Der bisher längste Abschnitt. Und das Abenteuer beginnt
Ich verlasse Bamako um 08:30 Richtung Norden, ein paar Serpentinen hinauf.
Die ersten 60 km ist die Straße schlecht, wird danach besser.
Tomtom sagt, bei km 128 soll eine Tanke sein.
Ist nicht.
Laut Papierkarte und Navi soll eine in Diema sein, bei km 350.
Es ist alles tutti, ich erreiche die Tanke um 14:15, nehme 18.4 Liter und es geht heiter weiter. Das Wetter ist klasse und es herrscht wenig Verkehr.
Mein Acerbis Tankdeckel hat ein kleines Problem entwickelt:Die Belüftung
funktioniert nicht immer korrekt.
Es kommt in unregelmäßigen Abständen zum stottern, dann drehe ich den Deckel kurz auf und alles ist wieder gut.
16:30, 226km nach der Tanke.
Der Motor zieht nicht mehr.
Na gut, Tank öffnen, doch keine Besserung. WTF?
Ich drehe am Gas, schalte runter. Er will, kann aber nicht.
Da stehe ich nun, mitten im Nirgendwo.
Zwei Moppedfahrer halten an um zu helfen.
Ich drehe den Gaser und gucke mir die Düsen an.
Die sind sauber. Mist.
Alles wieder zugeknöpft und versucht zu starten.
Nix geht. Wir versuchen sie anzuschieben. Willig, aber kann nicht.
Also, Sitz und Tank runter, Kerze raus.
Die ist weiß und leicht verschmolzen.
Neue Kerze rein, starten. Läuft wunderbar.
Nachdem alles wieder an seinem Platz ist, machen die Jungs los und auch ich mache mich auf.
Bei 55 km/h ist schluss und sie fängt an zu stottern.
Eine mords Fehlzündung und nach 500m stehe ich wieder.
Mittlerweile ist es 18:20 und in 40 Minuten ist es dunkel.
Da muss ich das Mopped gar nicht mehr zerlegen.
Shit. Ich brauche Transport.
Der erste LKW ist ein Tanker, der zweite ein riesen Kipper.
Beim dritten dann Bingo.
Er hält an und zu sechst laden wir sie auf, drei ziehen oben, 3 schieben unten.
Noch 44km zum Hotel, das sollte doch in einer Stunde zu schaffen sein.
Um 19:20 halten wir neben der Strasse hinter anderen LKW und steigen aus.
Vor uns sei eine Brücke, in schlechtem Zustand und sie werde nur einseitig befahren.
Bis 20 Uhr wäre Gegenverkehr, danach wären wir dran.
Ich nehme mein Frühstück, ein Omelette um 19:30 an einer Bude neben der Strasse ein und es geht mir ersteinmal besser.
Das mit der Brücke klappt natürlich nicht und es geht erst um 9 weiter.
Zwischendurch will Tinuk, so der Name des Fahrers noch 300 Liter Sprit fassen, da der in Mali billiger ist als im Senegal.
Um kurz nach 22 Uhr organisiert Tinuk ein paar Helfer von der Strasse weg und wir laden das Motorrad an einer Tanke am Abzweiger zum 900m entfernten Hotel ab.
Ich will ihm etwas Kohle geben, doch er lehnt ab, wir verabschieden uns und er macht sich auf den Weg.
Ich schiebe die XR zur Tanke, dort kann ich meinen schlechten Sprit ablassen und entsorgen.
Meine Helfer machen einen guten Job1, ich bin völlig fertig.
Diese meine Tanke hat kein Benzin, also gebe ich dem Tankwart Geld, er fährt mit seinem Mopped zur Total und holt Sprit.
Ich hoffe, er hat mich nicht gelinkt.
Sprit rein, starten. Batterie zu schwach.
Nach 3 Anschiebeversuchen gebe ich auf, packe zusammen und die beiden helfen mir schieben. Ich breche fast zusammen.
Um 00:15 checke ich im Hotel ein, gehe duschen und falle in die Kiste.
Mein letzter Gedanke ist: Ich schaffe sie nach Bamako, dort in einen Flieger nach Hamburg.


