Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

alles rund um den 600er Motor
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Chef
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Chef »

Ist 8523D100 nicht das Standardmaß? 2. Übermaß wäre doch 8523D102 wenn ich da richtig informiert bin/war... wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass HT den Kolben vor dem Zylinderbohren und -schleifen nicht exakt vermessen hat.

Hmmm, das mit dem Kolbenbolzen und dem Pleulauge gibt mir zu denken. Vermutlich liegt die Ursache dort.
Montagefehler? Kolbenbolzen trocken eingebaut? Vergessen zu ölen?
Wenn's im Pleulauge angefangen hat zu fressen, hatte der Kolben nach ein paar km und entsprechender thermischer Ausdehnung wohl nicht mehr das notwenige Spiel auf dem Kolbenbolzen.
Riefen nach so kurzer Betriebsdauer bzw. so wenig km sind extrem ungewöhnlich. Vor allem "links und rechts" und nicht "vorne und hinten", wo man das evtl. noch erwarten könnte. Das Schadenbild ist jedenfalls sehr "ausgefallen". In Verbindung mit dem Kolbenbolzen/Pleulauge-Thema geht meine Vermutung aber in diese Richtung und die Schäden an Kolben-/Ringen/Zylinder sind "nur" Folgeschäden.
Könnte auch das komische Rattern in deinem Video erklären. Wie wenn der Kolben auf dem Kolbenbolzen bzw. der Kolbenbolzen im Pleulauge immer in zwei (gefressenen) Positionen hin und her springt. Und das evtl. dann auch nur unter Last...

Ich kann mich bzgl. des Kolbens bzw. des Schadenbildes mal schlau machen - das wird aber ein paar Wochen dauern.
Vermute die Ursache aber ein halbes Stockwerk tiefer.

Du hast da ja ein etwas "gewagtes" Experiment durchgezogen. Da ist das Risiko des Mißerfolgs halt schon recht groß. Auch wenn sich das deiner Beschreibung nach alles sinnig und durchdacht angehört hat, Du penibel arbeitest und alles nach bestem Wissen und Gewissen machst - Erfolgsgarantie ist das leider keine. Und da bist Du mit deinen Erfahrungen nicht alleine ;)

Ich kenne hier nur drei Leute, die einen 650er-Motor in der 600er fahren/gefahren haben (was nicht heißt, das es nicht noch vieeeeel mehr gibt):
1. Rattfield (hier leider nicht mehr akiv)- der hatte aber einen kompletten 650er-Motor in seinen 600er-Rahmen verpflanz mit entsprechenden Anpassungen am Rahmen
2. ein Stuttgarter Kollege - (ich meine das könnte Thägger gewesen sein, bin mir aber nicht 100%ig sicher) der damals so in etwa das Gleiche wie Du vor hatte. 600er-Gehäuse und teilweise "Innereien" des 650er-Motors. Ob und was allerdings daraus geworden ist :nixweiss:
3. ein schweizer Mitglied (da weiß ich den Namen leider nicht mehr) - der ist aber hier schon lange nicht mehr aktiv.
Du kannst also höchstens Thägger mal eine PN schreiben, ob der dir zu dem Umbau-Thema was sagen kann.
Jowga hat geschrieben: 04.10.2023, 22:22 ... Am Ende des Tages bin ich auch nur ein Möchtegern KLR Tuner, der in seiner Garage hockt. Jetzt will ich nur gerne herausfinden, was ich falsch gemacht habe, da ich Heute die 2. Rechnung von HT bekommen habe und eine 3. vermeiden möchte.
Hey - wir sind doch hier alle nur Hobbybastler ;D
Ich wüsste von keinem, der damit sein Geld verdient.

Schlussendlich kannst Du aber trotzdem alles "vermeintlich" richtig machen und es funktioniert trotzdem nicht.
Weil wir hier alle keine Motorenentwickler oder Motorenbauer sind, kann dir da vermutlich auch keiner wirklich weiterhelfen. Wir kennen die thermischen Veränderungen, die vielleicht durch deinen Umbau jetzt auftreten alle nicht. Vielleicht frisst der nächste Kolbenbolzen wieder im Auge.? :nixweiss:
Auf die dritte Rechnung von HT würde ich persönlich dann zwar freiwillig verzichten... aber das ist ein anderes Thema.

