Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Moin moin Leute,
Ich bin neu hier, 28 Jahre alt und komme aus dem Raum Bremen. Fahre seit 8 Jahren Motorrad und hatte immer mal wieder wechselnde Fabrikate und Modelle besessen. Aktuell ziehts mich in Richtung Enduro und im weitesten Sinne auch "Hardenduro". Zuvor fuhr ich eine Supersportler und irgendwann wollte ich es einfach mal erleben, wies sich mit nur einem Vergaser, nur einer Zündkerze und im Idealfall mit lediglich einem Kickstarter so lebt. Dann kam auch schon meine jetzige KTM LC4 und anschließend schlich sich eine KLR600 von '86 dazu. Letztere war mehr ein Kauf aus der Gelegenheit heraus, jemand wollte das Motorrad loswerden, ich habs dann gekauft und dachte erst, dass man die nach etwas Wartung und Reparatur beim TÜV vorstellt und dann wieder verkauft. Da allerdings nagelneue Stollenreifen drauf sind, hatte ich mir gedacht, dass das Modell die etwas alltagstauglichere Variante der LC4 werden kann, sprich auch mal ein Stück weiter weg fahren und trotzdem ins Gelände können oder Feldwege nutzen.
Genug gequatscht. Ich besitze das Motorrad nun, habe einige Probleme der Elektrik beseitigt (der Vorbesitzer...nunja... ) , den Vergaser einmal überholt und eigenwillige Probleme beseitigt (der Vorbesitzer...nunja...nunja... ) und zu guter Letzt hatte ich nun die Ventile einstellen wollen. Das blöde war, dass mir dabei tatsächlich eine der Schrauben von einem der NW-Lagerböcken in den Steuerkettenkasten gefallen ist. Erst versucht die so rauszukriegen und dann den Seitendeckel aufgemacht, da ich eh nach dem bis dato völlig kuriosen "Doohickey" schauen wollte. Ich war echt froh, dass mir die Schraube da runtergefallen ist, da ich offenbar kurz vor nem Motorschaden stand. Zumindest potenziell. Im schlechtesten Fall. Das "Doo" sah nicht mehr so schön aus und dazu hatte sich der Sicherungsring verselbstständigt und hing glücklicherweise am Zündgeber...Magnetismus...eine tolle Sache. Der hätte ja bereits richtig Schaden anrichten können.
Soviel zur Vorgeschichte und als Beschauungsmaterial bezüglich des Doohickeys.
Warum ich mich nun an euer Schwarmwissen wenden möchte ist der folgende Umstand:
https://s20.directupload.net/images/210705/p7p5qyxq.jpg
https://s20.directupload.net/images/210705/axzee8m6.jpg (aus irgendeinem Grund kann ich kein weiteres Bild per [img] verlinken, kommt immer Fehler 403)
Beim Ventile einstellen fiel mir der Verschleiß der Lagersitze der Nockenwellen auf. Steuerkettenseitig sehen die Lagersitze noch ziemlich gut aus. Die rechten Lagersitze sind vermutlich am weitesten entfernt von der Ölpumpe und leiden somit als erstes wie es aussieht. Somit könnte man sicherlich auf Ölmangel schließen. Die Auslassseite sieht insgesamt besser aus. Der Zylinderkopf selbst sieht an der jeweils zugehörigen Stelle auch nicht super aus, da es sich dort ja um einen ziemlich dünnen Steg handelt, auf welchem die Nockenwelle aufliegt. Ich würde behaupten, wenn dies auch absolut nicht die eleganteste Lösung ist, dass ein neuer Lagerbock oder ggf. 2 neue Lagerböcke fürs Erste Abhilfe schaffen könnten. Mir ist bewusst, dass diese zusammen mit dem Zylinderkopf gebohrt werden usw usf, jedoch habe ich auch schon von solchen "Reparaturen" gehört, die problemlos über viele Kilometer liefen, was mir gerade viel lieber wäre als nen neuen Zylinderkopf zu montieren.
Nun zu meiner Frage an euch:
Sollte man das einfach etwas glätten/läppen und alle 2-300 km mal den Deckel abnehmen und gucken obs schlimmer wird? Man könnte nach dem Glätten mit Plastigage nachsehen, wie groß das Lagerspiel ist. Oder meint ihr dann doch lieber neue Lagerböcke nehmen? Oder ist der Zylinderkopf so bereits schrott?
