KAWASAKI KLR Forum

Hi Fish,

also ich kenne wie gesagt einiges an WHBs und die waren halt in den 70er und 80ern für Leute die wußten was Sie taten.
Sorry nicht falsch verstehen, aber ein geschulter Zweiradmechaniker eines Fachhändlers benötigt kein Malen nach Zahlen.

Ich arbeite gerade am WHB der neuen Tiger 900.
Was ein Scheiß. Da ist jeder, noch so primitiver Arbeitsschritt im Detail beschrieben. Wer sowas braucht soll bitte nicht anfangen zu schrauben.

Dass fängt an, dass bei jedem Kapitel erstmal mehrere Warnungen kommen. Achtung, wenn das Motorrad umfällt, kann was kaputt gehen und wenn es auf den Mechaniker fällt dann Aua, und so geht es immer weiter. Benzin brennt, öl darf man nicht einfach weg kippen, wenn die bremsen nicht funktionieren, ist es gefährlich zu fahren, Wenn man was falsch zusammen baut kann es hinterher nicht funktionieren und, und, und.
Da wird inzwischen auch für das wechseln des Kupplungszuges erstmal die Batterie abgeklemmt.

Da findet man vor lauter Warnhinweisen die eigentlichen Arbeitsschritte nicht mehr.
Und das Ganze immer doppelt. Nachdem in einem Kapitel eine bebilderte Anleitung war, wie man den Kupplungszug ausbaut, kommt dann im nächsten Kapitel, die gleichen Bilder, der gleiche Text nur in umgekehrter Reihenfolge wie man den Kupplungszug wieder einbaut.

Was ein Müll. das WHB der Tiger 900 ist deshalb über 1.000 Seiten dick.

Es mag sein, dass andere Hersteller da besser sind, Kawa hat sich in den 70er und 80er nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was WHBs angeht.
Ich habe mal eins neu gesetzt, da gab es das Original nur aus den USA in Englisch und eine mit Schreibmaschine geschrieben Übersetzung des Textes als Anhang dazu. Dass ist übel.

Aber ich kann daher deine Kritik nicht nachvollziehen. Alle relevanten Arbeitsschritte sind beschrieben und ja, nicht im Detail. Aber dass war und ist auch nicht der Sinn eines WHBs.

Ich lese hier gerade mit, da mir die Arbeit auch noch bevorsteht. Die Einschätzung von Thägger kann ich nur bedingt Teilen, rote Dichtmasse ist Murks das habe ich an meiner KLR 250 vom Vorbesitzer genug stimmt. Das man aber keine Spuren hinterlässt beim Schrauben hinterlässt lässt sich wohl nicht immer vermeiden, jeder, der mal den Bolzen unter dem Motor für den Ausbau austreiben musste, weiß was ich meine.

Thägger hat geschrieben: ↑06.03.2022, 16:51 ...
... oder für mich das offensichtliche Merkmal eines Murksers: rote Dichtmasse an einem schwarzen Motor!
...

Also ich hab' mich bislang bei dem Satz zurückgehalten.
Und vor 20 Jahren hätte ich Thägger da auch voll und ganz zugestimmt, da man immer wieder mal mit Motoren konfrontiert wurde, wo die rote Dichtmasse cm-weise überstand...
Heute denke ich darüber etwas anders, da meine Lieblingsdichtmasse leider mit den Jahren ihre Farbe gewechselt hat.
Warum der Hersteller jetzt von ursprünglich schwarz auf rot umgestiegen ist - keine Ahnung
Da ich mit der Dichtmasse aber gute Erfahrungen gemacht habe, benutze ich die jetzt auch weiter... auch wenn sie farblich nicht mehr zur Motorenfarbe passen mag.


Gruß Chef

Nimm Reinzosil...ist immer noch schwarz

... das ist von welchem Hersteller gleich nochmal...?
War ja klar...


Gruß Chef

Wie, du kannst tatsächlich lachen @Suntzun, oder hat das jemand für dich geschrieben? Hier geschehen echt merkwürdige Dinge.

Der Ausbau der Bolzen der Umlenkhebel scheint für manchen doch ein großes Problem zu sein. Ich habe dies schon mehrfach an sehr vielen KLRs gemachst. Falls der Bolzen festkorrodiert ist über Nacht Rostlöser (Caramba) einwirken, reinlaufen lassen. Eventuell den Umlenkhebel erwärmen. Wobei es hier wichtig ist, dass der Bolzen möglichst keine Wärme abbekommt. Sehr feinfühlig aggieren, da Alu ja ein guter, schneller Wärmeleiter ist. Da die Umlenkhebel etwas Spiel in der Breite haben, ist es notwendig diese mit einer Schraubzwinge (Holz zum Schutz vor Abdrücken beilegen) zusammenspannen. Erst dann darf geklopft werden, da sich nun die Hebel nicht verkanten können. Zum klopfen nur einen Körner in die Zentrierbohrung ansetzen. Aber eigentlich sollte es immer leicht gehen, den schließlich sollte das ganze Umlenksystem (uni-trak) regelmäßig (alle 2 Jahre) zerlegt, gereinigt und mit MoS2-Fett geschmiert werden. Falls hier etwas festbackt, merkt man es beim Fahren durch ein deutlich schlechteres Federansprechverhalten.

Handbücher
Also ich kann wernerz nur beipflichten was er schreibt. Wenn mehr Warnhinweise sind als informativer Text. Und nicht vergessen Werkstatthandbücher sind für die Profis in den Werkstätten verfasst. Denen muss man nicht erklären, welches Werkzeug benötigt wird. Oder wie alles wieder zurückgebaut wird...
Ich hatte mal eine zeitlang an einer Honda geschraubt. Das dazugehörige Werkstattbuch stammt in etwa aus der gleichen Zeit wie die KLR-Bücher. Leider wurde dies sehr schlecht übersetzt, so daß man sich bei manchen Sätzen fragen musste, was das nun bedeutet. Kawasaki hat keine solche Übersetzungsfehler.
Ich habe mir aus den Büchern der KLR 250, KLR 600, KLR 600E, KLR 650 A und Tengai ein Buch geschrieben. Dabei gerademal vielleicht nur fünf Fehler gefunden!

Na Da sind wir doch froh, dass wir solch einen ,,Helden,, haben.