Mythos Doo?
Verfasst: 17.07.2021, 14:26
Nachdem hier im Forum viele es als die wichtigste Maßnahme am KLR-Motor betrachten habe ich mir nun mal den Doo bestellt.
Kein Maß stimmt mit dem des originalen Teils auch nur annähernd überein. Selbst das Material ist mit Edelstahl gegenüber dem gehärteten von Kawasaki schlechter. Eine gleichfalls angebotene Torsionsfeder würde ich sowieso nicht montieren.
Nachdem ich mir die mitgelieferte Anleitung (englisch) durchgelesen hatte, war schon so manches klar. So heißt es dort: „Die Qualität und Passform der ursprünglichen Herstellerfeder variiert. Bedingt durch den Herstellungsprozess gibt es Toleranzen bei den Längen. Wählen Sie eine Feder, die montiert ca. 1/4 bis 3/8“ (6 bis 10 mm) mehr gespannt ist, als im ausgebautem Zustand. Diese Anpassung ist subjektiv – es gibt keine Spezifikation im Handbuch.“ Noch Fragen? Je nachdem wie gut der Feder-Lieferant arbeitet, fallen eben die Federn aus. Letztendlich sind die mitgelieferten stärkeren Federn (rund 80 Prozent höhere Zugkraft!) nicht in der Lage die Ausgleichskette exakt so zu spannen, wie dies von Kawasaki vorgegeben wurde! Da der Hebel 0,8 mm dicker ist und die mitgelieferte Unterlegscheibe (1,6 mm dick) beigelegt werden soll, sitzt somit der O-Ring auf der Spannschraube rund 2,4 mm weiter außen, was eventuell zu Öl-Undichtigkeiten führen kann. Der Hersteller bietet optional auch eine Torsionsfeder an. Diese hat jedoch ganz andere konstruktive Merkmale und Vorgaben. Der große Unterschied sind die jeh nach zunehmendem Drehwinkel meist progressiv werdenden Kraftverläufe. Meist einhergehend mit einer stärker werdenden Reibung zwischen den einzelnen Drahtlagen. Kurzum, eine exakte Spannung mit dieser Federnbauart wage ich sehr zu bezweifeln.
Generelles:
Diese Teil gilt in keinster Weise als Schwachstelle am KLR-Motor. Viel wichtiger ist die richtige Spannung der Ausgleichswellenkette. Da sie im Ölbad läuft, ist Verschleiß nur sehr wenig bis garnicht zu vermerken. Trotzdem hat Kawasaki seit etwa 1986 dieses Teil zweimal überarbeitet. Vielleicht weil im Handbuch steht, das diese alle 800 km gelöst und wieder festgezogen werden soll, (bei 80.000 km wird die Schraube also 100 mal festgezogen!) Hier kann sich nur ein Fehler eingeschlichen haben... Die aktuelle Version ist gehärtet und sehr wiederstandsfähig. Vorausgesetzt die Spannschraube (M 6) wird mit dem richtigen Drehmoment von 5,9–7,8 Nm angezogen. Und genau hier liegt denke ich ein großer Knackpunkt: 6,8 Nm werden sehr schnell überschritten, wenn ohne Drehmomentschlüssel gearbeitet wird. Auch noch interessant: Der KLR-250-Motor hat gar keine Möglichkeit die Ausgleichswellenkette zu spannen. Somit stellt sich hier auch die Frage wann und in welchen Abständen sie gespannt werden soll/muss?
Der Doo-Kit kostet rund 78 EUR. Die beiden Teile von Kawasaki (Feststeller 13168-0046; Spannhebel-Feder 92081-1791) schlagen nur mit knapp 15 EUR zu Buche. Ich habe an drei KLR-600-Motoren die Ausgleichswellenkette gespannt als der Motor offen war und dann nichts mehr gemacht. 10.000 km, 15.000 km und gar 60.000 km wurden bislang mit den Motoren jeweils problemlos gefahren.
Hierzu mal die Daten: Zuerst fällt auf, das, das Spannfenster anderst auf der Achse positioniert ist.