Danke im Voraus und liebe Grüße.
Ich bin neu hier, 28 Jahre alt und komme aus dem Raum Bremen. Fahre seit 8 Jahren Motorrad und hatte immer mal wieder wechselnde Fabrikate und Modelle besessen. Aktuell ziehts mich in Richtung Enduro und im weitesten Sinne auch "Hardenduro". Zuvor fuhr ich eine Supersportler und irgendwann wollte ich es einfach mal erleben, wies sich mit nur einem Vergaser, nur einer Zündkerze und im Idealfall mit lediglich einem Kickstarter so lebt. Dann kam auch schon meine jetzige KTM LC4 und anschließend schlich sich eine KLR600 von '86 dazu. Letztere war mehr ein Kauf aus der Gelegenheit heraus, jemand wollte das Motorrad loswerden, ich habs dann gekauft und dachte erst, dass man die nach etwas Wartung und Reparatur beim TÜV vorstellt und dann wieder verkauft. Da allerdings nagelneue Stollenreifen drauf sind, hatte ich mir gedacht, dass das Modell die etwas alltagstauglichere Variante der LC4 werden kann, sprich auch mal ein Stück weiter weg fahren und trotzdem ins Gelände können oder Feldwege nutzen.
Genug gequatscht. Ich besitze das Motorrad nun, habe einige Probleme der Elektrik beseitigt (der Vorbesitzer...nunja... ) , den Vergaser einmal überholt und eigenwillige Probleme beseitigt (der Vorbesitzer...nunja...nunja... ) und zu guter Letzt hatte ich nun die Ventile einstellen wollen. Das blöde war, dass mir dabei tatsächlich eine der Schrauben von einem der NW-Lagerböcken in den Steuerkettenkasten gefallen ist. Erst versucht die so rauszukriegen und dann den Seitendeckel aufgemacht, da ich eh nach dem bis dato völlig kuriosen "Doohickey" schauen wollte. Ich war echt froh, dass mir die Schraube da runtergefallen ist, da ich offenbar kurz vor nem Motorschaden stand. Zumindest potenziell. Im schlechtesten Fall. Das "Doo" sah nicht mehr so schön aus und dazu hatte sich der Sicherungsring verselbstständigt und hing glücklicherweise am Zündgeber...Magnetismus...eine tolle Sache. Der hätte ja bereits richtig Schaden anrichten können.
Soviel zur Vorgeschichte und als Beschauungsmaterial bezüglich des Doohickeys.
Warum ich mich nun an euer Schwarmwissen wenden möchte ist der folgende Umstand:
https://s20.directupload.net/images/210705/p7p5qyxq.jpg
https://s20.directupload.net/images/210705/axzee8m6.jpg (aus irgendeinem Grund kann ich kein weiteres Bild per [img] verlinken, kommt immer Fehler 403)
Beim Ventile einstellen fiel mir der Verschleiß der Lagersitze der Nockenwellen auf. Steuerkettenseitig sehen die Lagersitze noch ziemlich gut aus. Die rechten Lagersitze sind vermutlich am weitesten entfernt von der Ölpumpe und leiden somit als erstes wie es aussieht. Somit könnte man sicherlich auf Ölmangel schließen. Die Auslassseite sieht insgesamt besser aus. Der Zylinderkopf selbst sieht an der jeweils zugehörigen Stelle auch nicht super aus, da es sich dort ja um einen ziemlich dünnen Steg handelt, auf welchem die Nockenwelle aufliegt. Ich würde behaupten, wenn dies auch absolut nicht die eleganteste Lösung ist, dass ein neuer Lagerbock oder ggf. 2 neue Lagerböcke fürs Erste Abhilfe schaffen könnten. Mir ist bewusst, dass diese zusammen mit dem Zylinderkopf gebohrt werden usw usf, jedoch habe ich auch schon von solchen "Reparaturen" gehört, die problemlos über viele Kilometer liefen, was mir gerade viel lieber wäre als nen neuen Zylinderkopf zu montieren.
Nun zu meiner Frage an euch:
Sollte man das einfach etwas glätten/läppen und alle 2-300 km mal den Deckel abnehmen und gucken obs schlimmer wird? Man könnte nach dem Glätten mit Plastigage nachsehen, wie groß das Lagerspiel ist. Oder meint ihr dann doch lieber neue Lagerböcke nehmen? Oder ist der Zylinderkopf so bereits schrott?
