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Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 26.04.2023, 13:06
von Spark
HEy Leute,

Fachwissen gefragt. Haltet Ihr diesen Ausrückhebel für arbeitstauglich?

Auf den Fotos beim Holländer ist der Teil der unteren Gabel nicht gut zu sehen. Ich kann selbst nicht einschätzen, inwieweit das Teil hier einem untauglichen Verschleiß unterliegt. Das Material ist ja nur geschwärzt. Das blanke Metall muss somit nicht unbedingt ein Indikator sein. Auch der Abrieb am oberen Teil, am Sitz des Lagers, liegt lediglich bei 0,09 mm.

Die Kupplung hat zum Schluss nicht mehr getrennt. Die Scheiben waren okay. Jetzt habe ich neue Lamellen. Deren Maß ist interessanterweise identisch mit dem Maß der alten. "???" -- Vielleicht weil die gebrauchten noch voll Öl und die neuen noch trocken sind?

Einen neuen Zug habe ich auch. Mein Plan war, Lamellen und Zug einbauen, einstellen und sehen ob es funktioniert. Nachdem ich jetzt aber die alten und neuen Lamellen messtechnisch miteinander verglichen habe, bin ich unsicher.

Der Motor hat 50.000 Km gelaufen und an der Kupplung wurde bisher nichts gemacht. Lediglich den Zug habe ich einmal gewechselt.

Was meint Ihr?

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 26.04.2023, 15:54
von haschek
ich würde denken, der hier sichtbare Verschleiß sollte locker durch den Einstellbereich des Kupplungszuges auszugleichen sein.
Hast Du den Kupplungskorb auf Rattermarken überprüft? Oder ist irgendwas mit dem Öl, dass die Lamellen zum Kleben neigen, irgendwelche Wunderadditive oder so?

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 29.04.2023, 10:19
von Spark
Nope, das Öl ist in Ordnung. Rückstandsfrei und unverklebt.

Deine Einschätzung zum Ausrückhebel deckt sich mit meiner.

Rattermarken allerdings sind ein Thema, von dem ich bisher nichts gehört habe. Da mußte ich mich erst einlesen. Soweit, so gut. Grundsätzlich verstanden. Es gibt jedoch Fragen.

Man liest, dass ein sauberes Abtragen (z.B. Feilen) Abhilfe schaffen soll. Da hinkt mein Verständnis. Denn damit vergrößert sich ja das Spiel der Zähne von Scheiben und Lamellen im Korb auch nur auf das Maß der eingeschlagenen Marken.Im besten Fall arbeitet man so sauber, dass nur die Kuhlen verschwinden. Wenn aber bereits diese Markenvertiefungen für Probleme sorgen, müsste die Vertiefung doch eigentlich durch Auftragen beseitigt werden. "???"

Zur Veranschaulichung die Bilder meines Kupplungskorbes. Ja, es gibt Marken. Die sind jedoch nicht sehr tief. Also Möglicherweise noch im Toleranzbereich?

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 29.04.2023, 11:16
von Chef
Naja, die Kupplung hat schon ordentlich was hinter sich - aber da hab' ich auch schon deutlich Schlimmeres gesehen und die Kupplung hat immer noch getrennt.
Vorrangig bei A-Modellen, die ja eine Reibscheibe weniger haben...

Letztendlich dient diese Maßnahme (Planen) ja nur dem Beseitigen eines "Rupfens" der Kupplung.
Wenn sie also nicht mehr so geschmeidig ein- bzw. auskuppelt, sondern das etwas "ruckartig" passiert.

Du beschreibst, dass die Kupplung gar nicht mehr getrennt hat. Die hat m.E. aber einen so großen Einstellbereich, dass es mit einem neuen Kupplungszug und vernünftigem Einstellen meist getan ist.
Mit anderen Worten: bau die neuen Kupplungslamellen ein (neue Reibscheiben hast Du auch?) und vor allem einen neuen Kupplungszug. Stell die vernünftig ein und dann sollte das auch wieder funktionieren.

