Mein erstes Jahr mit der KLR

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motorradschrauberin
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Mein erstes Jahr mit der KLR

Beitrag von motorradschrauberin »

Hallöchen,
Bin ja eher stiller Mitleser, aber jetzt möcht ich doch mal von meinem ersten Jahr mit der schönen Schwarzen (Tengai) berichten.
Fahre mit ihr sowohl auf Reisen als auch im Gelände, da passen wir wunderbar zueinander und ich fühle mich auf ihr viel wohler als auf meiner XT550.

Werkstatt-Tagebuch:

- Doo wurde als eines der ersten Dinge gemacht, war noch ganz, sah aber nicht mehr so frisch aus.
- Sturzbügel die aus der KLR einen Boxer machen, ideal um Füße während der Fahrt hochzulegen
- fehlende Mutter an einem der Umlenkhebel ersetzt
- neues Gewinde für die Ölablasschraube
- alle Teile ordentlich in mattschwarz lackiert (der Tank hat schon wieder grüne Flecken weil ich keine 2K Lack verwendet habe und Benzin im Sommer aus dem zu voll getankten Tank übergelaufen ist... Das will ich irgendwann noch nachbessern)

Dann vor dem Schwedenurlaub:

-Progressive Gabelfedern und original Federbein verbaut -> neues Fahrgefühl und so viel besser im Gelände!
-Kickstarterwelle (wobei der Kickstarter nicht mit den Sturzbügeln kompatibel ist)
-Vergaserprobleme: ein Tierchen hat das Schwimmernadelventil blockiert -> konnte unterwegs gelöst werden
-Einige verlorene Schrauben
-Bordsteckdose
- Handprotektoren von SW - Motech
- Verstellbarer Kupplungshebel

Das waren so die normalen Arbeiten die an einem Moped ja so anfallen wenns man neu hat. Richtige Pannen kamen erst nach dem Urlaub auf:

Anfang September im Dunkeln auf der Autobahn flackerndes Licht bzw. Sehr schwache Beleuchtung. Kabel durchgemessen, der Stator oder ein Kabel davon kaputt (weiß ich grad nicht mehr genau). Neuen Stator auf Ebay besorgt und Problem gelöst.
Aber: Öl trat aus dem Kabelkanalgummi aus. Deckel nochmal runter und abgedichtet. Schien zu halten.

Auf der nächsten längeren Fahrt im Oktober folgendes Problem:
Unter der Fahrt stottern mit Leistungsabfall, unrunder Motorlauf mit Zündaussetzern und am Ende ein Knall.

Nach ca 2 Monaten Wartezeit hab ich mich dem Problem mit neuem Elan gewidmet.
Dieses Jahr verfolgen mich elektronische Probleme...
Vergaser und Benzinhahn konnte ich nach Reinigung und Inspektion ausschließen.
Ursachen für den unruden bzw gar kein Motorlauf war ein gebrochener Stecker an der Zündspule! Auch nur gefunden, weil die Zündkerze nicht richtig gefunkt hat und wir uns die Stecker dazu angesehen haben. Mit ca 100g Schlamm kamen Brösel des Kabelschuhs mit raus... Neuen Kabelschuh angebracht, ein Massekabel an der Batterie getauscht bzw nen neuen Stecker angebracht und schon lief die Karre wieder.

Als nächstes stand nochmals das Abdichten des Lima-Deckels an. An dem Gumminupsi bei der Kabeldurchführung kam nicht wenig Öl raus, wobei es nicht nur da rauszukommen schien. An der Dichtfläche eine Kerbe geglättet, zusätzlich etwas Dichtpaste verwendet scheint es jetzt endlich dicht zu sein!

Spoiler: war es nicht... -.- Andreas hat sich da dann (nach drei erfolglosen Versuchen meinerseits) drum gekümmert und jetzt ist es tatsächlich dicht :D

Als letzter Punkt stand noch die linke Verkleidung an. Eine Öse unten am Kühler ist mir gebrochen, die wurde jetzt neu "geformt" und schaut ganz passabel aus.

Die Ölablasschraube mit neuen Dichtringe wieder dicht gemacht, es hing immer ein Tröpfchen.

Das Federbein möchte ich noch gegen das von einer LC4 mit dem Ausgleichs Behälter tauschen.
Im April teste ich das im Gelände, ob das für mich so taugt, ansonsten kommt das originale wieder rein.

Im Mai fahren wir mit dem BackRoadClub das Europe Africa Rodeo mit. Dafür wurden Andreas und meine KLR nochmal von Grund auf durchgecheckt. Und alle bekannten Probleme soweit hoffentlich beseitigt.

Auch wenn ich Anfangs sehr skeptisch gegenüber der KLR war (nie wieder Klappersaki), hab ich die solide Technik und das gerumpel unterm Hintern sehr zu schätzen gelernt. Durch insgesamt 4 Wochen Urlaub und wohl an die 8000km hat sie mich getragen. Grad im Gelände passen wir größenmäßig wunderbar zusammen und ich konnte dieses Jahr viel lernen. Eine Vollbremsung mit blockierendem Hinter-und Vorderrad ging wohl auch dank eines Fahrtrainings glimpflich aus.

Viel Schwärmerei, ich weiß, aber ich bin begeistert (auch wenn ich das Ding manchmal am liebsten brennend sehen würde)

Vielen Dank für das Wissen, das hier geteilt wird und einem so manchesmal weiterhilft.
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wernerz
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Re: Mein erstes Jahr mit der KLR

Beitrag von wernerz »

Cooler Bericht, toll wen sich jemand so begeistern kann.

Kennst du itchy boots? Wenn nicht solltest du dir ihre Berichte mal ansehen. Faszinierende Inspiration
Gruß Werner
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Überweisung geht natürlich auch, Kontodaten gibt es per PN.
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Re: Mein erstes Jahr mit der KLR

Beitrag von lange-koeln »

Ja liest sich doch gut.

Und was ich immer wieder sage, ein oder fünf gute Trainingswochenenden bei Instruktoren, die ihr Fach können, sind durch kein Tuning zu ersetzen.

Weiter so!
motorradschrauberin
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Re: Mein erstes Jahr mit der KLR

Beitrag von motorradschrauberin »

Itchy boots kenn ich, verfolge ich aber nur am Rande.
Ich finde Lois Pryce ja absolut klasse, ich liebe ihre Bücher.

Das Fahrtraining war von einem ehemaligen Stuntman, der KANN wirklich fahren und hat die Angst vor einem blockierte Vorderrad ohne ABS genommen. Was man jetzt in anderen Fahrtrainings ja nie lernt: viel zu gefährlich, und über Schotter oder Sachen in der Kurve hab ich da beim ADAC auch nicht gelernt. Das war echt klasse und werd ich wieder buchen.
Fahrtrainings regelmäßie Erste Hilfe Kurse, speziell für Motorradunfälle (Klamotten aufschneiden, unterm Moped rausziehen, vom Hang Bergen), geben einem zusätzlich Sicherheit, grad abseits von Straßen in wenig bewohnten Gebieten.
motorradschrauberin
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Re: Mein erstes Jahr mit der KLR

Beitrag von motorradschrauberin »

Das KTM Federbein wurde am Samstag eingebaut.
Ich sag nur: WOW
ganz neues Fahrgefühl, die liegt jetzt so wunderbar auf der Straße, fährt sich ganz leichtfüßig um die Kurven. Bin begeistert.
In zwei Wochen teste ich, wie ich im Gelände mit den 2cm höher zurechtkommen, aber das sollte schon klappen
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