KLR650 A - Vergaser Probleme?

alles rund um den 650er Motor
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franka_dally
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von franka_dally »

Morgen!

Das hast du schon richtig erkannt. Du sollst ja auch nicht in den Ansaugtrakt sprühen sondern rundherum und dabei aufpassen dass du NICHT in den Ansaugtrakt sprühst.

Speziell beim Vergaserstutzen, das Gummi Teil, zwischen Vergaser und Zylinder mus genau getestet werden.
Dort kanns altersbedingte Risse geben, die dann falsch Luft reinlassen.

Gruß
D
Nicht vergessen: gummierte Seite nach unten, lackierte Seite nach oben.
Sallo1971

Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von Sallo1971 »

Ja...ich schrieb "Absprühen der Ansaugbereiche" und nicht "in den Ansaugbereich sprühen". :gruebel:

Erstmal vorweg...die ASU gibt es seit 27 Jahren nicht mehr. Zwischendurch hieß sie AU und mittlerweise heißt die Untersuchung seit 2006 UMA. ;)

Wie du nun schon mitbekommen hast, kann ein Motor zu fett oder zu mager laufen...beides ist nicht gut.
Wenn der Motor Auffälligkeiten im Laufverhalten hat wie du sie beschrieben hast, sollte man checken, ob er zu fett oder zu mager läuft. Es ist nicht immer eindeutig. Bei beiden Zuständen kommt der Motor schlecht zum Standgas zurück. In deinem Fall springt die Mühle kalt aber schlecht an, was darauf hin deutet, das er zu mager eingestellt ist, sofern da nicht noch andere Fehler lauern.
Man kann sich die Kerze deshalb anschauen. Da sieht man sofort, ob der Motor längere Zeit zu fett oder zu mager lief.
Um den Fehler klar zu bestimmen und die Ursache zu beseitigen, mach ich eine Abgasuntersuchung und schau mir da an, wie die Verbrennung ist.
Schlecht laufender Motor-->schlechte Verbrennung.
Wichtige Werte sind dort der CO-Wert und der Lambda-Wert. Die zeigen dir direkt an ob zu fett oder zu mager.
Schau mal in das PDF hier...
Abgasdiagnose.pdf
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UncleSam
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von UncleSam »

Ich hatte ja so ähnliche Probleme nach längerer Standzeit.
-Die Drehzahl ging rauf und runter, wie sie grad Lust hatte oder blieb mal auf 2000 oder 3000 u/min
-Das Benzin war zu alt
-Der Vergaser war zugesetzt und brauchte eine Totalreinigung.
-Danach war sie zu fett, weil ich den offenen Luftfilter schloss.
-Bedüsung geändert
-Abgestimmt mit einer CO Messung.

Seitdem ist die Drehzahl ruhig auf 1300 U/min
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jo-sommer
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von jo-sommer »

Wenn du Falschluft, einen Riß oder ne schlechte Auflage aussen der Gasschiebermembran (ist auch n üblicher Verdächtiger bei der Fehlerbeschreibung) und ne vergessene Feder (das fällt beim Membrancheck sicher auf...) ausgeschlossen hast (kannst natürlich auch noch das Luftabschlussventil prüfen) kommen wir zur Kardinalsfrage - wie ist die Gemischregulierschraube eingestellt?

Bei ner sauberen Leerlaufdüse (wird wohl beim Schallen gecheckt worden sein, wenn nicht - fahr mit ner Düsenahle durch) fang mit 2,5 Umdrehungen auf der eher fetten Seite an, dreh sie rein bis die Kiste abmagert (unruhiger und verlangsamter Leerlauf) und dann wieder 0,25-0,5 raus. Wenn Sie dann stabil läuft kannst du die akademische Entscheidung treffen, ob es dir wichtig ist, ob die Karre mit 0,8 oder 3,8 % CO läuft.

Wenn das mit den alten und einfachen Mitteln nix wird, kannste immer noch anfangen, mit Riesenelektronik nachzumessen. Mir persönlich ist es egal, ob ich weiß, um wieviel % ne Einstellung daneben liegt, erstmal will ich wissen, an welcher Schraube ich generell drehen muss. Und um das herauszufinden brauchst du bei nem Versagermotor aus Anfang der 80er, keine Elektronistische Computerdiagnose mit Kennfeldgrafik.

Gruss Jo
Die Schwarze Sau: '88er 650A, leicht modifiziert, nervt!
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von Manfred220 »

Uiii - dann danke ich Euch allen erstmal!
Mit den ganzen Infos, kann ich als Vergaser - Lehrling schon mal richtig was anfangen!
Wirklich top, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, mir die ganzen Tipps auch noch so verständlich wie möglich zu erklären. Ist ja alles auch ein zeitlicher Aufwand!

Freu mich wirklich... :lol: :lol: :razz: :razz: :gut: :gut: :flehan: :respekt:
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von Manfred220 »

Nach ein bisschen Nachdenken noch mals eine Nachfrage. Wie stelle ich mir das vor. Fahre zum TÜV, lasse die Abgase messen,
fahre nach Hause, stelle anhand der Messwerte den Vergaser neu rein, baue alles wieder zamm, lass wieder prüfen, fahre wieder heim, justiere nach, fahre wieder zum TÜV usw. Entsprechende Messgeräte hat ja niemand Daheim... :?: :nein: :rolleyes:
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von wernerz »

na ja, normal sind die Grenzwerte bei der AU so hoch, dass du dir da keine Gedenken machen musst durchzufallen.
Gibt ja nur ein grenzwert der für alle Mopeds gilt.

Idealerweise vorher mal ordentlich warm gefahren, dass der Schmodder verbrannt ist, dann sollte das immer passen.
Gruß Werner
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Bitte klr als Betreff angeben, Danke

Überweisung geht natürlich auch, Kontodaten gibt es per PN.
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Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von UncleSam »

Lieber ein bisschen fetter, als zu mager.... das Gemisch natürlich :)
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Sallo1971

Re: KLR650 A - Vergaser Probleme?

Beitrag von Sallo1971 »

Durch die AU kommen ist ja eine Sache...ein ruhig laufender Motor eine andere.

Natürlich fährst du nun nicht ständig zwischen TÜV und Werkstatt hin und her... :gruebel:
Eingestellt wird ein Vergaser doch grundsätzlich bei der Messung, genauso wie es beim Fahrwerk vermessen und Reifen wuchten läuft. :nixweiss:
Da muß man sich auch mal ein paar Minuten Zeit lassen, bis sich die Werte hinstellen.
Auch da ist wildes rumgedrehe nicht angesagt. Das muß alles sehr sensibel in max. 1/4 Umdrehungen passieren und die Schrauben werden beim geringsten Widerstand nicht weitergedreht.
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Manfred220
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Beitrag von Manfred220 »

OK - nachdem mir der Tüv ja sicher meinen Vergaser nicht einstellt - werde ich mir also eine Werkstatt mit entsprechendem Equipment suchen müssen?
Das meinte ich ja mit hin- und herfahren. Die machen ihre Messung. Einstellen mache ich dann aber und dann müsste man ja wieder testen. Wie Sallo ja gesagt hat - Feingefühl in kleinen Schritten - wenn ichs richtig verstanden habe, also: Messen - Einstellen - Messen - Einstellen - Messen - Einstellen - Periode...

Und wenn ich mir hier einige Beiträge durchlese, kommt man an die Schraube selbst ja auch ganz toll ran, was ein mögliches Einstellen beim Tüv wohl noch unrealistischer werden lässt... :? Werkstatt mit entsprechendem Equipment wäre also die beste Lösung - also Einstellen während der Messung..
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