Das Material wo die Schraube klemmt ist anstatt 2,3 bei Doo 3,0 mm dick. Die Einbauhöhe ist statt 7,3 beim Doo 8,1 mm hoch. Der Aufnahmebereich für die Spannwelle ist anstatt 5,7 bei Doo 8,0 mm dick. Die beiden mitgelieferten Federn sind anstatt 37 mm beim Doo 35 und 38 mm lang. Der Federdraht hat anstatt 1,0 beim Doo 1,4 mm Durchmesser. Die Federrate ist deshalb wesentlich größer. Bei 2 kg zug beträgt diese anstatt 19 mm nur 2,7 mm!Kein Maß stimmt mit dem des originalen Teils auch nur annähernd überein. Selbst das Material ist mit Edelstahl gegenüber dem gehärteten von Kawasaki schlechter. Eine gleichfalls angebotene Torsionsfeder würde ich sowieso nicht montieren.
Nachdem ich mir die mitgelieferte Anleitung (englisch) durchgelesen hatte, war schon so manches klar. So heißt es dort: „Die Qualität und Passform der ursprünglichen Herstellerfeder variiert. Bedingt durch den Herstellungsprozess gibt es Toleranzen bei den Längen. Wählen Sie eine Feder, die montiert ca. 1/4 bis 3/8“ (6 bis 10 mm) mehr gespannt ist, als im ausgebautem Zustand. Diese Anpassung ist subjektiv – es gibt keine Spezifikation im Handbuch.“ Noch Fragen? Je nachdem wie gut der Feder-Lieferant arbeitet, fallen eben die Federn aus. Letztendlich sind die mitgelieferten stärkeren Federn (rund 80 Prozent höhere Zugkraft!) nicht in der Lage die Ausgleichskette exakt so zu spannen, wie dies von Kawasaki vorgegeben wurde! Da der Hebel 0,8 mm dicker ist und die mitgelieferte Unterlegscheibe (1,6 mm dick) beigelegt werden soll, sitzt somit der O-Ring auf der Spannschraube rund 2,4 mm weiter außen, was eventuell zu Öl-Undichtigkeiten führen kann. Der Hersteller bietet optional auch eine Torsionsfeder an. Diese hat jedoch ganz andere konstruktive Merkmale und Vorgaben. Der große Unterschied sind die jeh nach zunehmendem Drehwinkel meist progressiv werdenden Kraftverläufe. Meist einhergehend mit einer stärker werdenden Reibung zwischen den einzelnen Drahtlagen. Kurzum, eine exakte Spannung mit dieser Federnbauart wage ich sehr zu bezweifeln.
Generelles:
Diese Teil gilt in keinster Weise als Schwachstelle am KLR-Motor. Viel wichtiger ist die richtige Spannung der Ausgleichswellenkette. Da sie im Ölbad läuft, ist Verschleiß nur sehr wenig bis garnicht zu vermerken. Trotzdem hat Kawasaki seit etwa 1986 dieses Teil zweimal überarbeitet. Vielleicht weil im Handbuch steht, das diese alle 800 km gelöst und wieder festgezogen werden soll, (bei 80.000 km wird die Schraube also 100 mal festgezogen!) Hier kann sich nur ein Fehler eingeschlichen haben... Die aktuelle Version ist gehärtet und sehr wiederstandsfähig. Vorausgesetzt die Spannschraube (M 6) wird mit dem richtigen Drehmoment von 5,9–7,8 Nm angezogen. Und genau hier liegt denke ich ein großer Knackpunkt: 6,8 Nm werden sehr schnell überschritten, wenn ohne Drehmomentschlüssel gearbeitet wird. Auch noch interessant: Der KLR-250-Motor hat gar keine Möglichkeit die Ausgleichswellenkette zu spannen. Somit stellt sich hier auch die Frage wann und in welchen Abständen sie gespannt werden soll/muss?
Der Doo-Kit kostet rund 78 EUR. Die beiden Teile von Kawasaki (Feststeller 13168-0046; Spannhebel-Feder 92081-1791) schlagen nur mit knapp 15 EUR zu Buche. Ich habe an drei KLR-600-Motoren die Ausgleichswellenkette gespannt als der Motor offen war und dann nichts mehr gemacht. 10.000 km, 15.000 km und gar 60.000 km wurden bislang mit den Motoren jeweils problemlos gefahren.