ich weiß, dass es das Thema "klackern" schon 1000 mal gab, ich hab viel dazu gelesen (insbesondere diesen Post hier von Rattfield) und habe jetzt aber ein paar spezifische Fragen, weil ich sonst eher an Elektronik bastle und nichts kaputt machen will.
Meine gute alte KLR 600 A (Bj. 1989, vor zwei Jahren generalüberholt von einem Verwandten bekommen) hat jetzt vor ca. einem Monat angefangen, unregelmäßig zu klackern. Unregelmäßig bedeutet in dem Fall nicht "an manchen Wochentagen nicht", sondern nicht bei jedem Takt. tak--tak-taktak---tak quasi, hier habe ich den Sound mal aufgenommen, man muss unten rechts das kleine Lautsprechersymbol drücken, sonst hört man nix. Das Klackern ist da jetzt im Vergleich zum normalen Motorgeräusch übertrieben laut, weil ich das Mikrofon quasi in den Motor reingesteckt habe und das Mikro hohe Frequenzen lauter aufnimmt. Aber so hört man es wenigstens gut raus.
Dabei ist mir auch direkt aufgefallen, dass ich sehr wenig Öl drin hatte (unterer Rand vom Rundglas), also schnell mal was nachgefüllt - da gingen ca. 1-1,1 Liter rein...
Weil ich wegen des niedrigen Ölstandes doch etwas Bedenken hatte, dass ich mir damit den Motor kaputt gemacht habe, habe ihn heute mal kurz warmlaufen lassen, dann das gesamte Öl abgelassen und durch ein sehr feines Sieb filtriert um auf Metallspäne zu überprüfen. Meiner Meinung nach sah das an sich ganz okay aus. Zwei Späne waren drin:
Und ein paar Krümel im Sieb:
Ansonsten hat der Bodensatz in der Wanne noch leicht geglitzert, aber da bin ich mir unsicher, ob das nicht kleine Bläschen oder Krümel waren oder das einfach vom Plastik der Wanne kam. Das wäre auf jeden Fall mikroskopische Größe, mit dem Auge fast nicht mehr zu erkennen.
Also das Öl wieder rein (ja, ich weiß. "Richtigen" Ölwechsel mache ich demnächst. Wenn ich den Motor jetzt eh komplett auseinandernehmen müsste, wär das Verschwendung) und nochmal angeworfen. Hab dann 20 Minuten damit verbracht, den gesamten Motor mit der Schraubenschlüssel-am-Ohr-Technik abzuhören und konnte das Klackern eigentlich auf diesen Bereich reduzieren:
Wenn ich das im Wartungshandbuch richtig sehe (S. 4-19 bzw. 68 im PDF), ist da unten die Balancer Chain (=Ausgleichskette)?
Meine konkreten Fragen sind jetzt folgende:
- Ist das Öl so i.O. oder droht mir ein Kolbenfresser oder so, weil ich Späne da drin hatte?
- Wie groß wären Metallspäne im Öl, wenn es kritisch wird? Eher so die Größe wie auf meinem Finger oben oder so winziger Metallstaub, wo man die einzelnen Partikel mit dem Auge nicht mehr sehen kann (nur als Glitzern im Licht)? Klingt vielleicht wie ne blöde Frage, aber ich hab damit leider keine Erfahrung.
- Liege ich richtig damit, dass da die Ausgleichskette liegt? Meine Erklärung wäre jetzt, dass die ausgeleiert oder nicht stramm genug ist und dann manchmal gegen den Deckel scheppert. "ausgleichswellenkette prüfen" hatte Rattfield ja auch schon in der Liste.
Florian