Aber vielleicht klappt's ja im 2. Anlauf - ich drück' mal die Daumen ;)


Gruß Chef
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Nordlicht
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Nordlicht »

Wurde die Ölpumpe entlüftet ?
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Jowga
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Jowga »

Im Original Beitrag habe ich geschrieben, dass der Zylinder auf dem 2. Übermaß ist und 102mm hat. Das stimmt nicht, das habe ich bei HT falsch verstanden. Ich hatte einen Wössner Kolben in Auftrag gegeben, da wurde gesagt: Ok, da gehen wir direkt auf das zweite Übermaß. Ich dachte somit das Zweite Wössner übermaß (währe ja 102mm). HT meinte aber 101mm, da andere KLR Kolben Hersteller in 0,5 mm Stufen arbeiten. Somit ist bei Zb. ProX das zweite Übermaß 101mm, was bei Wössner noch das erste ist. :hallo:
Der Kolben hatte genau 100,94mm Durchmesser, und der Zylinder 101mm Über die ganze Länge. Das habe ich nach dem Schaden noch mal vermessen lassen (bei mir im Betrieb bei den Metallbauern) Um einen zu engen Zylinder auszuschließen. :lupe:

Beim Zusammenbauen hatte ich alles mit Motor Öl eingeschmiert. auch eine ordentliche Menge an Kolbenbolzen und Pleuel. Auch NICHT mit Gewalt irgendwas zusammen gehämmert.
Nordlicht hat geschrieben: 05.10.2023, 10:21 Wurde die Ölpumpe entlüftet ?
Die Ölpumpe habe ich nicht entlüftet, muss auch ehrlich sein, dass ich nicht weiss wie oder ob das bei der KLR geht?
Ich habe bei dem Motor bereits Öl aufgefüllt, als er noch auf der Werkbank lag. Und ihn daraufhin einige Male mit dem Kickstarter und Anlasser durchgedreht, um die Steuerzeiten zu überprüfen.

Hätte die Ölpumpe nichts gefördert, wären doch auch meine Nockenwellen Total eingelaufen nach 100km oder? :gruebel:

Beim ersten Start des Motors habe ich ihn auch erstmal etwas laufen lassen im Standgas. Nicht irgendwie direkt hochgedreht.
Ich habe so ein Ölfilterdeckel mit Schauglas, durch dies konnte ich erkennen, dass zumindest der Ölfilter durchströmt wird. Der Zubehör Deckel hat auch kleine Kanäle wie der originale.

Ich habe Jetzt alle Teile wieder zusammen und werde mich Die tage mal in ruhe dran setzen ihn wieder zusammen zu bauen, Diesmal Werde ich alles Doppelt und Dreifach Überprüfen um Zumindestens Montagefehler auszuschließen. :blah:
Schraube gerne an alten Motorrädern rum, vorzüglich Kawasaki Enduros. :D
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Bäm
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Bäm »

Vom Schadensbild sieht es für mich aus, als wäre entweder Kolben oder Zylinder oval.
Wurde der Zylinder zum Honen vorgespannt? Weil bei montiertem Zylinderkopf kann sich der Zylinder durch die Vorspannung durchaus 1-2 Hundertstel oval ziehen...
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Mud Flap
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Mud Flap »

Ich möchte jetzt keinem den Enthusiasmus rauben, aber...

Chef´s Aufstellung kam mir just vor dem Lesen in ähnlicher Form auch in den Sinn.
Aber etwas anders. Mehr als mir bekannte technische Umsetzung. (Cheffe und viele Andere sind länger hier)
1. Rattfields Umbau: Einen ganzen 650er Motor implantieren, inkl. Zünd-, Steuerelektrik. (Geht aber nicht ohne Rahmen aufsägen)
Kenne ich persönlich vom Treffen, geht richtig gut...

2. KLR650 komplett "nackig machen" und akribisch als 600er Sumo-Design aufbauen. Glaube sogar inkl. Heckrahmen.
Kenne ich persönlich vom Treffen, tolle arbeit... darf man schon 2 mal hinschauen, bis man bemerkt, was gemacht wurde.

3. Aufsetzen eines kompletten 650er Kopfes auf einen 600er Rumpfmotor.
M.w. geht das nicht 1:1, der Rumpf braucht eine größere Öffnung und weiteres...
Kenne ich persönlich nur diskutierte Fragmente dazu und nichts umgesetztes.

