Neuen Motor einfahren

alles was es sonst noch an der 650er gibt
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franka_dally
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Neuen Motor einfahren

Beitrag von franka_dally »

Hy!

Hier ein kleiner Einfahrbericht.
Hab am Freitag meinen neuen Wössner +1 eingehobelt. Ich habe es nach der Moto Man Methode gemacht und bin die ertsen 70km mit großem Lastwechsel bei ca. 80% Nenndrehzahl geheizt. Hier für alle interessierten nochmal der Link http://www.mototuneusa.com/break_in_secrets.htm

Bin spät abends ein paar abgelegenere Strecken abgegondelt um die Bürgerkäfige nicht durch meine Beschleunigungsorgien zu irritieren. Nach ca. 55km hat dann der Kupplungszug WO gegeben und ist sehr schwergängig geworden. Wird wohl durch das viele Schalten festgerieben sein -> muss neu

So sehen die Rückstände des noch heißabgelassenen Öl nach der Tour aus. Da sieht man schön die Einschleifrückstände. Mir ist auch gleich leichter gewesen als ich keine groben Späne gefunden habe. Einen neuen Motor in diesen Drehzahlbereichen zu bewegen verstößt gegen jede Regel der mir antrainierten Autoindustrievorgaben, da hat man schon ein wenig Bauchzwicken.

Bild

Jetzt gehts die 250km ähnlich weiter.

Gruß
Dally
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Proxi
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Proxi »

Habe auch grad Zylinder machen lassen und Kolben +1.
beim Einfahren habe ich mich jetzt 300km zurückgehalten und fange jetzt an auch langsam mal bißchen Drehzahl zu erhöhen.. ob das so richtig ist weiß ich nicht. Fühlt sich aber richtig an. 😁
Sallo1971

Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Sallo1971 »

Das zukünftige Wohlergehen eines Hubkolbenverbrennungsmotors hängt hauptsächlich von den ersten 20 Minuten ab.
Ganz wichtig ist, dem Motor guten Gasdruck zu geben, damit sich die Verbrennungsabgase schön hinter die Kolbenringe drücken und diese somit an die Zylinderwandung schön anpassen können. Gleichzeitig werden dabei die Spitzen der Hohnspuren angepasst.

Macht man das nicht, schleift sich alles nur mechanisch einfach zurecht. So bekommt man aber nicht die volle Leistung des Motors.
Den Motor schön ruhig und sanft einlaufen lassen ist grundverkehrt. Dadurch bekommt man ne lahme Kiste.
Das Öl sollte dabei auch kein High-Tech sein. Ganz einfaches Billoöl ist dafür das beste. Nach dem Einfahren kann man dann aufs gute Öl wechseln.
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Proxi
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Proxi »

Das heißt mit meinen 300km durchweg Landstraße mit Gefühlt Max 3000-4000 Umdrehung hab ich es eigentlich schon verbockt?! 🥵
Sallo1971

Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Sallo1971 »

Nicht die Drehzahl, sondern der Gasdruck ist wichtig.
Am besten mit 2 schweren Personen im niedrigereren Drehzahlbereich mit auf und abschwellenden Gas.

Ja, der Motor ist vom optimalen Einlaufprozedere schon durch damit... :bia:
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von KLR600 »

ach was Proxi... alles gut, locker bleiben.
Ich hör davon zum ersten mal, aber werde mal weiter stochern was da dran ist.
Die Seite ist mir zu hobby um dem blind zu folgen
Zuletzt geändert von KLR600 am 29.08.2020, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Proxi
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Proxi »

Aber eigentlich alles richtig gemacht. Mit meinen schlanken 100kg auf unseren kurvigen Landstraßen gefahren.
Damit habe ich ja unter Last bei niedrigen Drehzahlen mit viel auf- und abtouren eingefahren, oder nicht?! 😁
Sallo1971

Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von Sallo1971 »

Dran ist da schon was...für Rennboliden vielleicht interessanter als für unsere Trecker ;)

Hier der Text eines namhaften Kolbenhersteller:

"Druck muss sein
Nur mit einer gehörigen Portion Verbrennungsdruck sind
Verdichtungsringe in der Lage, ihrer Abdichtfunktion in vollem
Umfang nachzukommen. Die gegebene Eigenspannung der Ringe
übernimmt dabei nur die Grundfunktion: den Kontakt mit der
Zylinderwand herzustellen. Die weitaus größere Anpresskraft –
nämlich bis zu 90 % der Gesamtanpresskraft – wird während des
Arbeitstaktes vom Verbrennungsdruck erzeugt. Der Druck legt
sich hinter den Kolbenring und erhöht damit
die Anpresskraft an die Zylinderwand."

Die Hohnspitzen laufen, je nach Hohnung +/-, innerhalb von 20 Minuten ab. Dieser Prozess ist nicht wiederholbar.
Danach hat man dann je nachdem passende Kolbenringe oder es pfeift irgendwo durch.
teddybaer
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von teddybaer »

Sagt mal, was habt ihr für den neuen Kolben mit Einbau denn so grob gezahlt? Mein Ölverbrauch nimmt immer mehr zu, wahrscheinlich sollte ich mir darüber so langsam auch mal Gedanken machen...
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haschek
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Re: Neuen Motor einfahren

Beitrag von haschek »

Rechne mal mit grob 200,- für das Material.
Don't grow up, it's a trap!
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