KLR 650A 1989, Neuaufbau
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KLR 650A 1989, Neuaufbau
Ich hatte ja schon unter "Motor" über die KLR 650A berichtet, die ich mir letzten Sonntag geholt habe und die in einem katastrophalen Zustand ist. Der Motor ist defekt (Ausgleichskette gerissen, Gehäuse und Kurbelwellenritzel beschädigt), alles ist vergammelt, teilweise rostig und vor allem dreckig. Die Plastikteile sind verblasst, Dämpfer sieht aus wie Sau, die eine oder andere Überraschung wird sicher noch kommen.
Es war gewünschtr, dass ich ein wenig berichte.
Ich habe die verkeilte Ausgleichskette rausgehebelt, dieses "doo" genannte Spannerteil im Zwischendeckel und unversehrt entdeckt und festgestellt, dass bei einer vorherigen "Reparatur" der Steuerkette durch eine "Fachwerkstatt" die Halterung der unteren Ausgleichskettenschiene mit Epoxy reingeklebt wurde. So war der Folgeschaden programmiert.
Zunächst hatte ich den Gedanken, den Motor ohne Ausgleichswellen weiter zu betreiben und die Wasserpumpe durch eine elektrische Bilgepumpe anzutreiben, irgendwie zu experimentieren, bei einem Kaufpreis von 350 Euro ja kein Risiko.
Mittlerweile habe ich mich aber in diesen Ackergaul verliebt und entschieden, die KLR originalgetreu wieder aufzubauen, das ist sie denke ich wert; z.B. einen brauchbaren Rumpfmotor zu verbauen, den suche ich noch.
Jetzt war ich nicht untätig, auf der Hebebühne in der gemütlich warmen Hobbywerkstatt steht im Wesentlichen noch der Rahmen mit Motor.
Tank, Sitzbank, Gabel, Räder, Schwinge, Dämpfer, das habe ich alles abgebaut, Verkleidungen auch und nun setze ich ein Teil nach dem Anderen instand, bis mein Kumpel Zeit hat und wir uns an den Motor machen.
Bei den Bremsen war festzustellen, dass die Beläge vorne wie hinten bis aufs Metall runtergfahren wurden. Während der vordere Bremssattel das überlebt hat und schön wie Phönix aus der Asche aus meinem Ultraschallbad auftauchte, sieht der hintere grausam aus. Der innere Belag war total runter und hat sich dann in die Alu-Aufnahmen des Sattels eingearbeitet. Denen fehlen jetzt rund 40 % Material, so dass eine ausreichende Festigkeit bei einer kräftigen Bremsung nicht mehr gewährleistet ist, abgesehen davon sitzen neue Beläge nicht mehr gerade. Das kann man also getrost vergessen und begradigen ginge nur mit weiterem Materialabtrag. Ich habe schon so manches gesehen, aber sowas noch nicht. Da muss ein anderer Sattel her.
Auf der Suche nach gebrauchtem Ersatz durfte ich dann noch feststellen, dass KLR - Ersatzteile offensichtlich vergoldet sind. Solche Preise für Altteile kannte ich bislang nur von der ZXR 750 H1 oder alten GS 750E Suzukis. Wenn mir also jemand einen Tipp hat, wo ich so nen Sattel günstig bekomme, gerne.
Den Stoßdämpfer habe ich schon fertig, ist wieder wie neu, Vergaser scheppert gerade im Schall, Antriebskette und Kettenrad sind durch den Teilewascher und vom Schmodder befreit, jetzt arbeite ich gerade an der Wiederbelebung der Lampenmaske, die von tiefem Rot in ein helles Rosa changiert hat.
Fortsetzung folgt.
Es war gewünschtr, dass ich ein wenig berichte.
Ich habe die verkeilte Ausgleichskette rausgehebelt, dieses "doo" genannte Spannerteil im Zwischendeckel und unversehrt entdeckt und festgestellt, dass bei einer vorherigen "Reparatur" der Steuerkette durch eine "Fachwerkstatt" die Halterung der unteren Ausgleichskettenschiene mit Epoxy reingeklebt wurde. So war der Folgeschaden programmiert.
Zunächst hatte ich den Gedanken, den Motor ohne Ausgleichswellen weiter zu betreiben und die Wasserpumpe durch eine elektrische Bilgepumpe anzutreiben, irgendwie zu experimentieren, bei einem Kaufpreis von 350 Euro ja kein Risiko.
Mittlerweile habe ich mich aber in diesen Ackergaul verliebt und entschieden, die KLR originalgetreu wieder aufzubauen, das ist sie denke ich wert; z.B. einen brauchbaren Rumpfmotor zu verbauen, den suche ich noch.
Jetzt war ich nicht untätig, auf der Hebebühne in der gemütlich warmen Hobbywerkstatt steht im Wesentlichen noch der Rahmen mit Motor.
Tank, Sitzbank, Gabel, Räder, Schwinge, Dämpfer, das habe ich alles abgebaut, Verkleidungen auch und nun setze ich ein Teil nach dem Anderen instand, bis mein Kumpel Zeit hat und wir uns an den Motor machen.
Bei den Bremsen war festzustellen, dass die Beläge vorne wie hinten bis aufs Metall runtergfahren wurden. Während der vordere Bremssattel das überlebt hat und schön wie Phönix aus der Asche aus meinem Ultraschallbad auftauchte, sieht der hintere grausam aus. Der innere Belag war total runter und hat sich dann in die Alu-Aufnahmen des Sattels eingearbeitet. Denen fehlen jetzt rund 40 % Material, so dass eine ausreichende Festigkeit bei einer kräftigen Bremsung nicht mehr gewährleistet ist, abgesehen davon sitzen neue Beläge nicht mehr gerade. Das kann man also getrost vergessen und begradigen ginge nur mit weiterem Materialabtrag. Ich habe schon so manches gesehen, aber sowas noch nicht. Da muss ein anderer Sattel her.
Auf der Suche nach gebrauchtem Ersatz durfte ich dann noch feststellen, dass KLR - Ersatzteile offensichtlich vergoldet sind. Solche Preise für Altteile kannte ich bislang nur von der ZXR 750 H1 oder alten GS 750E Suzukis. Wenn mir also jemand einen Tipp hat, wo ich so nen Sattel günstig bekomme, gerne.
Den Stoßdämpfer habe ich schon fertig, ist wieder wie neu, Vergaser scheppert gerade im Schall, Antriebskette und Kettenrad sind durch den Teilewascher und vom Schmodder befreit, jetzt arbeite ich gerade an der Wiederbelebung der Lampenmaske, die von tiefem Rot in ein helles Rosa changiert hat.
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Hier mal eine Seite, bei dem Du Dich Bildlich austoben kannst. Dort findest Du Explosionszeichnungen und bekommst auch die Teilenummern der einzelnen Teile raus. Allerdings ist der Holländer nicht einer der billigsten...
http://www.cmsnl.com/kawasaki-motorcycle_model11372/
Edit: Hmmpf....war Nordlicht um Sekunden wieder schneller...
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Re: KLR 650A 1989, Neuaufbau
Genau das hatte ich gemeintmoppedsammler hat geschrieben:
Ich habe die verkeilte Ausgleichskette rausgehebelt, dieses "doo" genannte Spannerteil im Zwischendeckel und unversehrt entdeckt und festgestellt, dass bei einer vorherigen "Reparatur" der Steuerkette durch eine "Fachwerkstatt" die Halterung der unteren Ausgleichskettenschiene mit Epoxy reingeklebt wurde.

