KAWASAKI KLR Forum

Hallo zusammen,

ich bin durch Zufall an eine Tengai mit, von der Kawa-Werkstatt diagnostiziertem , Motorschaden gekommen. Nach erster Begutachtung hat sich der Sicherrungsring der unteren Ausgleichwelle gelöst und das Gewicht ist von der Welle gesprungen. Dabei sind zwei der vier "Nasen" welche in das Ritzel greifen abgebrochen. Die Kette ist auf dem Duplexritzel der Kurbelwelle zum Glück zwischen die Ritzel gesprungen und hat keinen weiteren Schaden verursacht. Zumal der Besitzer mit diesem Defekt und nicht vorhandener Kühlleistung bis zu seinem Ferienort weitergefahren ist. Laut seiner Aussagen immer so lange bis die Temperatur hoch ging, Dann gewartet bis die Tengai abgekühlt war usw. Die Reste des Sicherungsring lagen im Ölsieb. Im Ölfilter selbst hängen einige Späne die ich mir noch nicht erklären kann. Hoffe aber das es einfach Abrieb vom Gehäuse welches die abgesprungene Kette verursacht hat ist. Wollte mir auf jeden Fall noch die Nockenwellenlagerung und den Kolben (vlt. mit Endoskopkamera) ansehen. Hoffe das der Schaden sich in Grenzen hält und ich sie wieder auf die Strasse zu bekomme. Zumal sie neue Reifen und TÜV bis Mai 2025 hat.
So long...

Freue mich auf den Austausch.

Grüße aus dem Taunus

Thomas

und Willkommen

Sieht ja noch ganz manierlich aus die Gute.

Wie man sowas als Motorschaden verdiagnostizieren kann?
Aber da sieht mal mal wieder, wo das heutzutage hin geht...
Glück im Unglück würde ich sagen, dass da nicht mehr passiert ist.
Wobei die Späne im Öl jetzt nicht so prickelnd sind, wenn ich mir den Ölfilter so ansehe. Da gab's schon ordentlich Abrieb.

Die schwarzen Brocken hinter dem Ölsieb sind vornehmlich Ausbrüche von den Zahnrädern.
Die größeren Metallteile kann ich nicht genau erkennen. Sieht fast aus wie ein halber Doo.

Was ich auf die Schnelle überhaupt nicht zuordnen kann sind die verquetschten Muttern auf dem Papiertuch.
Wo kommen die denn her?


Gruß Chef

Naja Vorbesitzer ist Nicht-Schrauber und hat sie an einen offiziellen Kawahändler gegeben. Der hat mit alten Mopeds nichts am Hut. Und für seine Arbeiten muss er ja auch Gewährleistung geben. Für den sind solche Sachen einfach zu riskant.
Mein Glück Ist wohl ne britische Erstauslieferung mit Meilentacho. Ich meine sie hat nun so 16t Meilen runter.

Die großen Brocken sind vom Ausgleichwellengewicht. Vielleicht bisschen schwer zu erkennen, da das Bild an dieser Stelle zu dunkel ist.
Der Doo war tatsächlich noch einwandfrei, ebenso die Feder.
Die zerbrochenen Feder die man da erkennen kann, sind die Ruckdämpferfedern des Ausgleichgewichts.
Das schwarze ist Dichtmasse. Da war ganz fein Dichtmasse auf der Fläche.

Der Abrieb, nicht magnetisch, ist hoffentlich nur vom Gehäuse an welchem die Kette geschliffen hat, als sie noch vom Duplexritzel gefördert wurde. Die Kette sprang ja augenscheinlich irgendwann ab.

Bisher aber alles nur Mutmaßung. Vielleicht schaffe ich es heute Abend mal die Nockenwellenlagerung anzusehen.
Ist diese in Ordnung, dann halte ich mal den Magneten ins Gehäuse, mach soweit es geht alles sauber, besorge ein Ersatz-Ausgleichgewicht und versuche mal mein Glück. Denke für einen ersten Test genügt auch noch der originale Doo. Wenn sich der Moped als gerettet entpuppt, bekommt er natürlich eins von Eagle-Mike.

Achja: welches Kühlmittel fährt man denn so in einer KLR 650 Tengai?

