Rahmen-Überarbeitung

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Thägger
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Rahmen-Überarbeitung

Beitrag von Thägger »

Gerade jetzt während der Schrauberzeit wird sicher der Eine oder Andere daran sein den Rahmen aufzuhübschen. Bevor der Rahmen seine neue Oberfläche (Lack oder Pulver) bekommt kann man ein paar Verbesserungen vornehmen.
Leider war das Finish in den 80er-Jahren noch etwas unschön. Ich habe deshalb zunächst mal alle Schweißrückstände, Perlen, Schweißspritzer etc. entfernt. Mit der Feile oder auch mal die Flex mit 120er-Schleifscheibe. Danach alle scharfen Kanten entgratet. Kabelstränge und Bowdenzüge wissen dies sehr zu schätzen. Dann wurden alle Bohrungen mittels Senker entgratet und angefast. Somit lassen sich Bolzen, Schrauben, Achsen wesentlich einfacher durchführen.
Gerade die Bohrungen für die Veriegelung des Lenkschlosses werden gut angefast. Dadurch findet der Schließbolzen wesentlich einfacher in seine Arretierung.

Damit das Typenschild leichter zugänglicher und somit besser lesbar ist (TUV, Grenze, Kontrolle) wurde es soweit nach rechts versetzt bis es an die eingeprägte Rahmen-Nr. stößt. Die vorherigen Nietlöcher wurden zugeschweißt.
Rahmen3.jpg

Damit beim abnehmen des Ventildeckel nicht immer die Halterung der C.D.I.-Einheit im Weg ist (wegbiegen ist auf Dauer keine Lösung) wurde ein Sockel an den Rahmen geschweißt.
Rahmen2.jpg
So kann nun eine Halterung mit zwei Schrauben angebracht werden. Wenn die untere Schraube entfernt wird, kann diese Halterung zur Seite weggedreht werden.
Rahmen1.jpg

Am Unterzug wurde eine Aussparung an der umgebogenen Kante vorgenommen. Da an dieser - leider auch noch sehr scharfen Kante - stets der Kühlerschlauch scheuert.
Rahmen4.jpg
Rahmen5.jpg
Die vordere obere Gewindebuchse (M8) zur Montage des Motorschutzblechs ist leider sehr dürftig geschweißt, weshalb sie auch gerne mal am Stück aus dem Rahmen rausbricht. Sie wurde rundum geschweißt.

Egal welche Oberfläche der Rahmen bekommt, er sollte auf jeden Fall im Chemiebad entlackt werden. Nur so kann Schmutz, Öl, Rost und alte Lackreste perfekt entfernt werden. Somit ist es dringend notwendig nachdem der Rahmen seine Oberfläche erhalten hat die Rohre innen zuerst mit Lackspray und nach dem trocknen noch mit Hohlraumversiegelung auszuspritzen. Im Rahmenunterzug werden zudem noch die beiden offenen Rohrenden mit Holzstopfen verschlossen. Somit kann da kein Wasser und Schmutz reinlaufen.
Insgesamt alles sehr nützliche Nacharbeiten (etwa 20 Stunden, ohne Oberfläche) die sich aber auf jeden Fall lohnen. Neu beschichtet sieht der Rahmen wieder zeitgemäß aus.
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haschek
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Re: Rahmen-Überarbeitung

Beitrag von haschek »

Saubere Arbeit!
Was muss man für's Strippen und Pulvern etwa veranschlagen?
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Thägger
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Re: Rahmen-Überarbeitung

Beitrag von Thägger »

Entlacken und Pulverbeschichten kostete vor etwa einem Jahr komplett 300 Eur. Allerdings ist es bei den meisten Beschichtern so, das sie es zum entlacken weggeben.
Und da ein Motorradrahmen nicht bei allem oberste Priorität hat, dauerte es knapp vier Wochen, bis ich den Rahmen wieder hatte.
Was auch gut war, denn in dieser Zeit hat man genügend zu tun mit putzen: Schwinge, Motor, Heckrahmen, und, und, und...
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