KAWASAKI KLR Forum

Hallo in die Runde,

Ich besitze eine KLR 650 Tengai und versuche sie wieder zum Laufen zu bekommen. Mein Problem ist, dass der Vergaser überläuft, dieses Phänomen aber nicht immer reproduzierbar ist. D.h. ich baue den Vergaser auf der Werkbank zusammen, befülle ihn dann mit Benzin, die Kammer füllt sich, das Nadelventil schließt und alles bleibt trocken - so wie es sein soll. Baue ich den Vergaser direkt danach in das Motorrad ein (dabei drehe und wende ich ihn notgedrungen etwas) und befülle ihn anschließend wieder mit Benzin, läuft er über. Meine Vermutung ist, dass der "Schwimmerventilkegel" (Werkstatthandbuch S. 31) in diesem Moment klemmt und somit nicht richtig schließt. Kann die (Bronze?-)Buchse, in welcher dieser Schwimmerventilkegel läuft verschleißen und wenn ja, kann ich diese Buchse ersetzen? Wo finde ich Ersatz? Der Vergaser ist bereits gereinigt und mit einem neuen Reperatursatz bestückt.

Bin ich komplett auf dem Holzweg, oder ergeben meine Vermutungen eurer Meinung nach Sinn?


Grüße, Max

Schmutz im Tank...

Dass der Bronze Kegel verschleißt habe ich noch nie erlebt.

Bei mir war es bei einem solchen Problem immer Dreck im tank oder ein schlechtes bzw. defektes Schwimmerventil.
Da gibt es schon Qualitätsunterschiede. Von wem ist der Reparatursatz?
Bisher keine Probleme hatte ich mit http://www.keyster.de/

mal probiert den Abfluss zuzustopfen?
die schraube unten ist gerne undicht..

Beim ersten fluten nach einer Demontage hängt meine Schwimmernadel auch immer. Einmal mit dem Schraubendrehrgriff anklopfen schafft Abhilfe.
Die Nase der Nadel ist aus Gummi, unwahrscheinlich, dass der Sitz Verschleißt.
Der Ablauf kann es auch sein, einmal zu feste angezogen und er ist im Sack, also Vorsicht!

Hallo in die Runde und vielen Dank für eure Antworten!

Dass die Buchse keinem Verschleiss unterliegt, ist ja schonmal gut zu wissen.
Vorsichtiges Anklopfen mit dem Schraubendrehrgriff hat leider keine Wirkung gezeigt.
Das Vergaserkit war bereits von Keyster, somit würde ich Qualitätsprobleme diesbezüglich ausschließen.

Wahrscheinlich war also mein Fehler, dass ich nach der Reinigung und Neubestückung, einfach den alten Tank drauf gesetzt und gestartet habe. Zuerst lief sie dann auch kurz. Bis sich wieder irgendwas mit Dreck zugesetzt haben wird.

Ich werde die ganze Reinigungs-Prozedur also nochmal wiederholen und dann mit provisorischem Tank starten. Wenns dann funktioniert, kümmere ich mich um eine Tank-Revision, oder einen Ersatz-Tank. Ausserdem werden ich noch den Abfluss der Schwimmerkammer auf Dichtigkeit überprüfen und ggf. schließen.

Ich bin gespannt und halte euch auf dem Laufenden. Gruß, Max


PS: Eine Frage habe ich noch, da ich erst am Wochenden wieder in die Garage komme: bei Louis gibt es Bezinschlauch in 4 Varianten. Welchen Innendurchmesser muss ich nehmen (4, 6, 8, 9.3 mm)?

Brauchst keine Tanks tauschen...mit einem Filter in der Leitung hast du auch Ruhe.
Bevor du nochmal den Vergaser ausbaust, würde ich erstmal testen, ob man den Dreck nicht auch so raus bekommt, indem du die Schwimmerkammer mit der Ablassschraube komplett leerlaufen lässt und dann zum Spülen bei geöffneter Ablassschraube direkt Sprit durch den Vergaser laufen lässt.
Wenn der Schmutz nicht zu grob ist, dann kommt er am Schwimmernadelventil vorbei und spült mit raus.

Genau wegen solcher Ärgernisse belasse oder verbaue ich Zuleitungsspritfilter nach dem Benzinhahn. Auf genügend Durchfluß der Feinheit achten.
Nichts ist schlimmer (sofern überhaupt möglich) als fern der Heimat oder Nachts um 23Uhr unter einer Straßenfunzel den/die Gaser reinigen zu müssen... - once in a lifetime schigget.

KLR600 hat geschrieben: ↑27.10.2020, 12:41 mal probiert den Abfluss zuzustopfen?
die schraube unten ist gerne undicht..

Hallo in die Runde,

Um anschließend noch ein kurzes Feedback zu geben, genau daran hat es dann gelegen!
Danke für die zahlreichen Tips. Als nächstes geht es ans Ventilspiel-Kontrollieren und danach an die optische Auffrischung.


Gruß,
Max