüße von Malcom

Verfasst: 17.09.2018, 14:03
von Racoon
Solche Fehler findet man durch eine gezielte Suche mit der Hilfe eines Schaltplans und eines (oder mehrerer) Messgeräte.

Zunächst solltest Du mal die Spannung der Batterie messen, sowohl ein- als auch ausgebaut. Dann bei laufendem Motor, Leerlauf und erhöhte Drehzahl, dazu braucht man ggf. eine helfende Hand. Die Batteriespannung sollte unbelastet bei ca. 12,5V liegen, bei laufendem Motor ungefähr 14,4V (typische Werte).

Jetzt suchst Du mit der Hilfe des Schaltplans den Weg durch zu den Verbrauchern die nicht funktionieren, dazu demontiert man meist Sitzbank und Tank um an die Kameraden heranzukommen. Richtig messen kann man nur im belasteten Zustand, soll heissen der Stromkreis muss geschlossen sein. Demnn oft sind für solche Ausfälle vergammelte Steckverbinder usw. verantwortlich.

Wobei wir beim weiteren Thema sind: Oft sieht man schon Probleme in Form von Gammel in Steckverbindern/Anschlüssen, Scheuerstellen usw.. Hier kann etwas Chemie und Klebeband manchmal Wunder wirken, zumindest bis zur richtigen Reparatur.

Was man nicht machen sollte: Kein vermeintliches Kontaktspray wie WD40 oder solchen Kram nehmen! Das fördert meist nur die Dreckansammlung durch das Öl in dem Zeug. Lieber Bremsenreiniger zum Saubermachen und dann so lassen, wenn der Willw dazu da ist die richtige Chemie kaufen und sparsam anwenden: Kontakt 61.

Oft kann bei älteren Mopeds auch ein Kabelbruch die Ursache sein, gerne im Bereich des Steuerkopfes, dort wo die Kabel immer bewegt werden, genauso wie ein verschlissenes Zündschloss.

Gruß
Claus

Verfasst: 17.09.2018, 19:07
von malcom
Hallo Claus,

recht vielen Dank für deine Antwort und Hilfe. Ich hatte tatsächlich fast alle Steckverbindungen auseinander und kam nicht weiter. Dann habe ich mich noch mal den Sicherungen gewidmet, die ich vormals schon mal sichtgeprüft hatte. Faden war ok. Dann habe ich die Steckverbindungen ohne Sicherung aneinander gehalten und siehe da:

wieder Strom da!

Hatte ich noch nie, Sicherung äußerlich ok, aber trotzdem kaputt.

Ich habe jetzt 20 A Sicherungen eingebaut, vorher waren 15 A drinne.

Was für ein Aufwand für eine defekte Sicherung. Habe trotzdem Respekt vor der Elektrik der KLR bekommen, das ist schon aufwändig gemacht.

Ich warte jetzt mal ab, ob da wieder was durchbrennt, Probefahrt hat sie aber überstanden.

Nochmals vielen Dank,
Daniel

Verfasst: 17.09.2018, 20:06
von Myke
hatte ich schon oft, vor allem nach dem winter. sie gehören ins gepäck !
bei mir immer mit (auch in der umgebung):
miniratsche 8, 10, 12, dazu geriffelte verlängerung mit biteinsatz, kreuz und schlitzbit(s), kerzenschlüssel, kerze, sicherungen, kabelbinder, tape, ein kurzes stück e-kabel und leatherman.
zusammen mit einem lappen steckt das ganze in einer alten verbandspackerltasche.

trägt nicht auf und hilft übers gröbste hinweg.

Verfasst: 17.09.2018, 23:59
von KLR600
Mir ist auch letztens zum 1ten! mal die Sicherung durchgegangen als ich an den Blinkern rumgefummelt habe.
Diese Glassicherungen mag ich garnicht, bekommt man so schwer wenn´s dann mal nötig ist, hab mit sowas auf Autosicherung/Flachsicherung umgebaut:

https://www.louis.de/artikel/fliegende- ... n/10032908

Verfasst: 23.09.2018, 13:14
von jo-sommer
Die Story ist einmal mehr der Beweis für alte Erfahrung: Sicherungen immer durchklingeln; Sichtprobe reicht nicht!

Der gleiche Schaden / gleiche Symptome kommen übrigens auch bei der 650er vor.

Verfasst: 25.09.2018, 13:13
von Racoon
Den Durchgang zu prüfen ist eine Methode. Man kann, vielleicht noch zur besseren Eingrenzung des Fehlers, auch einfach von der Batterie ausgehend die Spannung messen. Dabei, vom Massepol ausgehend dem Strompfad folgend, hätte die Bordspannung vor der Sicherung angelegen, dahinter dann nicht mehr.

Verfasst: 14.10.2018, 18:01
von Schlork
Mir flog auch immer die Sicherung durch. Hab dann weil ich nicht immer ne neue reinfummeln wollte, einen "Sicherungsautomaten". also so eine Stecksicherung mit kleinem Stift, den man nach Auslösen wieder reindrücken kann, verbaut. Inklusive natürlich frischem Sicherungshalter für Stecksicherung. Seitdem keine Probleme mehr, zumindest nicht mit der Sicherung ;) Kostet alles nur ein paar Euronen aus Chinaland.