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Der Verdacht liegt extrem nahe.
Auch wenn Dir die Antwort nicht gefällt: der Kopf ist schrott.
Du kannst den Kopf natürlich zum Aufbereiter geben, das wird dann vermutlich aber teuer, als ein brauchbarer gebrauchter 600er-Kopf.
Neue Lagerschalen bringen nur bedingt was, da die Lagerböcke ja nicht austauschbar sind. Dann müsste auf die Nockenwellen etwas Material aufgebracht werden und das Ganze dann passend gedreht/eingeschliffen werden.
Ich hab' hier noch nie von jemandem gehört, der das hat machen lassen. Wie gesagt, dass wird vermutlich viel zu teuer.
Das Problem ist halt auch, dass man anhand der Fotos die Tiefe der Riefen nicht beurteilen kann. Aber das geht über "normale" laufspuren schon deutlich hinaus, würde ich meinen.
Je nach "Restwert" des Moppeds musst Du jetzt entscheiden:
- schlachten / in dem Zustand verkaufen
- Kopf überholen lassen (zu teuer)
- brauchbaren gebrauchten Zylinderkopf suchen
Ich würde mir an deiner Stelle einen brauchbaren Kopf suchen (im Zweifel gar nicht so einfach) und bis dahin so weiterfahren bzw. (wenn Du eh mehrere Moppeds hast) bis dahin gar nicht mehr fahren.
Den Zustand, den Du jetzt an dem Kopf hast, hab' ich bei einem 650er Kopf im nächsten Entwicklungsstadium mal auf der Werkbank gehabt.
Da platzt halt dann irgendwann die Lagerschale. Was dann weiter passiert, bzw. welche Schäden das noch anrichten kann, kannst Du dir ausmalen.
Von der Unfallgefahr durch einen blockierenden Motor mal ganz abgesehen.
Den Doo-Marken nach, dürfte die Ausgleichskette aber auch schon ganz schön gelängt sein. Musst Du mal ausbauen und messen, ob die noch maßhaltig ist. Scheint von der Laufleistung her auch schon ordentlich was gelaufen zu sein. Ich tippe mal auf 60-70 tkm +-. Kommt das hin?
Da muss man dann schon genau rechnen, ob sich das alles noch lohnt...
Gruß Chef
Männer sind wie Kinder - nur die Spielzeuge werden etwas teurer
Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Moin Chef (ist der Name hier Programm? Oder ist das eher de la cuisine gemeint?)
Ich hatte vermutet, dass es so ist. Aber ich schaue nochmal nach, wie tief die Kratzer wirklich sind. Ich habe sowas schon mal gehabt nur nicht ganz so tief und ausgeprägt wie dieses Mal. Damals (4-5 Jahre) hatte ich das Problem bei einem Vierzylinder, da war die allerletzte Lagerstelle im Zylinderkopf ("Schmierhierarchisch" gesehen ) eingelaufen. Ich hatte dann den Lagerbock raufgeschraubt und den Innendurchmesser an einer halbwegs intakten Stelle der Lagerung gemessen. Dann hab ich mir ein Stück Rundmaterial abgedreht, sodass dessen Durchmesser subtrahiert um die zweifache Materialstärke des feinsten spontan erhältlichen Schleifpapiers (glaub war 600er oder sowas ausm Baumarkt um die Ecke) auf so ziemlich genau das Innenmaß der intakten ursprünglichen Lagerung kam. Dann das Schleifpapier um das Rundmaterial und das ganze Setup eingelegt, Lagerbock festgeschraubt und per Hand vorsichtig rotiert und seitlich verschoben, sodass ein Pseudohonmuster entstand, welches sogar echt professionell aussah . Danach sah die Lagerung echt wieder ziemlich gut aus. Bin das Gefährt anschließend auch noch bestimmt 5.000 km gefahren ohne dass da mechanisch irgendwas lauter wurde. Damals hatte ich aber kein Plastigage genutzt. Denn man möge sich vorstellen, dass ggf. die aufgehäuften/aufgeriebenen Stellen wieder abgetragen werden und ggf. noch genug Basismaterial da wäre, wenn die Grate und Materialverdrängungen jeglicher Art entfernt wären. Klar wird das alles kein Neuzustand aber das muss es ja auch nicht zwingend. Wenn ich das so 5.000 km fahre und mich in das Gerät verliebe, bring ich die Chose auch gern zum Motoreninstandsetzer. Sollte ich nach 5.000 km keine Liebe entwickelt haben, ists von da an im Grunde eh egal was damit passiert.
