"Doo"...

alles rund um den 650er Motor
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frari66
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Meine KLR hat sicherlich

Beitrag von frari66 »

um die 50-60 TKM runter und ist von 1988 - eine A-Version. Es scherdert eigentlich nichts groß da unten im Bereich der Ausgleichskette. Da sie jetzt ja aber wieder läuft würde ich das Ding dann auch wohl oder übel in Angriff nehmen. Oder erstmal weiterfahren ? Auf keinen Fall würde ich die Verspannvorrichtung versuchen selber durch Klopfen oder sowas wieder gängig zu machen. Ein gebrochener Spanner/Feder wird dann wohl erst recht locker, oder ?
Steht das eigentlich in der Wartung, das mit dem Spanner ?
Gruß, Frank
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jo-sommer
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Beitrag von jo-sommer »

@K-Power: teilweise Widerspruch... der innere Deckel sollte auf jeden Fall auch bei Torsionsfeder Einbau runter. Die alte Spiralfeder muss raus und Bohrspäne im Motor sind auch kontraproduktiv. Und den Silikon Schrott auf den Dichtungen braucht kein Mensch. Kannst ja mal hier im Forum die Bilder von komplett mit Dichtmasseresten zugemüllten Primärsieben anschauen...

@frari: ist dein eigenes Risiko ob du mit dem alten Original-Doo fährst. Du kannst Glück haben wie ich (meine Doo OP war bei 99300 km und alles war noch OK) oder Pech ( Maiks Doo war bei 8500 km gebrochen und die Brocken flogen im Motor rum).
Da du eine A hast ist das alte weiche Doo verbaut. Da ist es wahrscheinlicher, das es verbogen ist (Klemmschrauben werden von den beliebten Vorbesitzern gerne FEST angezogen...) oder die Spiralfeder gebrochen. Bei den C's ist ein anderes Doo drin, das ist zu hart und bricht.

Bei deiner Kiste besteht dann das Hauptrisiko in einer ungenügend gespannter Ausgleichswellenkette. Durch das entstehende Lastwechsel schlagen längt sich die Kette dann ungleichmäßig. Endeffekt ist dann u. A. Ein notwendiges neues Duplexritzel... lies mal zu dem Thema...

Laut Handbuch gehört das Spannen der Ausgleichswellenkette zur normalen Wartung alle 5TKm ( korrigiert mich wenn ich das jetzt falsch im Kopf hab).

Meine Meinung: mach es gleich, dann weißt du erstens Bescheid wie es da drin aussieht und hast es zweitens hinter dir ( kommt sowieso auf dich zu!). Ist ja nun wirklich kein großer Aufstand...

Gruss Jo
Die Schwarze Sau: '88er 650A, leicht modifiziert, nervt!
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frari66
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@jo-sommer:

Beitrag von frari66 »

Naja, das mit dem wenig Aufwand sei mal so dahingestellt :-) Was mich am meisten daran nervt ist, dass man vielleicht was verkehrt macht, von wegen Drehmoment usw. Sooo einfach ist das nämlich auch nicht. Polrad abziehen muss man auch noch, da kann man auch wieder was kapputtmachen.
Ich hasse diese Fummelei auf den Knien :D Bräuchte dringend eine Motorradhebebühne für sowas.
Könnte man mir genau sagen, welches Doo jetzt das Beste ist (Am Besten ebay-Kauflink :-)) bzw. eine Anleitung zum Einbau desselben vermitteln (PDF, lieber kein englischer youtube-Film !) ? Dann mach ich das nächste Woche, wenn Sie denn HU/AU hat und angemeldet wird.
Gruss und Dank, Frank
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K-Power
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Beitrag von K-Power »

@ frari66

Der ebay-Link zu dem Doo steht doch hier oben in dem Thread. Da habe ich meins auch her.

Du mußt nicht auf den Knien rumrutschen. Ich hatte die geniale Idee mich auf einen kleinen Hocker zu setzen :)

Und Polrad abmachen ist eine Schraube lösen und den Abzieher ansetzen. Dauert 2 Minuten.

@ jo-sommer

Die alte Spiralfeder bekommt man auch so rausgefummelt. Und nach dem Bohren des Löchleins, muß man halt alles schön penibel sauber machen. Ist doch logisch, oder ?

Ich mach grundsätzlich immer Silikondichtmasse auf die Dichtungen. Diese wird natürlich sparsam und sehr dünn aufgetragen und nicht pfundweise, so das der ganze Rotz dann im Motor rumschwimmt. Und wenn eine Firma wie AMG für ihre Motoren beim Zusammenbau Silikondichtmasse verwendet, dann kann das nicht verkehrt sein.

