KLR 650A 1989, Neuaufbau
Verfasst: 23.12.2012, 10:47
Ich hatte ja schon unter "Motor" über die KLR 650A berichtet, die ich mir letzten Sonntag geholt habe und die in einem katastrophalen Zustand ist. Der Motor ist defekt (Ausgleichskette gerissen, Gehäuse und Kurbelwellenritzel beschädigt), alles ist vergammelt, teilweise rostig und vor allem dreckig. Die Plastikteile sind verblasst, Dämpfer sieht aus wie Sau, die eine oder andere Überraschung wird sicher noch kommen.
Es war gewünschtr, dass ich ein wenig berichte.
Ich habe die verkeilte Ausgleichskette rausgehebelt, dieses "doo" genannte Spannerteil im Zwischendeckel und unversehrt entdeckt und festgestellt, dass bei einer vorherigen "Reparatur" der Steuerkette durch eine "Fachwerkstatt" die Halterung der unteren Ausgleichskettenschiene mit Epoxy reingeklebt wurde. So war der Folgeschaden programmiert.
Zunächst hatte ich den Gedanken, den Motor ohne Ausgleichswellen weiter zu betreiben und die Wasserpumpe durch eine elektrische Bilgepumpe anzutreiben, irgendwie zu experimentieren, bei einem Kaufpreis von 350 Euro ja kein Risiko.
Mittlerweile habe ich mich aber in diesen Ackergaul verliebt und entschieden, die KLR originalgetreu wieder aufzubauen, das ist sie denke ich wert; z.B. einen brauchbaren Rumpfmotor zu verbauen, den suche ich noch.
Jetzt war ich nicht untätig, auf der Hebebühne in der gemütlich warmen Hobbywerkstatt steht im Wesentlichen noch der Rahmen mit Motor.
Tank, Sitzbank, Gabel, Räder, Schwinge, Dämpfer, das habe ich alles abgebaut, Verkleidungen auch und nun setze ich ein Teil nach dem Anderen instand, bis mein Kumpel Zeit hat und wir uns an den Motor machen.
Bei den Bremsen war festzustellen, dass die Beläge vorne wie hinten bis aufs Metall runtergfahren wurden. Während der vordere Bremssattel das überlebt hat und schön wie Phönix aus der Asche aus meinem Ultraschallbad auftauchte, sieht der hintere grausam aus. Der innere Belag war total runter und hat sich dann in die Alu-Aufnahmen des Sattels eingearbeitet. Denen fehlen jetzt rund 40 % Material, so dass eine ausreichende Festigkeit bei einer kräftigen Bremsung nicht mehr gewährleistet ist, abgesehen davon sitzen neue Beläge nicht mehr gerade. Das kann man also getrost vergessen und begradigen ginge nur mit weiterem Materialabtrag. Ich habe schon so manches gesehen, aber sowas noch nicht. Da muss ein anderer Sattel her.
Auf der Suche nach gebrauchtem Ersatz durfte ich dann noch feststellen, dass KLR - Ersatzteile offensichtlich vergoldet sind. Solche Preise für Altteile kannte ich bislang nur von der ZXR 750 H1 oder alten GS 750E Suzukis. Wenn mir also jemand einen Tipp hat, wo ich so nen Sattel günstig bekomme, gerne.
Den Stoßdämpfer habe ich schon fertig, ist wieder wie neu, Vergaser scheppert gerade im Schall, Antriebskette und Kettenrad sind durch den Teilewascher und vom Schmodder befreit, jetzt arbeite ich gerade an der Wiederbelebung der Lampenmaske, die von tiefem Rot in ein helles Rosa changiert hat.
Fortsetzung folgt.
Es war gewünschtr, dass ich ein wenig berichte.
Ich habe die verkeilte Ausgleichskette rausgehebelt, dieses "doo" genannte Spannerteil im Zwischendeckel und unversehrt entdeckt und festgestellt, dass bei einer vorherigen "Reparatur" der Steuerkette durch eine "Fachwerkstatt" die Halterung der unteren Ausgleichskettenschiene mit Epoxy reingeklebt wurde. So war der Folgeschaden programmiert.
Zunächst hatte ich den Gedanken, den Motor ohne Ausgleichswellen weiter zu betreiben und die Wasserpumpe durch eine elektrische Bilgepumpe anzutreiben, irgendwie zu experimentieren, bei einem Kaufpreis von 350 Euro ja kein Risiko.
Mittlerweile habe ich mich aber in diesen Ackergaul verliebt und entschieden, die KLR originalgetreu wieder aufzubauen, das ist sie denke ich wert; z.B. einen brauchbaren Rumpfmotor zu verbauen, den suche ich noch.
Jetzt war ich nicht untätig, auf der Hebebühne in der gemütlich warmen Hobbywerkstatt steht im Wesentlichen noch der Rahmen mit Motor.
Tank, Sitzbank, Gabel, Räder, Schwinge, Dämpfer, das habe ich alles abgebaut, Verkleidungen auch und nun setze ich ein Teil nach dem Anderen instand, bis mein Kumpel Zeit hat und wir uns an den Motor machen.
Bei den Bremsen war festzustellen, dass die Beläge vorne wie hinten bis aufs Metall runtergfahren wurden. Während der vordere Bremssattel das überlebt hat und schön wie Phönix aus der Asche aus meinem Ultraschallbad auftauchte, sieht der hintere grausam aus. Der innere Belag war total runter und hat sich dann in die Alu-Aufnahmen des Sattels eingearbeitet. Denen fehlen jetzt rund 40 % Material, so dass eine ausreichende Festigkeit bei einer kräftigen Bremsung nicht mehr gewährleistet ist, abgesehen davon sitzen neue Beläge nicht mehr gerade. Das kann man also getrost vergessen und begradigen ginge nur mit weiterem Materialabtrag. Ich habe schon so manches gesehen, aber sowas noch nicht. Da muss ein anderer Sattel her.
Auf der Suche nach gebrauchtem Ersatz durfte ich dann noch feststellen, dass KLR - Ersatzteile offensichtlich vergoldet sind. Solche Preise für Altteile kannte ich bislang nur von der ZXR 750 H1 oder alten GS 750E Suzukis. Wenn mir also jemand einen Tipp hat, wo ich so nen Sattel günstig bekomme, gerne.
Den Stoßdämpfer habe ich schon fertig, ist wieder wie neu, Vergaser scheppert gerade im Schall, Antriebskette und Kettenrad sind durch den Teilewascher und vom Schmodder befreit, jetzt arbeite ich gerade an der Wiederbelebung der Lampenmaske, die von tiefem Rot in ein helles Rosa changiert hat.
Fortsetzung folgt.