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Vom Sammeln zur Zukunftsplanung...

Verfasst: 20.11.2020, 14:14
von Nippon-Biker
Um das andere Thema nicht zu sprengen hier nun als eigenes Thema, könnte ja umfangreicher werden.
lange-koeln hat geschrieben: 19.11.2020, 14:18 Meine größte Sorge, wenn ich mal sterbe: Dass meine Holde alle Moped- und Autosachen zu dem Preis verramscht, von dem ich ihr gesagt habe, dass sie das gekostet hätten...
jo-sommer hat geschrieben: 19.11.2020, 15:47 Wäre der Weg in die letzte Kiste nicht ne mögliche Folge, wenn sie das vorher rausbekommt?
Ist es nicht besser, wenn man da gleich mit offenen Karten spielt? Find das in einer (langen) Beziehung ein wenig albern.
Bei uns quatscht keinem den anderen in seine Hobbys und gemeinsame Sachen werden halt abgesprochen.
Vielleicht nehme ich die Kommentare auch ernster, als diese gemeint sind ;)

Bei Sammelleidenschaft bezog ich das nicht unbedingt auf den KFZ-Bereich, von dem für die Zukunft in der BRD wohl kein Werterhalt zu erwarten ist, siehe Politik, die alles Alte verteufelt und negativ darstellt. Geht in Richtung kalte Enteignung, vieles wird man in 15-20 Jahren nur noch wegwerfen können... :-( - basteln ja heutzutage nur noch "olle Kerle wie wir" in dem Sektor, die jüngere Generation hat da meiner Beobachtung nach wesentlich weniger Zugang als wir früher. Und die Jugend hat auch mehr Alternativen im Technikbereich... dazu die ständige Unkerei, daß der Verbrenner ja soo schlecht sei...
Jaja - man betrachte mal genauer den ökologischen Rucksack der E-Mobilität, da bekommt man das kalte Grausen. Insbesondere die Beschaffung von Kobalt, Lithium und die sogenannten "seltenen Erden"...
Die EU als Exportgebiet, nicht nur Produktion und Krieg wurden outgesourced, auch Umweltbelastungen bis zur völligen Naturzerstörung die in einigen Regionen der Erde zum Zusammenbruch natürlicher Lebensräume und sozialer Strukturen führen (v.A. Südamerika, Afrika, Asien).

Nur mal angedacht:
Abstimmen über den Geldbeutel wird mittelfristig aufgrund der politischen Bevormundung nicht mehr funktionieren. Was soll man machen, wenn die Oldies verboten werden? Oder ganz simpel Sprit kontigentiert wird oder nicht mehr an Privatpersonen verkauft werden darf?
Klingt utopisch? Versucht mal in einigen Jahren ein Auto ohne elektronische Komplettüberwachung zu kaufen... und wenn die mit alten Wagen nicht spuren, wird es eben per Gesetz vorgeschrieben und die ABE/Zulassungsfähigkeit alter KFZ ohne Vernetzung über das KBA entzogen...
Alles genauso sinnvoll wie die erst bewilligte und verlängerte Laufzeit von AKWs, die dann (wegen Fukushima :wall: ) umgehend auf Merkels Druck (weil die ja von Physik so wenig Ahnung hat und nochmal nachdenken mußte? Als dipl. Physikerin??) dann doch entzogen wurden. Massiver volkswirtschaftlicher Schaden und mehr CO2 durch Kohlekraftwerke, u.a. negative Folgen. So schnell kann es jedenfalls gehen. Die Frage nach Sinn oder Unsinn stellt sich nicht, wenn die politische Agenda auf Biegen und Brechen durchzogen werden soll. Das kleine Deutschland mit seinen ~83Millionen Pipel soll die Erde retten - und USA, Frankreich und China planen munter weitere AKWs, China dazu mit den ganzen Kohlemeilern...
Menschen? Egal. Planbare Zukunft der Bundesbürger? Egal. Man kann doch garnicht soviel fressen, wie man abkotzen möchte.
Jedenfalls sind das meine Überlegungen zum Bereich KFZ und Sammeln, die 70er und 80er sind leider lang vorbei, was damals Wertsteigerung versprach kann heute/ist morgen möglicherweise (höchstwahrscheinlich) nur noch Schrottwert...

viele Grüße

Re: Vom Sammeln zur Zukunftsplanung...

Verfasst: 20.11.2020, 18:16
von blacky
Moin und uiuiui,
meine Meinung dazu...zumindest zum KFZ Bereich.
Die größten Wertsteigerungen gab es erst so ab 2005 - in den 70ern und 80ern waren Young - und Oldtimer entweder bei Schrauberfreaks oder - für die SLs dieser Welt bei ein den Villabesitzern ein Thema. Als ich meinen Audi 80GTE (BJ1976) zusammengebastelt habe, gab es noch keine Szene wie heute. (war glaub 1990)
Warum sollten Oldies verboten werden. Das Problem ist doch die Menge und km die gefahren werden. Ich nenns die tägliche Flotte. Wir haben in D kanpp 50Mio Fzg und 500.000 Oldtimer. Wieviele der Oldtimer davon bewegt werden? Wenn von 50Mio irgendwann 30Mio sauberer sind dann macht das was aus, und darauf sollten die Gesetze zielen.