Beim nachvollziehbaren Ansatz des Aufbohrens bin ich zwiegespalten, ob das stabil funktioniert.
(Habe auch live noch vor keiner gestanden, aber ich bin nicht repräsentativ...)
Es steht bei mir immer noch die Sache mit dem "beginn von Ölsaufen der 600er durch Kopfverzug ab" im Kopf.
Das kann eine Mähr sein, oder auch nicht. Dafür stecke ich zu wenig in dem Schwesterli.
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Jowga
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Jowga »

Kleines Update: Ich habe den Motor wieder zusammen und eingebaut. Die KLR fährt wieder.
Mud Flap hat geschrieben: 09.10.2023, 12:25 3. Aufsetzen eines kompletten 650er Kopfes auf einen 600er Rumpfmotor.
M.w. geht das nicht 1:1, der Rumpf braucht eine größere Öffnung und weiteres...
Kenne ich persönlich nur diskutierte Fragmente dazu und nichts umgesetztes.
Beim Zusammenbauen habe ich alles noch einmal überprüft, ob die Teile wirklich zusammenpassen. Die Maße des Zylinders und Kopf sind identisch mit den 600er. Ebenso die Öffnung im Rumpf. Lediglich die Aufnahme am Zylinderkopf sitzt ein paar mm höher.
Der Umbau wurde schon von anderen vor mir gemacht, Einer auf Reddit hatte davon geschrieben dazu 2 Bilder gepostet. und 2 weitere aus dem Amerikanischen KLR-Forum. Auch die hatten das Problem mit der Kurbelwelle, der eine hat ein lager Anfertigen lassen und der andere hat eis mit 23mm Breite auf 21mm Verdünnt.

Hier noch Bilder Vom Lager und den Distanzscheiben.
20230909_084009.jpg
20230909_083852.jpg
Ich hatte beim ersten Versuch bemerkt, dass der Kühlwasserschlauch von Wapu zum Zylinder der 600 nicht mehr passt, habe jetzt einen 650er welcher Länger ist und das Problem behebt.

Dazu brauchte ich eine spezielle Kopfdichtung, da die Standart nur eine Bohrung von 101,5 mm hat und der Zylinder jetzt auf 102 mm gebohrt ist.

Den Motor wieder eingebaut, direkt angesprungen. Sehr “leiser” motorlauf, keine Auffälligkeiten. Bei der ersten Probefahrt lief sie so gut, dass ich gleich 100km am Stück fahren konnte. Die KLR ist jetzt deutlich stärker am Rucken, also meine das Stoßen was große 1 Zylinder halt machen. Der serien KLR 600 Motor läuft ja recht rund bzw. Stoßfrei.
(ist kein riesen Unterschied, Steuerzeiten der Ausgleichswellen etc. passen. ist nur etwas, was mir aufgefallen ist im Vergleich zu vorher.) :blah:

Nach einigen anfangs sehr sanften Kilometern. habe ich nach und nach immer mal etwas mehr Last auf den Motor gegeben und die Drehzahl erhöht. wo mir aufgefallen ist, dass ab halbgas das Klackern zurück ist. Zuhause geschaut und es ist noch nix kaputt. Dieses Mal bin ich auch zu 1000% sicher, dass kein Montagefehler vorliegt. Da ich aber immer noch keine Idee habe, was es sein könnte, habe ich im US KLR Forum geschaut. da hatte jemand mal dasselbe Klackern beschrieben (1990 KLR 650A). Bei ihm ist es seit einer Zylinder Überholung und dem Einbau eines Wössner Kolben. Die anderen meinten, es könnte “Pinning” sein bzw. Klopfen bzw. Zu frühes selbst entzünden des Benzin. und er sollte mal “Premium GAS” tanken. welches Klopffester ist. Ich also mein Super 95 abgelassen und Super 98 getankt. Und es ist weg. Es tritt unter allen Bedingungen nicht mehr auf. Halbgas, Vollgas, niedrige Drehzahl, hohe Drehzahl. Es ist weg.
Ist das selbstverständlich, dass man mit dem Wössner aufgrund der gesteigerten Verdichtung nur noch mit Super Plus fahren kann? Ich persönlich bin davon ausgegangen, dass bei einer KLR mit Schmiedekolben Super 95 völlig ausreicht. Fährt von euch einer nen Wössner in der KLR 650? :gruebel:

Klopfen ist durchaus in der Lage, einen Motor auf so kurzer Strecke zu zerstören. Gerade wenn man einfach weiter Gas gibt wie in meinem Video…

