KAWASAKI KLR Forum

Hallo zusammen.

Ich bin gerade auf einer mehrtägigen Tour mit meiner Tengai und hab jetzt ein Problem mit dem Durchzug im oberen Drehzahlbereich.

So bei knapp ca 4.200 Umdrehungen hab ich keine Leistung mehr. Ich bleib dann im 5. Gang bei 100 kmh hängen. Auch im 4. Gang ist keine Leistung mehr da.

Wenn ich eine zeitlang das Gas voll aufdrehen kommt irgendwann ein Ruck und ich habe die volle Leistung bis ich den Gashebel wieder los lasse. Dann geht das Spiel wieder von vorne los.

Ich hab jetzt in verschiedenen Foren etwas quer gelesen und bin auf den Choke als Übeltäter gestoßen.

An meinem Choke ist das Plastikgewinde kaputt und ich kann das Kabel einfach aus dem Vergaser ziehen.

Wie gesagt bin ich aktuell unterwegs und hab nur begrenzte Reparturmöglichkeiten.

Kann ich das Choke Kabel einfach aus dem Vergaser ziehen und das Loch Luftdicht verschließen oder muss der Kolben am Choke etwas bestimmtes im Vergaser machen?

Bin für jede Hilfe dankbar

Kann mir nicht vorstellen, dass die Idee funktioniert.

Als Notreparatur würde ich den Choke-Zug (am Vergaser natürlich) aushängen und den Kolben samt Feder mitsamt dem Plastik-Anschluss wieder einbauen.
Dann mit Dichtmasse oder Tape möglichst dicht bekommen und fertig. Und Hoffen, dass sie anspringt, wenn sie kalt ist.
Wenn das nix bringt, weißt Du zumindest, dass es nicht am Choke liegt.

Wenn's nix mechanisches ist, hört sich das grundsätzlich aber schon nach einem Vergaserthema an.
Den solltest Du nach Tourende mal ausbauen und begutachten.

Oder der Klassiker: Tankentlüftung unabsichtlich mit Tankrucksack o.ä. verschlossen.
Oder der Entlüftungsschlauch vom Vergaser wurde irgendwo eingeklemmt und gequetscht und ist somit "dicht".

Edit
nochmal den Beitrag gelesen:

Ziar hat geschrieben: ↑29.07.2024, 22:37 ...
An meinem Choke ist das Plastikgewinde kaputt und ich kann das Kabel einfach aus dem Vergaser ziehen.
...

Also die Gewindegänge greifen gar nicht mehr?
Da kann der Chokezug komplett während der Fahrt ja quasi einfach aus dem Vergaser fallen.
In dem Fall nimmst Du einen dünnen Draht (Baumarkt/Tankstelle/Wekstatt/Gärtnerei) und wickelst das ein paar mal um den 90° Metall-Bogen des Chokezugs und dann 2-3 mal um den Vergaser. So, dass der Chokezug an den Vergaser angedrückt wird.


Gruß Chef

Chef hat geschrieben: ↑29.07.2024, 23:32

Also die Gewindegänge greifen gar nicht mehr?
Da kann der Chokezug komplett während der Fahrt ja quasi einfach aus dem Vergaser fallen.

Theoretisch möglich. Aber bisher bleibt der Choke noch in dem Loch vom Vergaser.

Ich denke mal, das der Kolben des Choke durch die fehlende Verschraubung nicht genug Wiederstand hat, damit er sich ordnungsgemäß in den Vergaser drückt

Ich würde dein genannten Vorschlag mit Kolben und Dichtmasse morgen ausprobieren

Damit simulierst Du dann dauerhaft "Chocke geschlossen".
Schließt unbemerktes "Choke offen" während der Fahrt aus, Nachteil: man kann den Choke aber in kaltem Zustand nicht mehr nutzen.
Alternativ die Drahtmethode im Hinterkopf behalten.
Ehrlich gesagt halte ich das Choke-Thema aber für unwahrscheinlich.

Check lieber mal den Be-/Entlüftungschlauch vom Vergaser bzw. die Tank Be-und Entlüftung.

Viel Erfolg!


Gruß Chef

Vielleicht machst Du einmal den üblichem Bremsenreinigertest (Moppet kalt, anschmeißen und Vergaser einsprühen) als Test für neben Luft.

