ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

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ebi1962
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ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von ebi1962 »

Hallo KLR Fans
Das Ausgleichskettenritzel auf der Kurbelwelle meiner 600 er muss erneuert werden.
Möchte dafür aber nicht den Motor auseinander nehmen !
Hat jemand Erfahrungen mit solch einer Aktion ?
Habe schon mit einem Zweiarm Abzieher versucht - leider vergeblich !
Wäre für Tipps und Anleitungen dankbar !!

Gruß Ebi
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Suntzun
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Suntzun »

Meines Wissens ist das aufgeschrumpft. 🤔
Aber wurde glaub ich hier schon mal exerziert. Schrauberprofis vor...
Ehemaliger Tengaifahrer...😑
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Nordlicht
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Nordlicht »

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KETO
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von KETO »

Wenn Du mit einem Dremel oder sonstigem Werkzeug beikommst, kannst Du versuchen das Ritzel vorsichtig aufzutrennen und abziehen. Die Frage ist aber, wie bekommst du das neue Ritzel wieder in die richtige Position drauf? Kurbelwellenstumpf abkühlen und das Ritzel erwärmen. Das muss alles sehr schnell gehen und in die richtige Position gebracht werden. Einen zweiten Versuch wirst du wohl nicht mehr haben ohne das neue Ritzel wieder aufzutrennen.
Das Thema hatten wir hier schon mal. Musst mal suchen.
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Thägger
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Thägger »

Also das Zahnradpaar ist auf die Kurbelwelle aufgeschrumpft. Trotz erwärmen und dann mit einem guten Dreiarm-Abzieher ging das nicht runter. Denn dabei wird auch schnell die Kurbelwelle warm. Ich habe es bei drei Motorrevisionen immer wie folgt gemacht: Die Ausgleichseinheit nebst Steuerkette ausgebaut. Alles sorgfälltig mit Lumpen abgedeckt und mit Klebeband abgeklebt. Nun mit dem Winkelschleifer und einer Trennscheibe das Zahnradpaar soweit als möglich bis auf etwa einen Milimeter abgeschliffen. Dann beim Winkelschleifer die Schleifscheibe und etwa 100er Schleifpapier montiert und dann sehr gefühlvoll den Rest abgeschliffen. Selbst wenn man hierbei die Kurbelwelle leicht anschleift ist dies nicht besonders schlimm. Das Zahnradpaar kann soweit ich mich erinnere in der Tiefe zu fast 90 Prozent durchgeschliffen werden, was allemal reicht da es dann gut mit dem Abzieher runtergezogen werden kann. Zum aufschieben des neuen Zahnradpaars habe ich mir ein gutes Hilfsmittel gebaut. Ein Alurohr 40 mm Außendurchmesser mit 2 mm Wandstärke und 250 mm lang habe ich etwa 13 mm tief eingesägt und aufgespreitzt. Hier lege ich das Zahnradpaar ein und klopfe einmal mit der Hand drauf. Es hält sehr gut (sicherlich könnte man da noch aufwendigere Hilfsmittel bauen). Nun erwärmt mann das Zahnradpaar bis es ordentlich heiß ist. Nicht glühen! Und schwupp auf die Kurbelwelle aufstecken und fest nach hinten drücken. Nicht abkülen oder so, einfach warten und fertig. Hab dies schon an drei Motoren gemacht. Bei der Positionierung kann man ohnehin nur maximal einen halben Zahn daneben liegen. Bei einem Motor war es so, beim anderen stimmte die Ausrichtung exakt. Beim Fahren merkte man absolut keinen Unterschied.
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Chef »

Also nix gegen dein selbstgebasteltes Werkzeug oder deine Methode das Duplexritzel aufzuschrumpfen. Wenn's so einfach funktioniert, soll's ja recht sein.
Hier hat sich mal jemand - gerade wegen des positionsgenauen Aufschrumpfens - mal ein super Werkzeug gebastelt. Das war dann doch deutlich professioneller, als ein aufgespreiztes Rohr.
Leider weiß ich nicht mehr, wer das war. Sonst könnte man mit demjenigen versuchen in Kontakt zu treten.

Denn mit einem Punkt habe ich dann doch ein/zwei Problemchen:
Thägger hat geschrieben: 25.09.2022, 09:23 ... Bei der Positionierung kann man ohnehin nur maximal einen halben Zahn daneben liegen. Bei einem Motor war es so, beim anderen stimmte die Ausrichtung exakt. Beim Fahren merkte man absolut keinen Unterschied.
Warum kann man nur eine halben Zahn daneben liegen?
Wenn's schnell gehen muss... in der Hektik.... da können es auch gut gerne ein paar Grad mehr Abweichung werden.*)
Warum ich da so "empfindlich" bin:
Wir hatten kürzlich, im Rahmen einer recht langwierigen, umfangreichen Reparatur eines 650C-Motors, die Ausgleichskette versehentlich um einen Zahn an der KW versetzt montiert (oder besser gesagt: ich :rolleyes: :oops: ). Das Ergebnis waren übelste Vibrationen, so dass der Kollege keinen Spaß mehr am Fahren hatte...
Und wenn ein Zahn Versatz schon zu so merklichen Vibrationen führt, müsste auch ein halber Zahn Versatz eigentlich spürbar sein.
Aber gut, ich kann da jetzt keinen Vergleich ziehen. Nur bin ich aufgrund der jüngsten Erfahrungen etwas skeptisch, ob da wirklich kein Unterschied ist. Oder sagen wir "sensibilisiert".