So wie sie jetzt ist, läuft sie echt gut und ist um einiges stärker als vorher.
Der Vergaser muss jetzt noch fein abgestimmt werden, aktuell läuft sie zu Fett. Ich muss mal Die Luftfilterkasten der 600 und 650 vergleichen, ob es notwendig oder machbar ist den der 650 zu verbauen. Aktuell fahre ich den 600 ohne Schnorchel oben drauf mit Schwammfilter. :P
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
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hiha
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von hiha »

Hallo zusammen, bin ganz neu hier und lese hauptsächlich mit, weil ich mich für die KLRs interessiere. Ich komme aus der XT-Ecke, und mit denen kenn ich mich auch recht gut aus.
Hab grad im Wössnerkatalog nachgeschaut, der verwendete Kolben soll ja 11:1 verdichten. Da stelle ich mal zwei bis drei Fragen: Hast Du die tatsächlich erreichte Verdichtung ausgelitert? Der Kolben sieht mir nach allgemeiner Überhitzung aus, die wiederum durch Klingeln entstanden sein kann, was bei 11:1 kein Wunder wäre. Das passt zum Knacken bei Vollast.
Hast Du das Quetschmaß ermittelt, also den Abstand der flächigen Teile des Kolbenbodens zu den Flächen im Kopf? Für diecke Einzylinder wird ein Maß von 1,2mm empfohlen, nicht kleiner, und höchstens 0,4mm größer. Da der Kolben lt. Katalog auch 1,5mm größere Kompressionhöhe hat, kann das eng geworden sein, sowas muss man auch immer überprüfen.
Mein Tipp: Als Erstes mal den Brennraum auslitern und die tatsächliche Verdichtung ermitteln. Das ist nicht so schwierig und geht recht flott, entweder mit einer Bürette oder einer größeren Spritze und Motoröl durchs Kerzenloch im VerdichtungsOT.
Bis dahin nur mit Ultimate 102 oder sowas fahren, der 98er Sprit wäre mir zu wenig Reserve. Laut Wössnerkatalog hat mit diesem Kolben der Brennraum ein um 34,7cm³ kleineres Volumen als mit einem Originalen. Möglicherweise musst Du auch den Zündzeitpunkt auf später stellen, was mit der Originalzündung wahrscheinlich nicht so einfach wird.
Gruß und gutes Gelingen,
Hans
madie69
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von madie69 »

Hallo Jowga
Gratulation zum Motorumbau auf 650. Ich habe auch bereits schon fünf KLR600er auf diese Weise umgebaut.
Beim ersten Umbau habe ich bei der KW als Festlager ein Zylinderrollenlager mit Käfig verwendet. Ich musste ebenfalls Distanzscheiben verwenden.
Die Variante war mir aber nie sicher genug.
Bei den anderen Umbauten habe ich mich für das orginale 650er KW-Lager entschieden. Ich habe das Gehäuse auffräsen lassen und das Lager zusätzlich noch verklebt. Der Metalleinsatz im Gehäuse wird zwar dünner. Aber es hält!
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Jowga »

Nach einer kleinen berufsbedingten Pause geht es weiter.
Ich habe mittlerweile geschafft, im Nachhinein die Verdichtung zu ermitteln, ich kam mit 10,92:1 auch so ziemlich genau auf die von Wössner angegebenen 11:1. Daher ist mit der Verdichtung alles in Ordnung. Außerdem habe ich mich mal weiter Informiert und es ist tatsächlich so gewollt, dass man mit dem 11:1 Wössner Kolben nur noch Klopffesten Sprit (98 octan oder Höher) fahren kann.

Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mir keinen Wössner geholt, naja hätte ich mich mal vorher besser informieren sollen…

Aber dafür war ich beim Tüv und habe alle Änderungen eingetragen bekommen, Mein Fahrzeugschein ist jetzt Zweiseitig :lol:

An sich war das gar keine so große Sache, da ich schon vor dem Umbau mit meinem Prüfer gesprochen habe, ob und wie der Umbau möglich ist. Nur gab es zwei kleine Probleme mit den ABEs der KLR in der Datenbank des TÜV Nord. Und der Entdrosselung meiner KLR durch einen Vorbesitzer.

Zum ersten Problem: Der TÜV Nord hat die ABEs der KLR 600 und 650A nur mit 27ps in deren Datenbank. Meine 600er wurde von einem Vorbesitzer entdrosselt und auch eingetragen mit dem Gutachten von Kawasaki, welches der Tüv aber nicht hatte. Das ist soweit ja erstmal keine große Sache. Allerdings war eine Bedingung für die Annahme dass das Fahrgestell, so wie Bremsen der 600er Mit der Leistungssteigerung nur geringfügig höher belastet werden dürfen. Das Limit vom Prüfer lag bei maximal +10 km/h oder ich muss die Bremsen der 650 verbauen. Die Vorderradbremse umzubauen ist einfach Möglich, Die Original Hinterrad Trommelbremse auf ne Scheibenbremse der 650 A oder B jedoch nicht. Daher möchte ich den Umbau der Bremsen unbedingt vermeiden.

