Harry77 hat geschrieben:Hi,
wie ist das mit dem Doohickey? Gibt´s mit dem Ausgleichskettenspanner beim Typ C auch Probleme? Wo bekommt man Ersatz, der dann wenigstens hält?
Auf Deine Frage hin, kann ich Dir meine Erfahrungen nicht vorenthalten.
Nach 70tkm bin ich mit meiner KLR-650C Bj. 1995 nur knapp an einem kapitalen Motorschaden vorbeigeschrammt wegen dem blöden Teil. Rückblickend kann ich nachvollziehen, was passiert ist.
Bei meiner KLR ist so ein Doohickey drin, das zum Sitz auf der Welle mit einer ringförmigen Schweissnaht verstärkt wurde (original Kawasaki). Dafür wurde auf den Seegering verzichtet. D. h. nun das Doohickey wird nur von der Einstellschraube am Radialschlitz gehalten. Gründlich wie ich bin habe ich die Ausgleicherkettenspannung alle 5000 km eingestellt, indem ich die besagte Einstellschraube ein wenig gelöst und wieder festgezogen habe. Leider hat sich das Doohickey bei jedem Einstellen ein kleines Stück auf der Welle nach außen gearbeitet. Mit dem Anziehen der Einstellschraube hat sich das Doohickey verbogen und ist nicht mehr auf der Welle nach innen gerutscht. Super Kawasaki-Murks !
Irgendwann hat der Motor nach jedem Wartungsintervall einige Tage beim Starten geklappert. Das Ganze verschwand nach kurzer Zeit wieder. Ich konnte mir das damals nicht erklären. Jetzt weiß ich es :-(
Das Doohickey hat am Polrad gestreift.
Das Polrad ist zum Glück magnetisch und hat die Späne aufgesammelt.
Doch irgendwann haben die Späne die Ölkanäle der Buchse des Anlasserfreilaufs verstopft.
Der Anlasserfreilauf hat sich während der Fahrt mitgedreht.
Der Anlasser hat sich ebenfalls mitgedreht mit Übersetzung ins Große.
In voller Fahrt hat es mir den Motor mit lautem Gehäule abgewürgt.
Zum Glück hatte ich keinen Unfall deswegen.
Das Innere des Anlassers bestand nur noch aus Mehl.
Gebrauchten Anlasser und Freilauf besorgt. Zudem einen Polradabzieher.
Nachdem ich endlich das Polrad runter hatte. Unglaublich mit welchem Drehmoment die Schraube festgezogen ist. Blöd zudem wenn man nicht sicher ist, ob Rechts- oder Linksgewinde.
Schlimmer noch den Freilauf runterzukriegen. Die Kupferbuchse hatte sich auf der Welle festgefressen. Mit Taschenmesser, Feile und Schmiergelpapier die Reste von der Welle entfernt.
Alles zusammengebaut und nach einer Probefahrt sofort einen Ölwechsel gemacht wegen der Späne.
Bin seither 18000km gefahren und die Karre läuft immer noch.
Fazit:
Lasst die Finger von der Ausgleicherketteneinstellung. Ich fahre zu und mach das allenfalls noch alle 30000 km.