An der Stelle bricht die Schraube nämlich zu 99% aus dem Kurbelgehäuse.
Ansonsten netter Bericht

Kommt mir alles bekannt vor

Die Suche nach einem brauchbaren Rumpfmotor oder gar einem vernünftigen kompletten Motor ist sehr schwierig.
Muss man Glück (und Zeit) haben, was gescheites zu finden.
Deswegen meinte ich auch, das Du dir ein Ei gelegt hast (ging jetzt mal nicht so sehr um den Kaufpreis). Da steht viel Sucherei und Bastelarbeit an.
Wenn Du die KLR später nicht selber fahren willst, ist es wirtschaftlich unsinnig da Zeit und Arbeit zu investieren, da fahrfähige A-Modelle mit der km-Leistung nach meiner Beobachtung zwischen EUR 400 - 900 gehandelt werden.
Wenn ich aber lese, dass Du dich bereits beim Basteln verliebt hast (wobei Du noch keinen Meter gefahren bist) - dann los!

Vielleicht kann dir der Doc mit ein paar Motorenteilen helfen.
Das mit dem Bremssattel ist ja interessant. Dass der sich da so einarbeitet ...

Wie unter SUCHE schon geschrieben, so'n Bastelding hätte ich da, falls nicht jemand was brauchbareres hat, wovon ich jetzt mal ausgehe
Gruß Chef
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Vielleicht wäre das hier eine Inspiration, zweimal SV650 an KLR.
http://www.klr650.net/forums/showpost.p ... stcount=46
http://www.klr650.net/forums/showpost.p ... stcount=46
2008 KLR 650E/685, EM-Doo, ThermoBob, KLX-Kit 42/142, Leo X3, Melvin Stahlflex, Wilbers Federbein & prog. Gabelfedern, Gabelstabi, Barkbuster Storm.
2008 XR 650L
1988 XLV 750
1992 XTZ 750
2024 Rieju 500 Aventura
2008 XR 650L
1988 XLV 750
1992 XTZ 750
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Rumpfmotor habe ich in Aussicht. Mir wurde einer (nicht aus dem Forum)für 200 angeboten. Ich habe jetzt zugesagt und hoffe, dass das klappt. Sonst hätte Doc auch noch einen, da müsste man nur einen neuen Ritzelcompound auf die Kurbelwelle aufschrumpfen. Das wäre auch machbar.
Lt. CMSNL keine Edelstahlplättchen. Kein Wunder, dass sich die Bremse da rein schafft. Nen anderen Sattel, zu verwenden, ist natürlich auch ein Gedanke. Hätte ich auch drauf kommen können und werde mal meine Bremsenkiste ziehen. Da sind noch einige Kawasaki 600 und Suzuki GS - Sättel drin. Vielleicht passt da was.
Die meisten Teile habe ich schon fertig. Sogar die total verdreckten Faltenbälge sind nach drei Durchgängen (Teilewasher - Ultraschallreiniger und Schatzis Spülmaschine) wieder strahlend sauber.
Das ist kein Ei, Chef, das ist eine Aufgabe. Da habe ich schon Schlimmeres wieder auf die Räder gestellt. Abwarten...
Lt. CMSNL keine Edelstahlplättchen. Kein Wunder, dass sich die Bremse da rein schafft. Nen anderen Sattel, zu verwenden, ist natürlich auch ein Gedanke. Hätte ich auch drauf kommen können und werde mal meine Bremsenkiste ziehen. Da sind noch einige Kawasaki 600 und Suzuki GS - Sättel drin. Vielleicht passt da was.
Die meisten Teile habe ich schon fertig. Sogar die total verdreckten Faltenbälge sind nach drei Durchgängen (Teilewasher - Ultraschallreiniger und Schatzis Spülmaschine) wieder strahlend sauber.
Das ist kein Ei, Chef, das ist eine Aufgabe. Da habe ich schon Schlimmeres wieder auf die Räder gestellt. Abwarten...