Edit:
Hab mir die Fotos nochmal in groß angeschaut. Auf dem 2. Foto scheint mir am Innenkorb dann aber doch ein recht großer Höhenunterschied zu sein. Kann aber auch täuschen. Schau dir das mal genau an. So ca. auf 1 Uhr...
Inked20230426_181501 Kopie.jpg
Gruß Chef

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 21.05.2023, 11:36
von Spark
Soo,
der Hobel läuft wieder. Rattermarken habe ich so belassen. Scheiben auch. Die waren definitiv im ordentlichen Toleranzbereich. Lamellen gewechselt, obwohl die auch noch absolut passabel waren. Die Ursache war, ganz simpel, der Kupplungszug, reduziert auf drei einzelne Litzen. Im Nachhinein bestätigt sich, dass man doch zunächst mit dem kleinsten möglichen Verursacher beginnen sollte um sich dann weiter vor zu arbeiten. Ich hatte einfach angenommen, dass der Zug wahrscheinlich da leiden würde, wo die stärkste anzunehmende Reibbelastung stattfindet, nämlich oben am Hebel. Da sah er jedoch gut aus. Der Schaden fand sich ca. fünf cm weiter unten. Auf Blickkontrolle unsichtbar. Dumm von mir, nicht trotzdem mit dem Ersetzen des Kupplungszuges zu beginnen. Mir fehlt einfach die Routine.
Der Ausrückhebel funktioniert, trotz des sichtbaren Abriebs, auch einwandfrei.
@Chef, der angesprochene Höhenunterschied wird vermutlich optisch, durch die kleine Fotolinse des Smartphones und den geringen Abstand erzeugt. Am Korb ließ sich da nichts feststellen.
Insofern danke ich Euch für Eure Beiträge. Ich habe wieder was gelernt.

Gruß vom Niederrhein,

Spark

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 09.04.2024, 13:10
von Frank_FK66
Hallo ich bin ganz neu im Forum.
Ich habe eben Deinen Bericht über den Kupplungsproblem gelesen.
Es ist genau mein Problem. Bei meinen ersten Fahrversuch nach der Winterpause kann ich plötzlich nicht mehr auskuppeln. Der Kupplungshebel lässt sich ziehen geht aber schon etwas schwer.

Ich kenne mich wie gesagt hier noch nicht aus. Wie kann ich hier Leute finden die mir da was raten können?

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 09.04.2024, 16:54
von haschek
Hallo Frank,
hier hast du doch schon ne gute Antwort für dein Problem gefunden. Häng mal den kupplungszug oben und unten aus und kuck, ob der sich geschmeidig bewegen lässt. etwas Öl reinlaufen lassen schadet auf keinen Fall.
Dann ordentlich einstellen das Ding und wenn die Kupplung danach immer noch zickt, sehen wir weiter.

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 09.04.2024, 19:22
von Chef
haschek hat geschrieben: 09.04.2024, 16:54 ... etwas Öl reinlaufen lassen schadet auf keinen Fall.
Dann ordentlich einstellen das Ding und wenn die Kupplung danach immer noch zickt, sehen wir weiter.
"Ewas Öl" aber nicht untertreiben. Da besser nicht geizig sein.
Bekanntlich "ersäufe" ich schwergängige Kupplungszüge in Balistol oder ähnlichem.
Das wirkt oft schon Wunder.


Gruß Chef

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 10.04.2024, 13:21
von Frank_FK66
Danke für die guten und schnellen Ratschläge.
Das Problem ist erst einmal behoben.
Ich möchte mir aber dennoch ein neues Kupplungsseil und neue Kupplungsteile für meine KLR 650 kaufen. Weiß jemand eine gute Adresse?

Re: Kupplung - Ausrückhebel

Verfasst: 14.04.2024, 11:37
von VirgilHilts
Frank_FK66 hat geschrieben: 10.04.2024, 13:21 Danke für die guten und schnellen Ratschläge.
Das Problem ist erst einmal behoben.
Ich möchte mir aber dennoch ein neues Kupplungsseil und neue Kupplungsteile für meine KLR 650 kaufen. Weiß jemand eine gute Adresse?
Wie gut Du an einen Kupplungszug kommst, hängt ein wenig davon ab, welches Modell Du fährst (hattest Du das schon geschrieben - wenn ja, sorry). Kupplungszüge für die A und die C sind als Nachbauten leicht zu finden. Ganz anders bei der B (= Tengai). Die Suche nach dem 'Phantom Tengai-Kupplungszug' füllt hier im Forum einen ganzen, nicht gerade kurzen Thread... :eek: :lach: