Mit der Tengai auf eine längere Reise?

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VirgilHilts
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Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von VirgilHilts »

Hallo zusammen,

nach viel Arbeit und Aufarbeitung über den Winter hatte ich meine Tengai gestern zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Straße. Sie ist schnell angesprungen und sehr ordentlich gefahren, ich hatte wirklich Spaß. Fast alles, was frisch gemacht werden kann, ist frisch, und ich meine, das merkt man beim Fahren deutlich:

20210509_142530-01.jpeg

Jetzt aber meine Frage: Ich plane im nächsten Jahr eine größere Reise über fast 4.000 km. Wohin verrate ich, wenn die Planungen ein wenig fortgeschrittener sind. Die Reise wird innerhalb Europas stattfinden und zu 100% auf Asphalt. Ich plane Tagesetappen zwischen 300 und 350 km über 14 Tage.

Ich überlege, ob ich hierfür die Tengai nehmen kann, aber ich bin mir unsicher, ob ich ihr das zumuten kann (und sollte). Immerhin hat sie schon 56.000 km auf der Uhr und ist schlanke 32 Jahre alt. Ölverbrauch ist zwar bislang kaum feststellbar, aber der Motor kommt zweifellos in eine kritische Phase.

Was meint Ihr? Gibt es Erfahrungen mit der Tengai und solchen 'größeren' Strecken? Mal ganz abgesehen vom Komfort der Sitzbank, an dem man sicher etwas tun müsste... :D
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von wernerz »

Hi,

Nach so einer Woche Urlaub mit Tagesstouren von 2-300km, habe ich auch schon öfters mal Schrauben ersetzen müssen, da ich einige verloren hatte :)
Daher versuche ich dran zu denken so spätestens nach 1.000km Strecke einiges an Schrauben nach zu ziehen :)

Du solltest also für alle Schrauben passendes Werkzeug dabei zu haben.
Das war aber Anfang der 90ern bei neuen KLRs schon so. Als wir an der Cote d Azur angekommen waren, fehlten einige Schrauben bei den KLRs.

Ölverbrauch ist halt auch so eine Sache die man im Auge haben sollte.
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von Mud Flap »

Ich sage mal: Wenn alles gesund, rund läuft und sie rennen will, warum nicht?
Das soll jetzt aber kein Überreden sein, sonst bin ich es nachher Schuld... :D Du must dich wohlfühlen.
Was bliebe denn als Alternative?

Das mit den 56k und kritische Phase verstehe ich nicht.
Bei mir hat sie das Ölvernaschen schon früher angefangen und hängt anscheinend neben dem Vorbesitzer ziemlich mit der rechten Hand zusammen:
Bei konstant über 5000, oder Orgienhatz bekommt sie bissl Durst. Aber eben nicht immer, komisch.
Nen Liter Öl ist eh immer dabei... wenn man halt nicht ganz weit vom Schuß ist.
Vielleicht könnte für so eine Tour ein 16er Ritzel vorne interessant sein, habe ich ständig drauf.
Klaut nicht allzu viel Spritzigkeit, dämpft aber die Drehzahlen bei gleicher Geschwindigkeit.
(So liege ich ungefähr mit 120km/h auf der Bahn bei 5000 und nicht 5500 U/min)
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von VirgilHilts »

Danke Euch schonmal! Klar, die KLR hält was aus. Ich dachte aber eben an die dann doch recht hohe Laufleistung für einen Einzylinder. Ich will den Motor natürlich nicht mit einer Art 'Dauerbelastung' über die Klippe stoßen...

Die Alternative wäre mein anderes Motorrad, eine Triumph Speed Triple, Baujahr 2011. Die fahre ich natürlich auch sehr gerne, die Reise würde mit ihr aber ganz anders verlaufen. In meiner Vorstellung entspricht die lange Reise eher der Tengai, auch deshalb, weil ich ab und an unterwegs zelten möchte und gerade was die Zuladung angeht mit der Tengai besser zurechtkommen würde.
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von VirgilHilts »

Mud Flap hat geschrieben: 10.05.2021, 12:59 Vielleicht könnte für so eine Tour ein 16er Ritzel vorne interessant sein, habe ich ständig drauf.
Klaut nicht allzu viel Spritzigkeit, dämpft aber die Drehzahlen bei gleicher Geschwindigkeit.
(So liege ich ungefähr mit 120km/h auf der Bahn bei 5000 und nicht 5500 U/min)
Das ist eine sehr gute Idee, danke. An der Übersetzung etwas zu ändern hatte ich auch schon im Kopf.
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von Chef »

Ich seh' da überhaupt kein Problem :nixweiss:
Genau dafür ist doch so eine Tengai da.