Wieviel muss man denn für einen gebrauchten aber tauglichen Zylinderkopf rechnen? Wieviel für einen AT-Motor und wieviel ist solch eine KLR wohl in Teilen wert?
Soweit erstmal und liebe Grüße.
Edit: Laut Tacho hat der Hobel 36.000 km runter. Wie sehr das der Wahrheit entspricht bleibt offen. (grenzt ja beinahe an Politik hier...)
Ich hatte vermutet, dass es so ist. Aber ich schaue nochmal nach, wie tief die Kratzer wirklich sind. Ich habe sowas schon mal gehabt nur nicht ganz so tief und ausgeprägt wie dieses Mal. Damals (4-5 Jahre) hatte ich das Problem bei einem Vierzylinder, da war die allerletzte Lagerstelle im Zylinderkopf ("Schmierhierarchisch" gesehen ) eingelaufen. Ich hatte dann den Lagerbock raufgeschraubt und den Innendurchmesser an einer halbwegs intakten Stelle der Lagerung gemessen. Dann hab ich mir ein Stück Rundmaterial abgedreht, sodass dessen Durchmesser subtrahiert um die zweifache Materialstärke des feinsten spontan erhältlichen Schleifpapiers (glaub war 600er oder sowas ausm Baumarkt um die Ecke) auf so ziemlich genau das Innenmaß der intakten ursprünglichen Lagerung kam. Dann das Schleifpapier um das Rundmaterial und das ganze Setup eingelegt, Lagerbock festgeschraubt und per Hand vorsichtig rotiert und seitlich verschoben, sodass ein Pseudohonmuster entstand, welches sogar echt professionell aussah . Danach sah die Lagerung echt wieder ziemlich gut aus. Bin das Gefährt anschließend auch noch bestimmt 5.000 km gefahren ohne dass da mechanisch irgendwas lauter wurde. Damals hatte ich aber kein Plastigage genutzt. Denn man möge sich vorstellen, dass ggf. die aufgehäuften/aufgeriebenen Stellen wieder abgetragen werden und ggf. noch genug Basismaterial da wäre, wenn die Grate und Materialverdrängungen jeglicher Art entfernt wären. Klar wird das alles kein Neuzustand aber das muss es ja auch nicht zwingend. Wenn ich das so 5.000 km fahre und mich in das Gerät verliebe, bring ich die Chose auch gern zum Motoreninstandsetzer. Sollte ich nach 5.000 km keine Liebe entwickelt haben, ists von da an im Grunde eh egal was damit passiert.
Wieviel muss man denn für einen gebrauchten aber tauglichen Zylinderkopf rechnen? Wieviel für einen AT-Motor und wieviel ist solch eine KLR wohl in Teilen wert?
Soweit erstmal und liebe Grüße.
Edit: Laut Tacho hat der Hobel 36.000 km runter. Wie sehr das der Wahrheit entspricht bleibt offen. (grenzt ja beinahe an Politik hier...)
- jo-sommer
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Moin und erstmal willkommen hier!
Wenn du maßhaltige Schalen zum Einpassen in die Lagerböcke herstellen kannst, ist die Frage doch schon beantwortet - sofern die Nockenwellen selber noch soweit OK und nicht im Lagerbereich riesig oder schräg sind.
Auf die "bei der Herstellung passen geschliffenen Nockenwellen" gebe ich persönlich nicht allzu viel. Ich hab auch schon Nockenwellen ausgetauscht und in einem anderen Kopf gefahren (Gixxer 1100 Luft/ÖL, 45 Tkm und FJ1200, 90 Tkm haltbar) - aber das waren auch Reihen-Vierer.
Daher würde ich das genau so machen, wie du das beschrieben hast - das wird schon lange genug halten, um festzustellen, ob die Karre ein "Keeper" ist.