Da Du schriebst, daas bei stehendem Gas es irgenwann doch durchzieht, fällt mir hier noch Schieber / Membran ein.
Also, dass er nicht ganz aufzieht.
Entweder Membranverschleiß, oder solche Ratter-/Schleifmarken auf den Schieberflügeln, dass er quasi klemmt.

Mud Flap hat geschrieben: ↑30.07.2024, 09:29 Vielleicht machst Du einmal den üblichem Bremsenreinigertest (Moppet kalt, anschmeißen und Vergaser einsprühen) als Test für neben Luft.

Da Du schriebst, daas bei stehendem Gas es irgenwann doch durchzieht, fällt mir hier noch Schieber / Membran ein.
Also, dass er nicht ganz aufzieht.
Entweder Membranverschleiß, oder solche Ratter-/Schleifmarken auf den Schieberflügeln, dass er quasi klemmt.

Daran hatte ich auch schon gedacht bzw. vermute ich da den Fehler. Am wahrscheinlichsten ist aber der Be-/Entlüftungsschlauch vom Vergaser zu/gequetscht. Da hat man dann ähnliche Symptome.
Nur habe ich das mit den begrenzten Reparaturmöglichkeiten so verstanden, dass er weder den Bremsenreiniger-Test machen kann noch den Vergaser unterwegs ausbauen kann/will.

Was wir machen würden....

Naja, mal abwarten, was da noch rauskommt. Jede Tour ist bekanntlich mal zu Ende.


Gruß Chef

Morgen Decke ich mich mit Bremsenreiniger und Dichtmasse ein. Dann mache ich den Test.

Auch würde ich mal ein paar Meter mit offenem Tankdeckel fahren um die Entlüftung auszuschließen.

Wo genau sitzt den die Entlüftung für den Vergaser?

Den Deckel oben am Vergaser für die Membran würde ich evtl sogar auch noch öffnen. Sollte ja ohne Vergaserausbau möglich sein.

Könnte ich da aber im Ernstfall überhaupt was reparieren ohne Ersatzteile?

Achja. Und ich habe mit einem Messer das Plastikgewinde am Choke nachgeschnitten. Jetzt konnte ich in doch recht fest verschrauben.

Gefühlt sind jetzt die Momente in denen ich die volle Power zur Verfügung habe weniger geworden.

Und nach ein paar Kilometer ist mir der Drehzahlmesser ausgefallen. Der schwankt jetzt immer zwischen 1.000 und 2000 Umdrehungen. Egal ob Leerlauf oder Vollgas.

Aber ich denke das ist einfach ein zusätzlicher Defekt ohne Zusammenhang. Stört jetzt auch nicht weiter

Ziar hat geschrieben: ↑31.07.2024, 00:04 ...
Wo genau sitzt den die Entlüftung für den Vergaser?
...

Am Vergaser sind u.a. zwei Anschlüsse links. Unten kommt der Benzinschlauch vom Tank dran und ein paar cm drüber einer. Das ist der Anschluss der Be-/Entlüftung. Da dran sollte ein Schlauch ins leer gehen... so Richtung Schwinge (muss offen sein).
Wenn sich der zugesetzt hat oder irgenwo an der Umlenkung oder Schwinge zusammengequetscht wird, hat man u.a. so Symptome, wie Du beschreibst.
Also den Schlauch würde ich als erstes checken, weil am einfachsten...

Das merkwürdige Drehzahlmesserverhalten riecht aber eher nach einem Masseproblem.
Nicht, dass die wegen eines Elektrikproblems nicht ausdreht.
Da kann man am Vergaser dann vermutlich lange rumsuchen.


Gruß Chef

Sehe ich auch so. Wenn beide Fehler quasi parallel auftreten. Zündspule und Drehzahlmesser haben den gleichen Massepunkt. Hast Du einen Kabelplan?

Ich würde einfach mal ne direkte Masseleitung von der Batterie zur Masse von der Zündspule legen - geht ja quick and dirty ohne den Tank abzubauen.
Und dann noch mal fahren. Noch schneller ist nur die rechte Verkleidung abzunehmen, wenn Du eine weitere Rahmenmasse nimmst.