Das eine oder andere Schräubchen rappelt sich mit der Zeit mal lose, ja ok.
Es geht auch hin und wieder mal was verlustig... stimmt schon.
Ersatzteile wie Kupplungs- und Bremshebel, Kupplungszug, Werkzeug etc... hat man auf so einer Tour dann besser dabei. Aber Öl bekommst Du doch innerhalb Europas an jeder gut sortierten Tankstelle. 1L würde ich bei erhöhtem Öldurst ohnehin schon sicherheitshalber mitnehmen.
Aber wenn ich mir überlege, wie oft ich mit 650er KLRs nach Spanien und wieder zurück gefahren bin - absolut kein Problem.
Und da waren des Öfteren Tagesetappen von 1.200 km dabei :D

Wenn sie bei 56tkm etwas erhöhten Öldurst hat, was soll dann worst case auf den nächsten 4tkm passieren? Kippst Du unterwegs halt ein paar ml mehr nach - na und?
Mit abgefahrenen Reifen oder verschlissenem Kettensatz geht man so eine Tour ohnehin nicht an und wenn das alles gemacht bzw. ok ist, würde mich etwas erhöhter Ölverbrauch sicher nicht von einer ausgedehnten Tengai-Tour abhalten.


Gruß Chef
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von Thägger »

Um den erhöhten Öldurst abzustellen, würde ich ihr noch einen Wössner Kolben spendieren. Natürlich hierbei auch noch den Zylinder passend schleifen. So geht der Ölverbrauch auf 3000 km gegen 0.
Wirtschaftlich rechnet sich die Öleinsparung ohnehin bald...
Wenn alle Schrauben stets mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden,
bleiben sie auch an Bord.
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von jo-sommer »

Hab Spass beim Planen und fahren.
Ich denke die Karre ist das geringste Problem dabei. Deine Tagesetappen sind kurz und gemütlich, am Ende ein kurzer Blick drüber, Ölstand Check, vielleicht mal nachfüllen und ab und an Kettenspray...

Innerhalb Europas bekommst du überall normales mineralisches 10W40, brauchst du also nicht gross Vorrat auf dem Bock. Nen normalen Werkzeugsatz, der Einfachheit halber einen zweiten Kupplungszug und einen Gaszug direkt parallel verlegt (nur kurz umklemmen geht unterwegs schneller als komplett verlegen) zur Vorsicht - wenn man das für n ruhiges Gewissen braucht.

Nimms als Adventure Riding - FALLS was sein sollte ist das halt ne Challenge und man fühlt sich hinterher gut, wenn man‘s gemeistert hat.

Fahr vorher ein paar Wochenendtouren und bekomm Vertrauen in deine Karre und einfach los.

Ich hab mit nem Kumpel zusammen eine Woche vorbereitet, Reifen, Öl, Kerze und Kühlflüssigkeit neu und alles festgezogen und ab auf die Ostseerunde ans Kapp. 8500 km in dreieinhalb Wochen, Februar 2011. Damals hatte meine A 90tkm auf der Uhr. Keine nennenswerten Probleme ausser dauerschlapper Batterie, temperaturbedingt... 😜

Edith spricht noch... bei 4000 km bist du sicher immer in Reichweite eines Rücktransports durch den bekannten deutschen Automobilklub - also was soll schon passieren???
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Barthoxx
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von Barthoxx »

Ich kann den Vorrednern nur zustimmen, ich sehe nichts was dagegen spricht. Im September war ich mit meiner A in Kroatien, über Tschechien, Slowakei und Ungarn hin und über Slowenien, Italien durch die Alpen zurück - 4 Wochen und ca. 6000km. Bis auf Kleinigkeiten keine Probleme und meine A hat jetzt 66k km runter, nimmt sich inzwischen knapp nen halben Liter Öl auf 1000km - ich würde (und werde hoffentlich) wieder mit ihr los.
lange-koeln
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Re: Mit der Tengai auf eine längere Reise?

Beitrag von lange-koeln »

Fahr los, kein Problem. Der Tod durch Verschleiss kommt idR nicht plötzlich. Das Klappern wird mehr, der Ölverbrauch steigt und irgendwann läuft sie halt scheisse. Durchhalten wird sie nach Deiner Beschreibung aber auch noch mehr als 4000 km. Und wenn sie das dann geschafft hat, ist sie entweder noch in Ordnung, oder sie hat sich ne Überholung verdient.
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