Weiter... Wenn ab 2030 keine Verbrenner mehr zugelassen werden dürften, dann muss es mindestens noch 15j Treibstoff für die geben die zuvor verkauft wurden. Klar, der wird teuer. Aber ein Oldi ist ja kein Pendlerfahrzeug. Also seh ich relaxt. Zudem bin Jhg 69, also irgendwann dann eher im Rollator unterwegs. :lol:
Und zu den Jüngeren, ist halt eine andere Generation. Ich kenne einige 18J im Bekanntenkreis, die haben keinen Deckel. Wir wären vor Scham in die Kanalisation gestiegen und nimmer raus. Ist heute anders. Für Auto hat ich 1500DM,war eine 70er Jahre Schüssel, und damit war Schrauben vorprogrammiert. Ohne Interesse daran = Trampen (Bus hier auf dem LAND, NoGo)

Re: Vom Sammeln zur Zukunftsplanung...

Verfasst: 22.11.2020, 19:39
von Nippon-Biker
Hallöchen :)

ja, uiuiui, das war halt flott und spontan hingetippt, was mir zu dem Thema so durch den Kopf ging. Fällt mir auch schwer, die ganzen Faktoren da einigermaßen unter einen Hut zu bekommen und halbwegs verständlich meine Sichtweise zu verdeutlichen/herüberzubringen.
Daher ist das etwas unpräzise formuliert (es wird nicht besser ;) ), da es mir vorrangig nicht um Werststeigerung, sondern um Vermeidung mutwilligen Wertverlustes durch gesetzliche Regelungen geht. Schönes Beispiel ist da Dänemark, wo man viele, wenigstes einige, Fahrzeuge aus Jugendzeiten im Alltagsgebrauch erblicken kann, die bei uns schon lange aus dem Straßenbild verschwunden sind. Gut, ist zum Teil auch deren (Luxus-)Besteuerung auf Neukäufe geschuldet, was ich per se ganz gut finde. Jedenfalls besser, als Leuten mit geringem Einkommen zusätzliche Steine in den Weg zu legen (Verteuerung alter Dinge (Fahrzeuge), Erhöhung der MwSt. überproportionale Last für Geringverdiener etc. sei da angemerkt)
Der Bestand an älteren Fahrzeugen schwindet doch selbstlaufend, da muß ich keinerlei Druck aufbauen um die wenigen alten Gurken etwas früher zu belasten ud unwirtschaftlicher (und damit ökologisch weniger nachhaltig) als nicht reperaturwürdig zu definieren/deren Besitzer in diese Richtung zu drängen...
In der Masse schlägt das vom Fahrzeugalter sicherlich zu Buche - in der Masse hatten wir aber noch nie so viele Leute, die arm trotz Arbeit jegliche Ausgaben genau planen müssen und dennoch nicht auf einen grünen Zweig kommen. Das durchschnittliche KFZ-Alter wächst seit Jahren nicht von ungefähr (aktuell ~9,3 Jahre Tendenz zunehmend). Ich müsste mir nicht einmal großartig Gedanken darum machen, aber solche Ungerechtigkeiten bringen mich auf die Palme.

Mit Oldies meine ich alles, was viele so ab ca. ab 7-10 Jahren Alter und mehr als 150tkm am liebsten in die Presse schieben möchten um den Neukauf anzukurbeln...
Ich fahr die ganzen alten Kisten je nach Typ mehr oder weniger intensiv und der Fuhrpark hat bei den Autos ein Durchschnittsalter von ~37,3 Jahren, 2 ganz Alte, 4 knapp unter 30J für den täglichen Gebrauch, + Brot und Butter Polo für des Weibes tägliche Fahrerei, der auch schon knapp 20J alt ist.
Werststeigerung erfahren davon nur 2-3 Modelle, für den Rest ist kaum Markt vorhanden, da ich bis auf einen Commodore und den Polo keine Autos aus deutscher Produktion mehr habe (der Polo war/ist ein nun länger haltendes Provisorium...)

Kommt in etwa mit meinen Beobachtungen hin, daß das erst um 2000 losging mit dem Hype um alte Kisten, auch wenn da langsam nicht nur Zermedes oder Brot mit Wurst draufstehen...
Der Markt ist da seltsam, hauptsache deutsch und selbst für verrottete T3 und langsam auch T4 werden Preise bezahlt, die üppig über dem Preisniveau meiner Nischenwagen liegen. Die Kisten sind teils so selten (daher fast unbekannt), daß sich kein Markt bilden konnte, oder mangels "Kultstatus" so ungefragt wie lauwarmer Kaffee. Aber mir gefallen sie und das soll mir als Begründung völlig ausreichen.