Die letzten Köpfe, die ich so online gesehen habe und die nicht komplett von Vollpfosten angeboten wurden, lagen im Aufruf bei 300-400 Euros, Zustandsbeurteilung anhand von Fotos... muss man wissen, ob man das blind machen will oder ggf. lange Anfahrt auf Risiko macht.
Motoren (brauchbarer Eindruck aus der Anzeige heraus) hab ich in letzter Zeit wenige gesehen; den Teilewert als Schlachtobjekt kann ich nicht beurteilen.
Und zum fertigmachen von Lagerschalen, bis sie so aussehen wie deine braucht man deutlich weniger km ohne Öl als 36/40/50/60 Tkm - wenn der richtige Meister dran ist, bekommt er das schnell hin
Wenn du maßhaltige Schalen zum Einpassen in die Lagerböcke herstellen kannst, ist die Frage doch schon beantwortet - sofern die Nockenwellen selber noch soweit OK und nicht im Lagerbereich riesig oder schräg sind.
Auf die "bei der Herstellung passen geschliffenen Nockenwellen" gebe ich persönlich nicht allzu viel. Ich hab auch schon Nockenwellen ausgetauscht und in einem anderen Kopf gefahren (Gixxer 1100 Luft/ÖL, 45 Tkm und FJ1200, 90 Tkm haltbar) - aber das waren auch Reihen-Vierer.
Daher würde ich das genau so machen, wie du das beschrieben hast - das wird schon lange genug halten, um festzustellen, ob die Karre ein "Keeper" ist.
Die letzten Köpfe, die ich so online gesehen habe und die nicht komplett von Vollpfosten angeboten wurden, lagen im Aufruf bei 300-400 Euros, Zustandsbeurteilung anhand von Fotos... muss man wissen, ob man das blind machen will oder ggf. lange Anfahrt auf Risiko macht.
Motoren (brauchbarer Eindruck aus der Anzeige heraus) hab ich in letzter Zeit wenige gesehen; den Teilewert als Schlachtobjekt kann ich nicht beurteilen.
Und zum fertigmachen von Lagerschalen, bis sie so aussehen wie deine braucht man deutlich weniger km ohne Öl als 36/40/50/60 Tkm - wenn der richtige Meister dran ist, bekommt er das schnell hin
Die Schwarze Sau: '88er 650A, leicht modifiziert, nervt!
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Weder noch
Hätte ich - nicht wegen der Laufspuren der NW-Lager - sondern wegen der Doo-Marken so nicht erwartet.
Da hatte ich auf deutlich mehr getippt.
Kenne mich beim 600er Teilemarkt preislich nicht so aus... aber was einem so bei der Teilesuche über den Weg läuft - da bleibt mir manchmal die Spucke weg. Köpfe und Motoren werden immer mal wieder angeboten - teilweise aber zu gesalzenen Preisen.
Da bin ich heilfroh, dass ich 650er Teile brauch
Gruß Chef
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Danke danke. Alles klar, ich fühle mich ausreichend darin bestärkt zu experimentieren!
Tja ob die Zahl auch stimmt...An dem Motorrad wurde so einiges verändert. Der Rahmen ist rot lackiert (gabs das so original? Wirkt wie selbstgemacht), die Elektrik teils verpfuscht, der Zylinderkopf im Arsch, es fehlten Teile...Insgesamt kommts mir so vor, als hätt das mal jemand aus Einzelteilen zusammengeschustert und/oder das war mal ne Kiste zum im Wald rumpesen, welche dann wieder auf Straße rückgebaut wurde, da der gesamte Kabelbaum irgendwie teils komisch verlegt war und teils sogar "erneuert" bzw. verschlimmbessert wurde. Hat mich nen ganzen Tag Arbeit gekostet, herauszufinden, warum Stand- und Rücklicht nicht gehen. Habe alle Kontakte im Zündschluss nachgelötet, die Kontaktplatte aufm Granitblock plangeschliffen usw usf bis ich merkte, dass der Kabelstrang vom Zündschluss einen Kabelbruch hatte. Solche Kuriositäten häuften sich. Im Vergaser wurde die untere "Bypass"-Bohrung des Schiebers neben der Bohrung der Nadel gestopft. Da wurde ein Gewinde reingeschnitten, eine schraube reingedreht und dann plan abgeschliffen. Warum? Ich weiß es nicht. Der Schieber kam nur noch in Zeitlupe wieder runter.