*) Ich weiß im Grunde, was Du meinst. Wenn die Körnung z.B. 2,5 Zähne versetzt ist, positioniert man das einzeln galvanisierte Kettenglied einfach zwei Zähne weiter gegenüber der Körnermarkierung. Damit dürfte sich der tatsächliche Versatz in Grenzen halten bzw. ausgleichen lassen .
Dennoch würde ich an dem Punkt größtmögliche Präzision anstreben. Und da ist mir so eine "Frei-Hand-Methode" etwas zu heiß.
Deshalb der Hinweis auf das Werkzeug des Kollegen, mit dem ein Versatz (meiner Erinnerung nach) ausgeschlossen ist.

Nicht ganz ausser Acht lassen sollte man auch, dass bei etwas Versatz dann der eingestellte OT ja auch nicht mehr ganz passt, weil die Steuerkette ja auch ein paar Grad Versatz zum tatsächlichen OT hat. Thema Ventilspiel + /-Einstellen.

Ich überlege gerade: :gruebel: :idee: :
vielleicht könnte man dein Werkzeug "weiterentwickeln", in dem man beim Aufschieben des neuen Duplexritzels auf den letzten cm dann doch in die Nut des KW-Stumpfs greift (wo will man die genaue Position sonst mechanisch abgreifen?). Also: Loch rein bohren in das Rohr (positionsgenau zur Körnermarkierung des Duplexritzels), Gewinde reinschneiden, Schraube rein.
Schraube unten auf das Maß der KW-Nut anpassen (nach vorne spitz zulaufend) und dann ins Rohr passend einkleben. So dass mann quasi den Keil der KW mittels Schraubenspitze "simuliert".
Dann würde das positionsgenau sitzen und man könnte das Ganze dann so positioniert abkühlen lassen.

Nur mal so also Idee in die Diskussionsrunde eingeworfen ;D


Gruß Chef
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von jo-sommer »

Die Idee mit dem aufgetrennten Rohr finde ich schonmal gut.

Dazu die Idee mit der Markierung AN diesem "Spezialwerkzeug" zum Fluchten des Kitzels auf der Welle (ggf. zur besseren Sichtbarkeit ein kürzeres Rohr verwenden, welches gerade eben über den KW-Stumpf passt) auch gut, insbesondere für den evtl. Nachbesitzer, der sich dann weiterhin auf die Markierungen der AGW-Kette verlassen kann.

Wobei ich die Zunahme der Vibrationen bei 0,5 "Zahn-Bogengraden" nicht für aussergewöhnlich halten würde, wir hatten schließlich schon Kollegen, die das gesamte AGW-Geraffel rausgeschmissen haben (OK, bei ner 600er, aber das dürfte sooo viel auch nicht ausmachen)...

Bezüglich der Steuerzeiten macht ne gelängte Kette sicher genauso viel Unterschied, wenn ich so an die Markierungen auf den NW-Zahnrädern denke, die ich da schon so gesehen habe.
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Chef
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Chef »

Hat doch ein Kollege hier an einer Tengai auch ausgebaut... hat dann auch auf elektrische WaPu umgerüstet...
Aber wie das Ding schüttelt, will ich gar nicht wissen. Das muss übel sein... aber manche sind halt "leidensfähiger" als andere ;)
Also ich würde nicht ohne Fahren wollen.

Vielleicht mach' ich mir da auch einen zu großen Kopf, aber wenn ich schon weiß, dass die Position um ein paar Grad daneben liegt, fährt das halt auch immer mit :rolleyes:

Das mit den Steuerzeiten und einer gelängten Steuerkette mag stimmen - aber ein halber Zahn Versatz bedeutet wieviel Grad Abweichung?
Bei 18 Zähnen sind das im worst case (also 1/2 Zahn Versatz) grob gerundet 10° Abweichung. Das finde ich erheblich!
Dreh' mal den Rotor um 10 Grad weiter, da sieht man die T-Markierung schon nicht mehr durch das Inspektionsloch im Deckel.
Und so dann das Ventilspiel einstellen... also ich weiß nicht recht... :abgelehnt:

Aber ich will da jetzt auch keine Wissenschaft draus machen...


Gruß Chef
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Thägger
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Thägger »

Ich kann eure Bedenken teilweise verstehen, aber den halben Zahn Versatz kann man gut ausgleichen.
Die Steuerzeiten werden ja nach der OT-Markierung am Limarotor und den Strichen an den Nockenwellenrädern eingestellt.
Was bei dem Motor der den halben Zahn Versatz hatte völlig problemfrei ging. Die Idee mit dem Stift zum abtasten der Nut klingt in der Theorie gut. Praktisch nicht umsetzbar. Denn man muss sich das Aufschieben des Zahnradpaars so vorstellen: Sobald das Zahnradpaar mit der kalten Kurbelwelle in Berührung kommt wird es so kalt das es augenblicklich fest sitzt. Mir ist es einmal beim aufschieben passiert, das ich zu langsam war und schon saß es fest - leider noch nicht ganz hinten. So musste ich das neue Zahnradpaar wieder abflexen/schleifen. So schnell kann man 50 Eur vernichten!
Da die Maßtoleranzen eben so eng sind und sein müssen, gilt nur so schnell und kräftig aufschieben wie möglich.
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Re: ausgleichskettenritzel von der Kurbelwelle abbauen

Beitrag von Chef »

Hmm, dachte ich mir schon, dass das in der Praxis nicht so einfach ist, weil das Zeitfenster zum Aufschrumpfen so eng ist :?

Dann muss die Führung weiter hinter "ausserhalb der Kurbelwelle" schon in das Werkzeug greifen :gruebel:
Muss ich mal in der Hand haben das Zeug, dann fällt mir vielleicht was praktikables ein.


Gruß Chef
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