Schönen Gruß,

K-Power
Knalltuete08
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Beitrag von Knalltuete08 »

@frari66: ich habe es mit dieser Einleitung eingebaut. Alle schön bebildert und es war super easy! http://www.klr650.marknet.us/doohickey.html

@K-Power: Ich kenne es nur so, dass die Silikondichtmasse verwendet wird, wenn die GEhäuseteile dafür entsprechende "Rillen haben" also eine umlaufende Nut im Deckel in den die Dichtmasse sich beim Anziehen reinquetschen kann und dann wie ein großer O-Ring fungiert. Das haben die KLR-Motoren nicht. Meine Deckeldichtungen haben auch nach mehrmaligem Festziehen und Lösen noch dicht gehalten.

Zudem haben die AMG-Motoren wohl ein größeres Primärölsieb als das kleine Fingerhütchen in der KLR und die Ölkanäle werden auch größer sein, da diese Motoren wohl auch mehr Öldurchsatz haben ;-)

Bei dir scheints zu funktionieren, ich persönlich würde aber auf Silikondichtmasse verzichten.

Gruß
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frari66
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@Knalltuete08:

Beitrag von frari66 »

Danke für den Link !

Um das Polrad von der Kurbelwelle runter- und wieder dranzubekommen braucht man also:

1. Schlagschrauber (hab ich)
2. Abzieher (hab ich nicht)
3. Gegenhalter (hab ich nicht)
4. Drehmomentschlüssel (180 Nm, hab ich nicht)

Ist das Abziehwerkzeug, das hier verliehen wird für die Punkte 1./2./3. geeignet ? Punkt 4. muss ich dann wohl noch kaufen oder gibt es eine Anleitung mit Winkelgraden für die Sache (sowas hab ich) ?

Die Haltemutter für das Polrad (180 Nm) scheint eine Dehnschraube zu sein ? Man sollte diese evtl. nicht wiederverwenden ?

Ich würde das Ding dann erstmal nur anschauen. Falls es o.k. ist, brauche ich nichts zu kaufen und mach es einfach wieder zu.

Mit wieviel Drehmoment wird eigentlich die Spannschraube bei der Wartung wieder angezogen ? Gibt es hier eine Anleitung hierfür ?

Vielen Dank für Antwort,
Frank
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jo-sommer
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Beitrag von jo-sommer »

Also zu deiner Werkzeug Liste:

Schlagschrauber brauchst du nicht.

Wenn du den äußeren Limadeckel runter hast löst du die Polradschraube mit einer Nuss auf nem langen Stecker bzw Ratsche. Zum Gegen halten ist das Spezialwerkzeug da - Ausleihe.
Die Polradschraube ist zwar ne Dehnschraube aber es gibt hier ne Menge Leute die sie wiederverwenden...
Das Polrad abziehen - dafür ist der Abzieher im Spezialwerkzeugsatz. Geht auch wunderbar mit einer M22x1,5 (LKW Rad bolzen) Schraube....

Drehmomentschlüssel für die Polradschraube ist dann empfehlenswert.

Das Anzugsmoment für die Klemm Schraube des Doo ist lt. Handbuch 7,8 Nm, normaler Wert für eine M5...

Nochmal: mach dir nicht zu viel Kopf, einfach ran und durch...das klappt schon. Nur aufmachen zum rein schauen ist verschwendete Zeit, wenn der Deckel runter ist mach es gleich richtig!

Gruss Jo
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frari66
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Hallo jo-sommer

Beitrag von frari66 »

Das stimmt. Gleich richtig machen :-) Ich weiss nicht genau wie fertig die Maschine innen ist :D Wegen des Doos habe ich die damals verkauft (war mal eine Mietmaschine in Spanien, dort habe ich sie her).
Jetzt hat sie (noch) keine HU, ich werde also nachschauen und entweder staunen und sie schlachten oder freudig überrascht das neue Doo einbauen und weiterfahren :lol:

Subjektiv läuft die Maschine aber schön, von daher denke ich es wird schon o.k. sein.

Übrigens sind 7,8 (!) Nm eine schwierige Sache, finde ich. So einen guten Drehmomentschlüssel für den Messbereich muss man auch erst mal haben.