Ich hab mal bischn recherchiert und kam dann noch mal auf ne neue Dummheit. Ich hatte mich damals mal mit Lagermetall bzw. Weißmetall oder englisch Babbitt beschäftigt. Fand alles auf theoretischer Basis statt, da ich für mein damaligen Problem eine andere Lösung gefunden hatte. Das Zeug kann man ähnlich wie Lot mit Hitze auftragen und erfüllt dann die Funktion eines Gleitlagers. Würde ich nun alle Hochpunkte (Grate und Ansammlungen von Metall) wieder glatt kriegen bis auf die Basisfläche, könnte ich die Riefen mit Lagermetall auffüllen. Das Zeug ist schön weich, sodass man das schön wegschaben könnten bis man dann auf einer Höhe mit den intakten Resten des Alulagers ankommt. Im Grunde hätte man dann wieder eine intakte Lagerung. Danach alles mit Gefühl planschleifen und dann mal mit Plastigage prüfen was dabei rumgekommen ist.
Ich werd aber die Tage auch mal zum Motoreninstandsetzer latschen und fragen was der haben wollen würde.
Nunja soweit erstmal.
- jason
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Willkommen hier
Du kannst auch nen 650er Kopf drauf machen, die findet man eher als nen 600er.
Du kannst auch nen 650er Kopf drauf machen, die findet man eher als nen 600er.
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Ganz sicher? Sind die nicht doch unterschiedlich? War neben der Ölleitung nicht doch irgendwas anders?
Ich meine mich ganz dunkel an was zu erinnern, das genau das jemand hier machen wollte und es dann doch nicht ging - kann mich aber täuschen.
Irgendwas wegen dem Zylinderdurchmesser...
Aber auf gar keinen Fall findet man eher einen guten 650er-Kopf als einen 600er. Wurden doch von der 600er auch massig mehr verkauft.
Weißt Du wie lange ich nach einem brauchbaren und bezahlbaren 650er-Kopf suchen musste? Ok C und Tengai wollte ich nicht, musste ein A-Kopf sein...
Das hat Jahre gedauert
Gruß Chef
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Danke für den Hinweis. Ich glaub aufgrund der Bedenken von Chef müsste ich mich dazu vorher noch mit Infos berieseln lassen.
Wenn ich mir nun jedoch vorstelle, dass ich 2 Lagerstellen repariert haben muss, dann kann ich mir wiederum kaum vorstellen, dass das mehr als 300 € kostet. Ist zwar viel Geld aber ein Austauschkopf muss ja mit Sicherheit auch an die 200€ kosten oder was meint ihr? Bzw. sogar mehr. Dem gegenüber steht dann der Fakt, dass man 2 neue Lagerstellen hat. Gebraucht bleibt halt gebraucht, wenn auch gut gebraucht. Also ich denke ohne einen Kostenvoranschlag ODER die unbedingte Entscheidung dafür, dass selbst irgendwie nun reparieren zu wollen und da ein Experiment draus zu machen, kann man glaub ich kaum sinnhaft entscheiden.
Ich schau mir das die Tage nochmal etwas genauer an. Ggf. demontiere ich den Kopf und guck mal wies mit etwas besserem Blick aufs Problem dann aussieht. Sollte ich da irgendwie selbst dran rumfuhrwerken - sei es mit Lagereinsätzen oder durch Auflöten von Lagermetall- so würde ich das hier dann dokumentieren, sodass wir alle was davon haben. Sowohl von der Reparatur als auch von dem potenziellen noch viel schlimmeren resultierenden Motorschaden.
Wenn man realistisch drüber nachdenkt, ist der Kopf ja eigentlich Schrott. Ob ich Schrott nun noch mehr schrott mache oder etwas weniger schrott aber auch nicht wirklich brauchbar besser, ist dann ja eigentlich egal.
LG
- jason
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Re: Zylinderkopfschaden oder weiterfahren und beobachten?
Man muss den Ventildeckel von der 650 A oder 600er nehmen wegen dem Kunstoffteil das vor der Steuerkette schützt. Beim C kopf muss man halt das Blech über der Steuerkette weglassen.
Bei einer meiner 600er hab ich nen C Kopf drauf,passt.
Bei einer meiner 600er hab ich nen C Kopf drauf,passt.
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