DonnieDarko hat geschrieben:Hallo zusammen,
das mit dem Zündfunken ist behoben, laut meinem Mechaniker war es zuerst, weil der Motor keine Kompression hat, dann hat er aber doch die Lima neu wickeln lassen (auch nicht schlecht, ist jetzt wie neu).
Jetzt hat mein Baby wieder nen Funken, laut Werkstatt, läuft trotzdem nicht, weil sie jetzt doch wieder zu wenig Kompression hat.
Ich habe das Ventilspiel nachgemessen und habe tatsächlich an 3 meiner Ventile ( 2 Einlass u. 1 Auslass) zu kleines Spiel.
Da ich den Eindruck habe, dass hier im Forum geschicktere Schrauber sind als es meine Werkstatt ist, hoffe ich das ihr mir weiterhelfen könnt.
Kann es sein das ich die Ventile saubermachen und neu einschleifen muß, oder ist die Ursache wo anders zu suchen.
Freue mich schon wieder über eure guten Vorschläge!!
Gruß
DonnieDarko
Servas Donnie.
Nun mal etwas genauer, was Deine Fragen angeht.
1. Zu Kleines Ventilspiel. Heisst das, es war noch Spiel vorhanden?
Wenn ja, hat das Primär nicht viel mit der Kompression zu tun, wenn der Kompressionswert unter 7 Bar liegt.
Aber es sollte schon so eingestellt werden, wie es vorgeschrieben wird.
Den Wahuu mit dem Druckverlust habe ich auch oft durch, aber jedes mal musste der Kopf eh runter, egal ob Laufbuchsen fitte oder Ventile undicht.
Es spielt in allen Fällen gar keine Rolle, obs einen Druckverlust gibt oder nicht, wenn die Kompression ( ich wiederhole mich gerne:
Fachgerechte Messung vorausgesetzt) unter oder Nahe der Verschleißgrenze liegt, muss der Kopf runter.
Beispiel: Ventilspiel ist anstatt 0,10 - 0,20 mm gemessen 0,05 mm.
Das reicht aus um das Ventil zu schließen, also von daher muss die Kompression ok sein, wenn kalt gemessen wird.
Beim fahren und Motortemperatur verändert sich dann erst das Spiel weiter gegen Null oder so weit, dass das Ventil nicht mehr 100% schließt.
Und wenn eh der Kopf runter muss, werden die Ventile ausgebaut, alles gepürft und so oder so zumindest neu auf den Sitz eingeschliffen, also gereinigt, auf ein Maß von 0,8 bis 1,2 mm Ventilsitzbreite.
Also vorher messen und Schrittweise "anschleifen" und immer wieder messen, bis ca. o,1 mm erreicht sind.
Danach die Dichtprüfung mit Bremsenreiniger und wenns dicht ist, das Dichtmaß passt und der Winkel ok ist, werden sie mit neuen Schaftdichtungen wieder eingebaut.
Dann folgt der Blick auf Laufbuchse: Kreuzschliff rundum gut sichtbar, Kolbenmaß zur Laufbuchse (Spalt zwischen Kolben und Laufbuchse), sollte max. 0,3 mm betragen, also unter Verschleißgrenze,
und VOR der REP kaum Ölverbrauch erkennbar, kann man davon ausgehen, das da alles ok ist.
Aber, und das ist nur meine Meinung:
WENN ich schon fast alles abgebaut habe, ziehe ich den Zylinder auch noch. es Bedarf dabei nur eine neue Dichtung um es später wieder einbauen zu können.
Zu 90% reicht ein Blick auf die Laufbuchse und man sieht ob sie gut ist.
Kreuzschliff sichtbar? Alles OK, blank wie ein Spiegel? Messen.
Dann den Verdichtungsring 1 vom Kolben nehmen, in die Laufbuchse und den Kolbenringspalt an 3 Positionen messen, das Maß darf nicht mehr als 0,5 mm betragen.
Eine Sache von 10 Minuten und man weiss, ob die Ringe ok sind oder neu müssen.
Kolben messen und der Fall ist dann Endgültig geklärt.
Wenn der Kopf runter ist ( was so oder so gemacht werden muss) ist der Rest der Prüfung in 30 Minuten erledigt und man weiss wos hingeht.
Hier mein derzeitiges Projekt: Speed Tripple 1050 Einspritzer, Motorrevision komplett. Kompression Unter Verschleißgrenze, Kolben-Laufbuchsenmaß über Verschleißgrenze, Ventile verschmutzt und mit Pitting.
LG
Martin