Ja, das passt so.
Mehr als die KW-Lager zu checken und dabei gleich das Ventilspiel einzustellen, würde ich bis dahin auch nicht machen.
Also neues/gebrauchtes Ausgleichsgewicht, (wenn neu vornehmlich von C-Modell, weil aus einem Guss) und sämtliche zugänglichen Lager/Ölkanäle spülen.
Dann würde ich auch mal testen.

Kühlflüssigeit? Grüne oder blaue


Gruß Chef

So, heute mal weitergemacht. Nockenwellen und Lagerung sehen in Ordnung aus. Leichte, nicht fühlbare Spuren aber es wurden keine Späne nach oben befördert.
Im übrigen waren die Nockenwellen nicht ganz korrekt positioniert: Hab das mal korrigiert:
Das Ventilspiel habe ich auch direkt gemessen:
Einlass: SOLL 0.1-0.2mm, IST: rechts 0,2mm, links 0,15mm
Auslass: SOLL 0.15-0.25mm, IST: rechts 0,25mm, links 0,2mm

Wie sind so die Erfahrungen bei der KLR? Soll ich jeweils die Mitte der Soll-Werte anpeilen?
Gibt es die Unterlegscheiben zum Einstellen des Ventilspiels noch irgendwo? Sind diese untereinander tauschbar?

Die Bilder sind irgendwie recht dunkel. Entschuldigt.

Das Ventilspiel passt doch so. Immer an der Obergrenze orientieren. Kleiner wird es von selbst, wenn sich die Ventile mit der Zeit in die Sitze hämmern.
Kopf kann zu (Vorsicht bei den Deckelschrauben, Gewinde sind Prinzessinnen) und ganz auf die linke Motorseite konzentrieren.

haschek hat geschrieben: ↑29.11.2024, 06:53 Das Ventilspiel passt doch so. Immer an der Obergrenze orientieren. Kleiner wird es von selbst, wenn sich die Ventile mit der Zeit in die Sitze hämmern.
Kopf kann zu (Vorsicht bei den Deckelschrauben, Gewinde sind Prinzessinnen) und ganz auf die linke Motorseite konzentrieren.

Vielleicht sogar Super Vorsicht bei den Deckelschrauben, habe schon zwei Stück raus gerissen trotz Drehmomentschlüssel.
Waren aber wahrscheinlich von einem Vorbesitzer schon beschädigt worden.

Wenn die Gewichte noch einer Gebraucht hat, würde ich nur welche von der C (inkl. deren U-Scheibchen) nehmen. (Und das 2. obere AWG gleich mit auf "C" wechseln)
Die haben das ganze Federgedöns nicht mehr.
Denn das ist der Grund für den Bruch bei deiner:
Innen- und Außenring der Wellengewichte sind bei der A/B zusammengesteckt und jeweils zwischen den Backen Dämpfungsfederchen.
Diese Federchen sind auch ein Teil des Gebrösels das Du gefunden hast.
Nordlicht hatte das mal einen Fred aufgeschlüssel / bebildert.

Mud Flap hat geschrieben: ↑29.11.2024, 08:41 Wenn die Gewichte noch einer Gebraucht hat, würde ich nur welche von der C (inkl. deren U-Scheibchen) nehmen. (Und das 2. obere AWG gleich mit auf "C" wechseln)
Die haben das ganze Federgedöns nicht mehr.
Denn das ist der Grund für den Bruch bei deiner:
Innen- und Außenring der Wellengewichte sind bei der A/B zusammengesteckt und jeweils zwischen den Backen Dämpfungsfederchen.
Diese Federchen sind auch ein Teil des Gebrösels das Du gefunden hast.
Nordlicht hatte das mal einen Fred aufgeschlüssel / bebildert.

Tatsächlich kam mir der Gedanke darüber auch, dass das die tatsächliche Ursache ist. Die Primärursache also das Gewicht ist. Hab da jetzt bei der Recherche schon einige Bilder mit diesem Defekt gesehen gesehen.
Dann muss ich mal schauen ob ich die Gewichte der KLR650C bekomme. Für das normale Gewicht habe ich schon ein Angebot.

Zum Ende des Wochenendes noch eine weitere Frage:
Mir ist aufgefallen dass zwei Anschlüsse totgelegt sind:
Einer am Thermostatgehäuse und einer an der Wasserpumpe. Ist das erklärbar?Sind diese eigentlich miteinander verbunden?
Bin gespannt.