Vielen Dank für die Antwort,
Frank

ps. letztes Jahr habe ich zum ersten Mal einen Motor erfolgreich repariert, das war mein Dieselmotor in der Enfield. In dem Ding gibts überhaupt keine Ketten. Schade, dass das bei der KLR anders ist :-)
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Mud Flap
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Beitrag von Mud Flap »

Knalltuete08 hat geschrieben:Bei dir scheints zu funktionieren, ich persönlich würde aber auf Silikondichtmasse verzichten. Gruß
Stimme Dir aus eigener Erfahrung zu.
Es wird an einigen Stellen "empfohlen" einseitig den Schmodder drauf zu hauen, um die Dichtung damit anzubappen.
Die häufige Folge ist aber oft, dass die Dichtmasse nicht absolut gleichmäßig draufkommt und es damit trotzdem erst einmal sifft. Manchmal zieht sich das mit der Zeit gerade, manchmal nicht.
Ist auf jedenfall nen ziemlich doofes Gefühl.
frari66 hat geschrieben: 1. Schlagschrauber (hab ich) Nett, braucht man aber meistens nicht
2. Abzieher (hab ich nicht) Teil des Doo-Werkzeugs
3. Gegenhalter (hab ich nicht) Teil des Doo-Werkzeugs
4. Drehmomentschlüssel (180 Nm, hab ich nicht) Krall dir den nächsten Schrauber, der seine Reifen wechselt, oder frag bei einer DIY-Werkstatt / kleinen Schrauberbude mal an

Ist das Abziehwerkzeug, das hier verliehen wird für die Punkte 1./2./3. geeignet ? Punkt 4. muss ich dann wohl noch kaufen oder gibt es eine Anleitung mit Winkelgraden für die Sache (sowas hab ich) ? Bezweifele, dass soetwas mit Dehnschrauben geht

Die Haltemutter für das Polrad (180 Nm) scheint eine Dehnschraube zu sein ? Man sollte diese evtl. nicht wiederverwenden ? Da gehen die Meinungen hier etwas auseinander. Aussage Kawa: Schraube muss neu

Ich würde das Ding dann erstmal nur anschauen. Falls es o.k. ist, brauche ich nichts zu kaufen und mach es einfach wieder zu. Anschauen ist ok, wenn Dir die Kleine lieb ist, wird sie aber erst wieder zugemacht wenn der EM- oder KLR650.com Doo drin ist!!!

Mit wieviel Drehmoment wird eigentlich die Spannschraube bei der Wartung wieder angezogen ? Gibt es hier eine Anleitung hierfür ? Stand irgendwo einmal, finde es momentan nicht. Jedefalls deutlich unter "Männer-Handfest"

Vielen Dank für Antwort,
Frank
Machste halt "nen Tick unter 8Nm" draus. Und nen kleiner Drehmo ist auch gut wegen den ganzen Deckelschrauben, da die auch den gleichen Anzug haben wegen Stahl in Alu.
Besonders brauchte die 7,8Nm damit die Ventildeckelschraube nicht so schnell versemmelt die in einigen WHB stehenden 9-10-bla sind sinnlos zu viel.
Zuletzt geändert von Mud Flap am 25.10.2013, 14:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Knalltuete08 »

Die Schraube habe ich mir damals über die Seite www.noxshop.de besorgt.
Härtklasse 10.9 DIN 961 M22 x 1,5 oder so ;-)

Einen Drehmomentschlüssel würde ich auf jeden Fall zum anziehen nehmen! diese besagten 180 NM sind schon eine Menge. Ich habe meine Freundin mit ner Verlängerung zum Gegenhalten "missbraucht" und mich dann selber voll auf den Drehmomentschlüssel gestützt. Irgendwann hats dann gereicht. Das ist echt schon ne Menge!

Mein Problem war nicht die Polradschraube sondern, dass das Polrad gar nicht abgehen wollte. Habe dann einfach die Löseschraube voll reingedreht und dann richtig fest angeknallt. Als ich dann nach einer Woche mal wieder nachgesehen habe ist es fast von alleine abgefallen :-)


Nen super duper ultra Schlüssel für die 8NM der Deckelschrauben braucht man glaube ich nicht. Aber auch diese würde ich mit dem Drehmoment anziehen. Ich habe damals einfach 10 NM genommen, 8 schien mir etwas locker ;-) Alles mit Gefühl, denn: Nach fest kommt ab! 8 NM sind wirklich weniger als "Handfest" (gefühlt). Man überlege: Wenn du einen Hebel mit 1m Länge hast, der auch nichts wiegt, dann müsstest du nur 800g Schokolade dran hängen und hättest 8 NM....
Zuletzt geändert von Knalltuete08 am 25.10.2013, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.
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