Die 600er ist entdrosselt mit 42 ps und 165 Km/h angegeben und Die 650A mit 48 ps 163 Km/h. Somit wird laut den ABEs Meine KLR um 2Km/h Langsamer (in der Realität wird sie zwar schneller da die 600 nen Gutes stück leichter ist als die 650, Aber das ist mir egal es soll ja nur einfacher eingetragen werden) und die Bremsen sind Für die Geschwindigkeit ausgelegt. (Die Bremsen der 600 sind nur so naja, aber auf dem Papier reicht es. Habe aber geplant wenn ich alle teile zusammen habe die Vorderradbremse der Tengai zu verbauen als Upgrade)
Problem wa. Daher musste ich dem Prüfer Beweisen das durch den Umbau kein Unterschied von 33 Km/h Entsteht. Habe mir daraufhin Kopien Besorgt der Entdrosselungs-Gutachten beider Modelle. Somit war der Geschwindigkeitsunterschied und die Überlastung vom Tisch.

Die Gutachten brachten aber das nächste Problem mit sich. Denn mein Prüfer wollte nun wissen, ob ich den Vergaser genau umgebaut habe, wie im Gutachten der 650A vorgegeben mit dem Entdrosselten Gasschieber usw. Mein KLR Vergaser wurde damals nicht umgebaut auf den Entdrosselten Gasschieber, sondern das Drosselloch wurde mit Kaltmetall gestopft. An sich hat das Ja die gleiche Funktion, Mein Prüfer war allerdings skeptisch, ob das Loch wirklich der einzige Unterschied der beiden Gasschieber-Modelle ist. Das konnte ich aber einfach mittels Bilder der beiden Bauteile und meinem Ersatzvergaser beweisen. Somit war die Entdrosselte Eintragung mit dem gestopften Gasschieber möglich.

Das wars auch schon, habe meine KLR über nacht da Gelassen. Am nächsten tag war er Mit der Abnahme Fertig, Eingetragen sind Jetzt Die daten der 650A mit 48ps und 163Km/h. Dazu wurde noch eingetragen, dass der Umbau bedenkenlos ist mit dem 600er Krümmer und meinem GPR Trioval Endschalldämpfer.

Da ich ja den Rumpf der 600 behalten habe, steht jedes übernommene Bauteil einzeln als Eintragung im Schein. Bsw. Zylinderkopf Typ KL650, Zylinder Typ KL650 usw…

Selbst die Geräuschmessung habe ich mit 84dB bei erlaubten 87 Locker eingehalten.

Der Prüfer hatte mich noch gelobt, dass es ein sehr seriöser Umbau ist und er habe keine weiteren Bedenken bei dem Umbau, da die KLR in keinem Test irgendwelche Mängel vorweisen konnte.

Mich freut das Wirklich Sehr, dass die Abnahme doch so gut geklappt hat. da viele behaupten, dass solche Abnahmen heutzutage unmöglich sind. Bei modernen Fahrzeugen ist das eventuell auch der Fall. Der Prüfer ist auch nicht aus meinem Bekanntenkreis oder so. Man muss sich halt nur Mühe geben und vorher schon kommunizieren.

Billig war die Abnahme nicht, das war mir aber von vornherein bewusst.
Ich habe 318€ bezahlt. Ist mir aber recht, da der Prüfer ja gute Arbeit geleistet hat und sich wirklich damit auseinandergesetzt hat.

Post von der Bundeskasse habe ich auch schon bekommen, ich muss wegen dem Hubraum auch mehr KFZ-Steuer abdrücken :roll:

Jetzt geht es nur noch darum, den Vergaser gut abzustimmen. Bin jetzt knappe 1000km gefahren und ab und zu verschluckt sie sich noch. :schreiben:
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Re: Klr 600 Motor umbau auf Aufgebohrten 650er Zylinder

Beitrag von Chef »

Na Glückwunsch!
Hat's schlussendlich doch noch alles geklappt :gut:

Jetzt wünsch' ich Dir nur noch, dass sich der Motor auch standfest zeigt.


Gruß Chef
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