Jedenfalls ganz gut mal eine andere Sichtweise zu dem Thema zu lesen, die mir die Verhältnisse etwas deutlicher machen; das stimmt mich etwas entspannter, wenn man sich die Relationen der Zeiträume mal klar vor Augen hält - in 30-35 Jahren fahre ich davon sicher auch nichts mehr...
Bin nun seit einiger Zeit unschlüssig, was ich mit dem ca. 30 Jahre lang gesammelten Zeug anstellen soll und immer öfter kommt mir der (mittlerweile verführerische) Gedanke, tüchtig auszudünnen und einen Teil der Fahrzeuge zu verkaufen und ebenso die Ersatzteile - oder bei fehlender Nachfrage wegzuschmeißen.
Man wird nicht jünger und ist nicht mehr so fit wie Mitte 20/Anfang 30 - und ehrlich gesagt verlässt mich mehr und mehr die Laune immer den alten Kram zu reparieren. Das Leben bietet mehr als Arbeit... und mit Elektronik und Feinmechanik verbringe ich die Zeit aktuell lieber als dreckverschmiert in der kühlen Werkstatt und/oder am Haus was machen zu müssen.

Ja, ich weiß, die Entscheidung muß ich selber finden und treffen, mir geht es hier um neue gedankliche Ansätze und Ideen, was andere von der Entwicklung der letzten Jahre/Jahrzehnte an sich halten.

PS: Den Öffi kannst bei unserer Dorfgegend ebenfalls vergessen, ohne Auto steckst Du fest.

viele Grüße
Marco

Re: Vom Sammeln zur Zukunftsplanung...

Verfasst: 15.12.2020, 18:24
von Thägger
Warum die älteren Autos interessant sind zu restaurieren hat meiner Meinung nach drei Hauptgründe:
1. Die Leute wollen ein Fahrzeug aus ihrer Kindheit/Jugend
2. Ab etwa 1990 ging der Computerwahn in den Autos los
3. Noch einfache solide Technik

Somit ist auch klar, das heutige Autos (Motorräder) in einigen Jahren keiner mehr restaurieren wird. Denn wenn man für die einfachsten Arbeiten eine Software braucht... Würde man die vielleicht dann irgendwo auftreiben (vielleicht noch eine hausinterne vom Markenhersteller) mit Code bräuchte man dann noch eine entsprechende Hardware um diese Software zum laufen zu bringen. Und dann am besten noch einen Fachmann der sich in dem ganzen Zeugs auskennt und dann noch einen der diese Kenntnisse auf das Fahrzeug anwenden kann. Und wenn dann noch ein elektronisches Bauteil defekt ist oder gar fehlt wird die Luft aber sehr dünn...

Dies trifft bei den nun so rund 30 Jahren und mehr alten Fahrzeugen eben nicht zu.
Und vom Charakter, Erscheinungsbild und Design mal ganz zu schweigen...

Re: Vom Sammeln zur Zukunftsplanung...

Verfasst: 16.12.2020, 12:25
von jo-sommer
Naja, ich denke das wird sich anpassen und auch die Software (Mappings etc) allgemein verfügbar werden.

Ich hab ne 2003er CapoNord - und bekam hier über das Markenforum ziemlich problemlos die notwendige Hard- und Software zur Änderung des Mappings für die Einspritzung. Genau wie hier gibt's einige Enthusiasten, die die Möglichkeiten haben solche Sachen zu entwickeln und diese dann auch verbreiten. Die Hersteller spielen ihre Orischinol-Software auch nur mit regulärer Hardware auf, und entsprechende Schnittstellen finden sich schon - für die Capo brauchst du z.B. nur nen ollen windows Laptop oder n Android Handy (OK, das war bei mir n Prob... :lol: ) und einen Adapter für den Stecker zur Karre (Mini-USB auf Seriell D-SUB auf 3poler) gabs für Kleines Geld in GB.

Ob es hier um manuell nachgedrehte Messing-Choke-Nippel-Dingens geht oder um Software ist doch nur im Detail ein Unterschied.

Mit der Zeit gewöhnen sich auch die Kreise der Restauratoren u.s.w. an die veränderte Technik, und n bisschen programmieren und so kann in ein paar Jahren eh jeder.

Problematischer werden sicher mit der Zeit die notwendigen Flüssigkeiten und Betriebsstoffe für den alten Kram; für ungehärtete Ventilsitze aus Blei-Zeiten heute schon, irgendwann wird man wohl Benzin wie zu Bertha Benz' Zeiten in der Apotheke kaufen müssen.
Und wenn man die Geschwindigkeit sieht, mit der die heutigen selbsternannten Moralwächter und Volksverbesserer Freiheitsrechte einschränken, wird's auch irgendwann mit der Enteignung zum Schutz der Kaulquappen was werden!